Was ist zu tun?

Will man die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland insgesamt steigern, ist ein breit angelegtes, strukturiertes und langfristiges Engagement erforderlich.

Eine Arzt zeigt einer Frau und einem Mann auf einem Tablet medizinische Angaben.

Um die Gesundheitskompetenz nachhaltig zu verbessern und zu stärken, ist ein Handeln auf der persönlichen und individuumsbezogenen Ebene, der gesellschaftlichen und institutionellen Ebene sowie der politischen Ebene erforderlich. Eine solche Strategie muss als integrativer Ansatz verschiedene Bereiche mit einbeziehen.

Zentrale Ansatzpunkte finden sich vor allem in den folgenden sechs Zielbereichen:

  • Eine wichtige Rolle spielt das Gesundheitssystem. Verständliche und verlässliche Gesundheitsinformationen, eine Sensibilisierung in den Gesundheitsorganisationen und -einrichtungen, aber auch eine Verbesserung der Kommunikationskompetenz der Gesundheitsberufe bilden den Anfang von gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Kompetenzniveaus der Menschen zugeschnittenen Maßnahmen.
  • Im Bildungssystem sind der Aufbau und die Stärkung von gesundheitsbezogenen Kompetenzen in der Vorschul-, Schul- und Erwachsenenbildung sowie in der außerschulischen Jugendarbeit als eine ineinandergreifende Kette von Maßnahmen und Angeboten vorzusehen. Die Elternbildung in Bezug auf die Entwicklung von Kleinkindern wie auch das Konzept des „Lifelong Learning“ (in Deutschland als „lebenslanges“ oder „lebensbegleitendes Lernen“ bekannt) fallen ebenfalls in diesen Bereich.
  • Medien bilden für viele Menschen eine der Hauptquellen für Gesundheitsinformationen und haben einen starken Einfluss auf individuelle Gesundheitsentscheidungen. Eine unterstützende Navigation, eine inhaltliche Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… und Maßnahmen zur Steigerung der Medienkompetenz können daher hilfreich sein, um kompetente Entscheidungen zu fördern.
  • Im häuslichen Wohnumfeld und auf der kommunalen Ebene bilden Familien, der Freundes- und Bekanntenkreis (die sogenannten Peer Groups) sowie die Gemeinde beziehungsweise der Stadtteil einen wichtigen Ansatzpunkt zur Steigerung eines gesundheitsfördernden und gesundheitskompetenten Verhaltens.
  • Der Arbeitsplatz und Betriebe stellen weitere geeignete Orte dar, um die Gesundheit der Arbeitnehmer durch die Vermittlung von gesundheitsbezogenem Wissen, eine Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… und Arbeitsschutzmaßnahmen zu steigern und zu einer Verbesserung der Health Literacy beizutragen.
  • Schließlich geht es auf der Ebene der Politik darum, die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die gesundheitliche Chancengleichheit verbessert und die gesundheitsbezogene Kompetenz in Alltagsentscheidungen erhöht wird. Der „Health-in-All-Policies-Ansatz“, der eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik zum Ziel hat, kann hier ein ressortübergreifendes Handeln unterstützen und gezielt eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz in den Fokus nehmen.