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Gesundheit Hessens sichern

15.11.2023 AOK Hessen 3 Min. Lesedauer

Die Koalitionsverhandlungen in Hessen zwischen der CDU und der SPD haben begonnen. Erste Eckpunkte wurden formuliert. Sie gehen in die richtige Richtung. Ankommen wird es vor allem auf eine zielgerichtete Umsetzung. Der Handlungsdruck und der Reformbedarf sind enorm.

Fassade hessischer Landtag in Wiesbaden.

Eckpunkte zu Gesundheit und Soziales

Die ersten Eckpunkte der geplanten christlich-sozialen Koalition zu Gesundheit und Soziales liegen vor. In dem Papier heißt es: „Gemeinsam mit dem Bund wollen wir eine verlässliche Finanzierung des Krankenhauswesens, insbesondere auch im ländlichen Raum, sicherstellen. Eine Übergangsfinanzierung der Kosten während der Krankenhausreform soll gewährleistet werden. In jedem Landkreis Hessens wollen wir eine gute Gesundheitsversorgung sichern, beispielsweise durch den (möglichst flächendeckenden) Ausbau Medizinischer Versorgungszentren (MVZ). Die Landarztquote wollen wir in Höhe und Anwendungsbereich ausweiten und weitere Medizinstudienplätze an unseren hessischen Universitäten schaffen. Wir wollen ein Landespflegegeld für pflegende Angehörige einführen und ein umfassendes Landespflegekonzept entwickeln. Auf Bundesebene setzen wir uns für einen Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… -Deckel beim Eigenanteil ein. Wir schaffen einen ‚Aktionsplan gegen Einsamkeit‘ und wollen eine flächendeckende Versorgung mit Gemeindepflegekräften sicherstellen.“

Strukturreformen notwendig

Detlef Lamm, Vorstandsvorsitzender AOK Hessen

Detlef Lamm, der Vorstandsvorsitzende der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen, begrüßt die grundsätzliche Zielrichtung von CDU und SPD, wünscht sich im Koalitionsvertrag selbst aber auch ein klareres Bekenntnis zu Strukturreformen im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… : „Die einzelnen Aussagen zielen in die richtige Richtung. Was ich für den Koalitionsvertrag als hilfreich und notwendig erachte, ist ein klares Bekenntnis zu notwendigen Strukturreformen zur Zukunftssicherung. Vor allem bei der geplanten Krankenhausreform wird es darauf ankommen, dass die noch amtierende und neue Landesregierung auf eine Einigung zwischen Bund und Ländern hinwirkt und dann anschließend schnell die notwendigen Schritte für Hessen einleitet. Auch ein eindeutiges Bekenntnis zu einer auskömmlichen Finanzierung der Investitionskosten der Krankenhäuser durch das Land ist erforderlich.“

Ambulant vor stationär

Da die Grenzen zwischen dem stationären und dem ambulanten Versorgungsbereich zunehmend durchlässiger werden, ist eine sektorenübergreifende Planung und Versorgung zwingend erforderlich. Mit der Reform der Krankenhausstrukturen muss auch der Grundsatz „ambulant vor stationär“ stärker in den Fokus rücken. Durch den medizinischen Fortschritt können immer mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden, was in vielen anderen Ländern auch bereits geschieht. Hierfür gilt es auch, digitale Optionen stärker auszuschöpfen – auch um die Vernetzung der Akteure zu befördern. Hier besteht erheblicher Nachholbedarf. Medizinische Versorgungs- oder regionale Gesundheitszentren können auch hierfür ein Ansatzpunkt sein. Zugleich können damit auch die knappen Personalressourcen zielgenauer eingesetzt werden.

Pflege stärken

Dass das Thema Pflege eine besondere Aufmerksamkeit erfährt, begrüßt die AOK Hessen. Die Herausforderungen auch in diesem Sektor sind immens. Hessen hat jetzt die Chance die Pflegestrukturen zukunftsfähig aufzustellen. Mit der Veröffentlichung des ersten Hessischen Pflegeberichts hat das Land jetzt einen wichtigen Schritt getan. Die aus dem neuen Bericht abgeleiteten Empfehlungen können als erster Schritt die Basis für den Landesförderplan Pflege der Landesregierung bilden. „Wir brauchen eine Versorgungsplanung, die mit einer gezielten Investitionsförderung in die Pflege-Infrastruktur verbunden werden muss“, so Detlef Lamm.

Politische Öffentlichkeitsarbeit

Norbert Staudt

AOK Hessen