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Deutlich mehr Mädchen wegen Essstörungen im Krankenhaus

11.08.2025 2 Min. Lesedauer

Immer mehr Mädchen und junge Frauen müssen wegen Essstörungen im Krankenhaus behandelt werden. Innerhalb von 20 Jahren verdoppelte sich die Zahl der Betroffenen zwischen zehn und 17 Jahren, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte. Waren es 2003 in dieser Altersgruppe noch rund 3.000 Fälle pro Jahr, so stieg die Zahl 2023 auf 6.000. Ihr Anteil an allen Patientinnen und Patienten mit Essstörungen verdoppelte sich in diesem Zeitraum und stieg von 23,4 auf 49,3 Prozent.

Insgesamt wurden Destatis zufolge 2023 rund 12.100 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Essstörungen im Krankenhaus behandelt. 2003 gab es 12.600 Fälle. Drei Viertel aller Betroffenen litten an Magersucht, elf Prozent an Bulimie (Ess-Brechsucht). Frauen wurden deutlich häufiger stationär aufgrund einer Essstörung behandelt als Männer: Ihr Anteil stieg innerhalb von 20 Jahren um knapp sechs Prozent von 87,6 auf 93,3 Prozent. Dagegen waren lediglich rund 820 Männer im Jahr 2023 aufgrund von Essstörungen im Krankenhaus. 2003 waren es mit 1.560 Behandlungsfällen fast doppelt so viele.

Besonders häufig wurden jüngere Menschen wegen Essstörungen behandelt: Mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) der Patientinnen und Patienten mit einer solchen Diagnose waren 2023 jünger als 18 Jahre. Mehr als ein Viertel (28,1 Prozent) war zwischen 18 bis 29 Jahren, weitere 12,7 Prozent zwischen 30 und 49 Jahren alt. Nur 6,3 Prozent der Behandelten waren 50 Jahre und älter.

Durchschnittlich 53,2 Tage dauerte eine Behandlung wegen einer Essstörung im Berichtsjahr – laut Statistischem Bundesamt der höchste Wert seit 2003. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt – unabhängig von der Indikation – dauerte im Vergleich durchschnittlich 7,2 Tage. 78 Menschen starben 2023 an einer Essstörung, 2008 waren es 100 Todesfälle – und damit die meisten innerhalb der letzten 20 Jahre. (ts)