Pressemitteilung

Nächtliche Atemaussetzer können gefährlich sein

21.09.2022 AOK Baden-Württemberg, Neckar-Alb 3 Min. Lesedauer

Wer tagsüber ständig müde ist – trotz ausreichend Schlaf, sich schlecht konzentrieren kann oder Gedächtnisstörungen hat, könnte an Schlafapnoe leiden. Diese schlafbezogene Atmungsstörung betrifft 13 von 100 Männer und sieben von 100 Frauen im Alter von über 40 Jahren. Darunter leidet nicht nur die Lebensqualität, langfristig steigt auch das Risiko für andere Erkrankungen.

Schlafapnoe

TübingenIm Landkreis Tübingen ist die Zahl der Betroffenen in den letzten Jahren kontinuierlich um 3,0 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 wurden 2.723 AOK-Versicherte wegen Schlafapnoe ambulant oder stationär behandelt, 2017 waren es noch 2.224 Fälle. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen, allerdings zeigt die Statistik für Tübingen mit 3,3 Prozent einen leicht höheren jährlichen Anstieg der Fallzahlen bei den Frauen. Am häufigsten leiden Versicherte um das 60. Lebensjahr an Schlafapnoe.

Wenn im Schlaf die Muskulatur in den oberen Atemwegen erschlafft, verengt sich der Atemweg im Rachenraum oder wird sogar komplett blockiert. „Es kommt zu lauten Schnarchgeräuschen beim Ein- und Ausatmen und zu Atemaussetzern“, beschreibt AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Ärztin Alexandra Isaksson die Störung. „Der Körper wird dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und es sammelt sich Kohlendioxid an. Auch Blutdruck und Puls sinken, was dazu führt, dass das Alarmzentrum im Gehirn alarmiert wird. Dann werden die Betroffenen kurz wach und holen tief Luft, bis es zum nächsten Aussetzer kommt“.

Da die Nacht nur wenig Erholung bringt, fühlen sich Betroffene tagsüber häufig schlapp und müde. Dies kann zu einer Einschlafneigung bei monotonen Tätigkeiten führen. „Zudem können Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungen, nächtliches Schwitzen und häufige Toilettengänge, Potenzstörungen, plötzliches Erwachen in der Nacht sowie ein trockener Mund und Kopfschmerzen beim Aufwachen Hinweise auf eine Schlafapnoe sein“, erläutert die AOK-Ärztin. Menschen mit Schlafapnoe fühlen sich jedoch nicht nur ständig müde; sie haben auch ein erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken oder einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Zu den behandelbaren Risikofaktoren zählen unter anderem starkes Übergewicht, das Trinken von Alkohol, Rauchen sowie die Einnahme von Schlafmitteln. Bei bestehendem Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme um 20 Prozent die Atemaussetzer bereits um 50 Prozent verringern. „Stellt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… fest, dass Polypen oder Rachenmandeln die Atemwege verengen, können diese entfernt werden. Auch das Meiden schwerer Mahlzeiten am Abend und der Verzicht auf Alkohol und Tabak sind hilfreich“. Dr. Isaksson empfiehlt zudem, in Seitenlage, statt auf dem Rücken zu schlafen.

Abhängig von der Schwere der Schlafapnoe, bestehenden Beeinträchtigungen und Begleiterkrankungen wird Betroffenen das Tragen einer Atemmaske empfohlen. Bei dieser sogenannten CPAP-Therapie bläst ein spezielles Gerät Luft in Nase und Mund. „Das Ziel dieser Therapie ist es, die Zahl der Atemaussetzer zu verringern und die Dauer zu verkürzen, um so die Beschwerden zu lindern“. Häufig wird diese Therapie mit Atemmaske von Lungen-Fachärzten (Pneumologen) durchgeführt. Das FacharztProgramm der AOK Baden-Württemberg bietet teilnehmenden Versicherten auch hier eine Versorgung an, die den ganzen Menschen im Blick hat. Dazu gehören Beratungen zum Lebensstil und die gezielte Unterstützung bei der Behandlung von Risikofaktoren für Schlafapnoe, etwa bei der Gewichtsreduktion oder beim Rauchstopp.

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Eveline Blank
Pressesprecherin

Eveline Blank