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Sozialverband fordert mehr Tempo beim Hitzeschutz

12.08.2025 2 Min. Lesedauer

Angesichts der neuen Sommerhitzewelle wird der Ruf nach mehr Tempo beim Hitzeschutz laut. Der Sozialverband Deutschland (SOVD) warnte, die Extremtemperaturen führten für immer mehr Menschen zu gesundheitlichen Problemen. „Unsere gesamte Gesellschaft und unsere Infrastruktur sind schlichtweg nicht auf extrem heiße Temperaturen ausgelegt. Wir müssen uns daher anpassen und noch schneller Vorkehrungen treffen“, sagte SOVD-Chefin Michaela Engelmeier.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für die kommenden Tage eine starke bis extreme Wärmebelastung in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt die Zahl der hitzebedingten Sterbefälle für dieses Jahr bis Ende Juli auf rund 1.620. Seit Jahren stürben pro Jahr in Deutschland mehrere Tausend Menschen an den Folgen von Hitze, sagte Engelmeier.  Der Kampf gegen die Folgen des Klimawandels sei „eine elementare Aufgabe von Politik und Verwaltung“. Der Verband forderte eine „schnellere und flächendeckende Umsetzung“ von Hitzeschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Bund und Länder müssten diese verbindlich finanzieren, forderte Engelmeier.

Foto: Eine Hand reckt sich in den Himmel Richtung Sonne.
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Schon die Extremhitzephase Ende Juni hatte die Kritik an den Hitzeschutzvorkehrungen befeuert. Die Bundesärztekammer (Bäk) warnte Anfang Juli, die gesundheitlichen Gefahren von Extremtemperaturen würden oft unterschätzt. Es fehlten noch immer wesentliche Bausteine für eine Hitzeschutz-Infrastruktur. Auch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (Klug) monierte, die bestehenden Hitzeschutzpläne seien nicht ausreichend, um auf extreme Szenarien zu reagieren. So fehlten klare Zuständigkeiten im Katastrophenfall. Ein flächendeckender Notfallplan, der auch vulnerable Gruppen berücksichtige, sei überfällig.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte im Juni einen angepassten Hitzeschutzplan präsentiert, der nun auch die Bereiche Sport, Apotheken und psychotherapeutische Praxen umfasst. Warkens Amtsvorgänger Karl Lauterbach hatte 2023 den „Hitzeschutzplan Gesundheit“ auf den Weg gebracht, der das Engagement von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft in diesem Bereich stärken soll. Dieser wird stetig weiterentwickelt. (at)