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Hecken: Innovationsfonds-Erfolge müssen sichtbarer werden

09.04.2024 2 Min. Lesedauer

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat nach knapp acht Jahren Bilanz zum Innovationsfonds gezogen und dessen Weiterentwicklung diskutiert. „Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir die Ergebnisse, die wir zeitigen, auch der geneigten Öffentlichkeit kundtun“, forderte der unparteiische Vorsitzende, Josef Hecken, heute auf einem Kongress in Berlin. „Wir sind für jeden einzelnen Euro, den wir ausgeben, auch der Versichertengemeinschaft Rechenschaft schuldig.“ Der Fonds finanziert Forschungsprojekte zur Verbesserung der Versorgung in Deutschland und wird derzeit mit 200 Millionen Euro aus Beitragsmitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gespeist.

Mit dem im Dezember vom Bundestag verabschiedeten Digitalgesetz wurde der Innovationsfonds verstetigt. Eingerichtet wurde er 2016, zunächst befristet bis 2019 und zuletzt bis 2024. Seitdem flossen laut GBA 1,25 Milliarden Euro in neue Versorgungsformen und 450 Millionen Euro in die Versorgungsforschung. Von den insgesamt 643 Projekten wurden demnach bisher 27 Prozent in die Regelversorgung überführt beziehungsweise erhielten eine entsprechende Empfehlung. Zu den Förderschwerpunkten zählten neben Digitalisierung, E-Health und Telemedizin auch Projekte zur Patientensicherheit, zur Versorgung strukturschwacher und ländlicher Regionen sowie zu seltenen Erkrankungen.

„Die Lernkurve war steil, die Lernkurve war aber auch schmerzhaft“, bilanzierte Hecken. Es komme nun darauf an, künftige Projekte genauer zu planen und zu konzipieren, um den praktischen Nutzen zu erhöhen. Thomas Renner, im Bundesgesundheitsministerium zuständig für Digitalisierung und Innovation, hob Teilerfolge hervor: „Wir lernen auch aus Projekten, die keine abschließende Empfehlung haben, weil sie gute Komponenten haben.“ So habe ein Projekt zu Antibiotika-Resistenzen zwar nicht zu den unbedingt gewünschten Ergebnissen geführt, die dort verankerte und hochwirksame Onlineschulung für Ärzte finde jedoch nach wie vor statt.

Erfolgreiche Teilergebnisse müssten künftig sichtbarer werden, forderte ebenso wie Hecken die Vorständin des GKV-Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis. Auch Teilelemente könnten strukturverändernd wirken. „Wir hatten zu Beginn wahrscheinlich allesamt vermutet, dass es eins zu eins eine kollektivvertragliche Umsetzung geben wird“, räumte Stoff-Ahnis ein. Die vergangenen acht Jahre hätten aber gezeigt, das dies so nicht möglich sei. Den Innovationsfonds nannte Stoff-Ahnis ein „gutes Instrument“, Partner für wichtige Versorgungsthemen zu finden. (rbr)