Pressemitteilung

Hautkrebs: Hessen ist geteilt

30.06.2025 AOK Hessen 4 Min. Lesedauer

AOK-Daten zeigen: Nordhessen besonders stark betroffen

Bild zeigt die Nahaufnahme einer Ärztin, die mit einer Lupe die Haut einer Person untersucht. Sie trägt weiße OP-Handschuhe.

Sommerzeit ist Sonnenzeit. Das gilt insbesondere in Zeiten der Klimakrise. Doch Sonne bedeutet auch Gefahr – Gefahr für die Haut. Wer sich über viele Jahre ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzt, steigert sein persönliches Risiko für eine Tumorerkrankung der Haut enorm. Aktuelle Daten der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen zeigen jetzt: Die Diagnose Hautkrebs ist in Hessen häufig – und sehr ungleich verteilt.

Expertinnen und Experten unterscheiden grundsätzlich zwei Arten von Hautkrebs: schwarzen und hellen. Während heller Hautkrebs nur in den wenigsten Fällen Tochtergeschwulste bildet, kann schwarzer  Hautkrebs unbehandelt zum Tode führen. Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… durch die regelmäßige Teilnahme am so genannten „Hautkrebs-Screening“ ist deshalb von größter Bedeutung.  Eine aktuelle Analyse der AOK Hessen zeigt jetzt, wie stark Hessen in Sachen Hautkrebs geteilt ist. Basis der Auswertung, die sich auf das Jahr 2023 bezieht, ist der AOK-Gesundheitsatlas. Mit Hilfe eines aufwändigen Hochrechnungsverfahrens stellt er Diagnosedaten für die Gesamtbevölkerung dar – also nicht nur für AOK-Versicherte.

Mehr heller als schwarzer Hautkrebs

In Deutschland erhalten jährlich etwa 370 von jeweils 100.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs. Bei etwa 320 Menschen handelt es sich dabei um einen hellen (oder weißen) Hautkrebs. Er teilt sich in Basalzell- und Plattenepithelkarzinome, die beide nur sehr selten Metastasen bilden und somit fast immer heilbar sind. Die übrigen (zirka 50 von 100.000, davon rund 14 von 100.000 an einer Frühform) erkranken an dem besonders bösartigen malignen Melanom, auch als schwarzer Hautkrebs bezeichnet. Melanome können bereits früh Metastasen bilden und in diesem Fall dann oft nicht mehr geheilt werden.

Heller Hautkrebs

Im Jahr 2023 waren in Hessen 2,63 Prozent der Bevölkerung an hellem Hautkrebs erkrankt. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 2,31 Prozent. Er betrifft Frauen mit 2,69 und Männer mit 2,57 Prozent ungefähr gleich stark. Auffallende Unterschiede gibt es dagegen beim Blick auf die regionale Verteilung. Während in Frankfurt nur 1,7 Prozent der Stadtbevölkerung von einem hellen Hautkrebs betroffen waren, betrug die Häufigkeit im Werra-Meißner-Kreis enorme 4,1 Prozent. Direkt danach folgen der Kreis Waldeck-Frankenberg mit 3,43 Prozent und der Vogelsbergkreis mit 3,35 Prozent. Ähnlich günstig wie Frankfurt schneidet der Kreis Limburg-Weilburg mit einer Häufigkeit von 2,25 Prozent ab.

Schwarzer Hautkrebs

Der ungleich gefährlichere schwarze Hautkrebs kommt glücklicherweise deutlich seltener vor als heller Hautkrebs. Im Jahr 2023 waren in Hessen 0,45 Prozent der Bevölkerung an einem Melanom, so die wissenschaftliche Bezeichnung, erkrankt. 2017 betrug die Häufigkeit noch 0,40 Prozent. Frauen waren mit 0.51 Prozent signifikant häufiger erkrankt als Männer mit 0,39 Prozent. Und auch bei schwarzem Hautkrebs zeigt sich eine auffällige regionale Verteilung.  Die Krankheitshäufigkeit betrug in Frankfurt 0,29 Prozent, in Darmstadt 0,38 Prozent und im Landkreis Marburg-Biedenkopf 0,39 Prozent – alles unterdurchschnittliche Werte.  In den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg (0,65 Prozent), Vogelsberg (0,64 Prozent) und Werra-Meißner (0,63 Prozent) kommt die Erkrankung dagegen überdurchschnittlich oft vor. „Naheliegend ist hier - wie bei hellem Hautkrebs- ein Zusammenhang mit der unterschiedlichen Altersstruktur. Denn Hautkrebs ist, wie fast alle Krebsarten, vor allem eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters“ erklärt Dr. Christoph-Gerard Stein aus dem Medizinischen Kompetenz-Center der AOK Hessen.

Mehr Krebs, weniger Todesfälle

„Prognostisch ist weltweit eine deutliche Zunahme der Hautkrebserkrankungen in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten“, betont Stein. Das liege zum einem am Bevölkerungszuwachs und der durchschnittlich längeren Lebenszeit. „Hinzu kommen erhöhte Risiken durch die aufgrund der Klimakrise verstärkten Sonnenexposition“, ergänzt Stein. Dass der Klimawandel den Hautärztinnen und -ärzten Sorgen macht, zeigt sich auch darin, dass die aktuelle S3-Leitlinie zur Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… von Hautkrebs um das Kapitel ‚Klimawandel und UV-Strahlung‘ erweitert wurde. Bis 2030 wird fast eine Verdoppelung der Hautkrebsfälle erwartet. Insgesamt ist aber laut Statistischem Bundesamt die Anzahl der Krebspatientinnen und -patienten, die an der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… versterben, zurückgegangen. Dies ist auf eine verbesserte Prävention, Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… und Behandlung zurückzuführen.

Coach für Angehörige

Für Angehörige, die verschiedenen Belastungen durch die Erkrankung eines Familienmitglieds ausgesetzt sind, gibt es den AOK-Familiencoach Krebs.  Es handelt sich um ein umfassendes Online-Programm, das dabei hilft, sich selbst vor emotionaler, körperlicher oder sozialer Überlastung zu schützen.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Pressesprecher

Stephan Gill

AOK Hessen