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Laumann: Noch mehr Engagement gegen Landarztmangel

14.08.2025 2 Min. Lesedauer

Mit zusätzlichen Anstrengungen will der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gegen den nach wie vor bestehenden Landarztmangel vorgehen. „Das Problem ist wirklich groß – und es wird größer werden“, warnte der CDU-Politiker heute im Interview mit WDR 5. In vielen Regionen des Landes sei mehr als die Hälfte der Hausärztinnen und Hausärzte älter als 60 Jahre. Das Land reagiere mit der Landarztquote und gezielten Förderprogrammen – nötig sei aber noch mehr Engagement.

Seit 2019 vergibt Nordrhein-Westfalen jährlich rund 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze über die sogenannte Landarztquote. Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich vertraglich, nach ihrer Facharztausbildung für zehn Jahre in einer unterversorgten Region hausärztlich zu praktizieren. Der Numerus Clausus entfällt – stattdessen zählen Motivation und Vorerfahrung. Die Nachfrage sei hoch: Laut Laumann kommen auf jeden Studienplatz etwa zehn Bewerbungen.

Inzwischen haben sich mehr als 1.000 Studierende für das Programm eingeschrieben. Die ersten Absolventinnen und Absolventen sollen ab 2026 in die hausärztliche Versorgung einsteigen. Viele von ihnen bringen bereits Berufserfahrung aus dem Gesundheitswesen mit – etwa aus der Pflege oder Physiotherapie. „Die Menschen wissen, worauf sie sich einlassen“, betonte der Minister.

Doch die Landarztquote allein reiche nicht aus. Um die Versorgung zu stärken, baue das Land unter anderem die neue Medizinische Fakultät in Bielefeld auf. Zusätzlich werden Niederlassungen im ländlichen Raum mit bis zu 60.000 Euro gefördert – auch in kleinen Dörfern. Ziel ist es, die hausärztliche Versorgung flächendeckend zu sichern.

Laumann forderte zudem ein Umdenken an den Universitäten: Die Allgemeinmedizin müsse als zentrale und attraktive Facharztausbildung vermittelt werden. Während es 2017 in NRW nur eine Professur für Allgemeinmedizin gab, existiere heute an jeder medizinischen Fakultät eine entsprechende Stelle. „Ich hoffe, dass das Image der Allgemeinmedizin wieder gestiegen ist“, so Laumann. Die hausärztliche Versorgung sei die Basis – „sie wird in jedem Stadtteil und jedem Dorf gebraucht.“ (fb)