Die ePA kommt langsam im Alltag an
Mit der verpflichtenden Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) durch Leistungserbringende seit dem 1. Oktober 2025 wurde eine neue Phase eingeleitet. Ein wichtiges Ziel der ePA, die Qualität der Versorgung zu steigern, rückt damit näher. Patientinnen und Patienten erhalten zudem ein stärkeres Mitspracherecht über die Verwendung ihrer Gesundheitsdaten. Auch wenn die Zahlen zur ePA bisher noch verhalten sind, lässt sich eine positive Entwicklung erkennen.
Relevante Daten in Akte integrieren
Die verpflichtende Nutzung der ePA durch Leistungserbringende soll sicherstellen, dass alle gesetzlich festgeschriebenen medizinischen Daten einer Patientin oder eines Patienten digital erfasst, gespeichert und ausgetauscht werden. Dies betrifft sowohl ambulante als auch stationäre Einrichtungen. Ärztinnen und Ärzte, Kliniken und andere Leistungserbringende müssen nun die ePA bei jeder Behandlung nutzen und die relevanten Daten in die Akte integrieren.
Auch Leistungserbringende profitieren von der ePA
Die ePA erleichtert dabei auch den Leistungserbringenden die tägliche Arbeit. Durch den direkten Zugriff auf alle relevanten Patientendaten können Diagnosen schneller und präziser gestellt werden. Auch der Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Fachbereichen und Kliniken wird effizienter, da unnötige Papierdokumente und manuelle Abläufe entfallen. Ein weiterer Vorteil ist die Reduktion von Doppeluntersuchungen: So kann auf bereits vorliegende Befunde zurückgegriffen werden, ohne jedes Mal neue Untersuchungen durchzuführen. Dies spart sowohl Zeit als auch Kosten und trägt gleichzeitig zur Entlastung des Gesundheitssystems bei.
Zahlen zeigen positiven Trend
Bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen zeigt sich, dass das System immer besser angenommen wird. Bis Ende November 2025 hatten bereits rund 28.000 Versicherte die App „AOK Mein Leben“ eingerichtet, über die sie die ePA-Daten abrufen können. Die Widerspruchsquote zur Einrichtung der ePA liegt hingegen bei nur etwa drei Prozent der Versicherten. Diese Zahlen zeigen, dass die ePA das Potenzial hat, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern.
Konsolidierung im Jahr 2026
Die Zahlen zeigen jedoch auch: Bis die ePA im Alltag der Patientinnen und Patienten vollständig ankommt, wird es noch eine Weile dauern. Das Jahr 2026 kann deshalb als Konsolidierungsphase angesehen werden. So sind für das kommende Jahr auch nur wenige Neuerungen durch die Gematik angekündigt worden.
Einen deutlichen Mehrwert wird die ePA durch die Möglichkeit erfahren, die eigenen Daten für Forschungszwecke freizugeben. In Zukunft dürfen diese Daten für gemeinwohlorientierte Zwecke genutzt werden, wenn die Patientin oder der Patient nicht aktiv widersprochen hat. Außerdem soll ein digitaler Medikationsplan Patientinnen und Patieten, die drei oder mehr Arzneimittel anwenden, haben seit 2016 einen Anspruch… in die Akte integriert werden. So profitieren Versicherte zunehmend von der ePA.