Update

Moll fordert rasche Verbesserungen für ambulante Pflege

27.11.2023 2 Min. Lesedauer

Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Claudia Moll, hat einen 12-Punkte-Plan zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege vorgelegt. „Damit die Pflege auch in Zukunft menschenwürdig, selbstbestimmt und bezahlbar ist“, müsse sie neu gestaltet und effizienter werden, heißt es in dem Papier. So soll es Sonderparkrechte für Pflegedienste geben. Zudem sollten Kompetenzen von Pflegekräften gestärkt und die Pflegeassistenzausbildung einheitlich geregelt werden. Ausländisches Pflegepersonal soll rascher Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen.


Der Effizienzsteigerung diene auch eine „kompetenzorientierte Arbeitsteilung“. Pflegehilfskräfte könnten stärker herangezogen werden. Touren sollten abgestimmt werden, um zu vermeiden, dass ein Gebäude von mehreren Diensten angefahren werde. Insbesondere für ländliche Regionen solle es „Poolingmodelle“ geben. Digitalisierung müsse stärker genutzt werden, etwa durch qualifikationsabhängige Zugriffsrechte auf die elektronische Patientenakte.

Von den Kommunen forderte die SPD-Politikerin eine „kontinuierliche, kleinräumige Pflegebedarfsplanung“. Würden Lücken festgestellt, müssten die Pflegekassen handeln: „Wir brauchen eine Verknüpfung des Sicherstellungsauftrags der Pflegekassen mit dem Vergütungsrecht und eine verpflichtende, subjektbezogene Investitionskostenförderung für notwendige Angebote in unterversorgten Gebieten“, so Moll.

Weil es immer mehr pflegebedürftige Menschen, aber nicht mehr Pflegepersonal gebe, brauche es mehr Solidarität, appellierte die Pflegebeauftragte. Wir bräuchten „mehr Gemeinschaft, in der Menschen füreinander sorgen und sich gegenseitig unterstützen, sogenannte caring-communities“. Zugleich müssten pflegende Angehörige unterstützt werden, „wo immer es geht“. Dass Pflege künftig der Hilfe vieler bedürfe, betonten auch Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, und Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste in Interviews mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Vogler mahnte, pflegende Angehörige stärker zu unterstützen: Wenn sie vermehrt im Job fehlten, um Pflegetätigkeiten zu übernehmen, „dann haben wir ein volkswirtschaftliches Mega-Problem“.  Den 12-Punkte-Plan begrüßte Vogler gegenüber G+G, sieht aber weiteren Handlungsbedarf zum Beispiel bei der „Stabilisierung der Pflegeprofession“.  (sg)