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Atemwegserkrankungen sind auf dem Vormarsch – Biög startet Impfkampagne

02.10.2025 2 Min. Lesedauer

Zum Start der kühlen Jahreszeit legt die Zahl der Atemwegserkrankungen wieder deutlich zu. Rund 7,1 Millionen Menschen waren laut Robert-Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Woche an Grippe, Corona und anderen respiratorischen Infekten erkrankt. Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen sei bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zu verzeichnen, heißt es im aktuellen Wochenbericht des Instituts. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen ist laut RKI aber momentan niedrig.

Häufigste Infektauslöser sind dem Bericht zufolge Rhinoviren mit 35 Prozent, gefolgt von Coronaviren mit 13 Prozent und Parainfluenzaviren mit zehn Prozent. Fälle von Infektionen durch Influenza- und Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) seien nach wie vor auf niedrigem Niveau. Knapp 920.000 Menschen suchten laut RKI in der vergangenen Woche wegen einer Atemwegserkrankung eine Arztpraxis auf.

Bei den Corona-Infektionen dominiert demnach die Virenvariante XFG, auch Stratus genannt. Ihr Anteil lag laut RKI im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September bei 82 Prozent. Der Anteil der im Sommer noch stark verbreiteten NB.1.8.1-Variante  (Nimbus) beträgt nur noch elf Prozent. Stratus und Nimbus sind beide Abkömmlinge der Omikron-Variante. Trotz zunehmender Nachweise sieht das RKI derzeit kein erhöhtes Risiko durch Stratus für die öffentliche Gesundheit.

Am Montag startete das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (Biög) die Kampagne „Zusammen geschützt“. Gemeinsam mit dem RKI ruft das Institut zum rechtzeitigen Impfen gegen Influenza, Corona, RSV und Pneumokokken auf.  Eine Impfung „senkt das Risiko schwerer Verläufe deutlich und kann so im Ernstfall Leben retten“, betonte Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Biög. Im Herbst sei es besonders wichtig, den eigenen Impfstatus zu überprüfen und die empfohlene saisonale Impfung regelmäßig aufzufrischen.

Auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken warb für Impfschutz. Die CDU-Politikerin verwies Anfang der Woche auf den Erfolg der RSV-Prophylaxe und rief Eltern auf, Neugeborene zu immunisieren. „Was für Erwachsene vielleicht nur eine normale Erkältung ist, kann für Säuglinge schwere Folgen haben“, mahnte Warken. Laut RKI-Analyse hat sich durch die Einführung der Antikörper-Prophylaxe in der Saison 2024/25 die Zahl der RSV-Infektionen bei Säuglingen mehr als halbiert. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine einmalige Gabe an alle Neugeborenen und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison. (at)