Kindersicherheitstag: Kinderunfällen gezielt vorbeugen
Im Notfall sind Erste-Hilfe-Kenntnisse entscheidend, um schwere Folgen zu vermeiden

Stuttgart. Anlässlich des Kindersicherheitstags am 10. Juni unterstreicht die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg die Bedeutung von Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Aufklärung zur Vermeidung von Verletzungen bei Kindern. Aktuelle Daten der AOK Baden-Württemberg zeigen, dass Verletzungen nach wie vor zu den häufigsten Gesundheitsrisiken für Kinder bis 14 Jahren zählen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 129.882 bei der AOK Baden-Württemberg versicherte Kinder aufgrund von Unfällen ärztlich behandelt – das entspricht 18,57 Prozent aller versicherten Kinder in dieser Altersgruppe.
Jungen sind laut den Behandlungsdaten der größten Krankenkasse im Südwesten dabei etwas häufiger betroffen als Mädchen: „Lebensumwelt, familiäre Situation, elterliche Fürsorge und kindbezogene Merkmale wie Geschlecht, Alter oder Aktivitätslevel haben Einfluss auf das Unfallrisiko“, erklärt Dr. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. „Verletzungen stellen in Deutschland und Europa die häufigste Todesursache bei Kindern dar. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, etwa durch Ersticken, Ertrinken, Stürze oder Verbrennungen. Ältere Kinder erleiden hingegen häufiger Verkehrs- oder Fahrradunfälle.“
Die Neugier von Kindern spielt dabei eine zentrale Rolle: „Kinder erkunden ihre Umgebung ohne voll ausgebildetes Gefahrenbewusstsein. Hier sind Eltern gefragt, die Welt aus dem Blickwinkel des Kindes zu betrachten und Risiken vorausschauend zu entschärfen“, so Dr. Bier. Prävention beginne im Alltag – etwa durch kindersichere Steckdosen, gesicherte Treppen oder den Verzicht auf giftige Pflanzen im Garten. Sinnvoll ist es zudem, Kinder immer wieder altersgerecht auf gefährliche Dinge und Situationen hinzuweisen, damit sie lernen, Gefahren selbständig zu erkennen und zu meiden. Zu einer guten Sicherheitserziehung gehört außerdem, das Kind in seinem Bewegungsdrang zu unterstützen, es bei seinen Aktivitäten zu ermutigen und es zu sicherem Verhalten anzuleiten. Die Früherkennungsuntersuchungen U2 bis U9 bieten zudem eine wichtige Basis für individuelle Beratung durch Kinderärzte.
Ein Unfall kann immer mal passieren, zu Hause, beim Sport oder auch unterwegs. Meist bleibt es zum Glück bei leichteren Verletzungen, die ambulant behandelt werden können. Im akuten Notfall In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… ist es entscheidend, schnell und besonnen das Richtige zu tun: „Ruhe bewahren, die Situation umfassend beurteilen und falls notwendig, sofort einen Notruf absetzen und mit Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen – das kann Leben retten“, betont der Mediziner. Die AOK Baden-Württemberg empfiehlt Eltern, Erste-Hilfe-Kurse speziell für Kinder zu besuchen, die Hausapotheke regelmäßig zu überprüfen und wichtige Notrufnummern – wie die 112, den Giftnotruf oder den Kinderarzt – griffbereit zu halten. „Unfallverhütung fängt bei den Eltern an. Nur durch sichere Umgebungen, das umsichtige Fördern des kindlichen Gefahrenbewusstseins und eigenes Vorbild können Kinder lernen, Risiken einzuschätzen“, resümiert Dr. Ralph Bier.
Der Kindersicherheitstag am 10. Juni soll dazu beitragen, dieses Bewusstsein zu stärken und praktische Lösungen für mehr Sicherheit im Alltag zu fördern.