Pressemitteilung

Wenn schlummernde Viren erwachen

20.04.2023 AOK Baden-Württemberg, Neckar-Alb 3 Min. Lesedauer

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 400.000 Menschen an Gürtelrose. Meist jedoch nicht durch Ansteckung – sie tragen das verantwortliche Virus bereits in sich…

Balingen. Die Gürtelrose ist ein schmerzhafter Hautausschlag, der durch das sogenannte Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Dabei handelt es sich um das gleiche Virus aus der Familie der Herpes-Viren, das auch Windpocken verursacht. Während sich die Windpocken sehr leicht durch Tröpfcheninfektion – quasi mit dem Wind – ausbreiten, wird Gürtelrose durch Schmierinfektion weitergegeben.

Das Institut für Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… schätzt die Zahl der jährlichen Betroffenen in Deutschland auf etwa 400.000. Nach einer Analyse der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… wurden im Jahr 2021 35.750 Versicherte in Baden-Württemberg wegen einer Gürtelrose ärztlich behandelt. Hochgerechnet könnte die Zahl der jährlichen Erkrankungen demnach noch höher sein. Auf den Zollernalbkreis entfallen 862 Fälle mit der Diagnose. Die Behandlungszahlen in der Region sind in den letzten Jahren leicht steigend.

„Der häufigste Grund, an Gürtelrose zu erkranken, ist die Reaktivierung der im Körper verbliebenen Varizella-Zoster-Viren nach einer überstandenen Windpockeninfektion“, erklärt Dr. med. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. Nach einer Windpocken-Infektion nistet sich das Virus lebenslang in den Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark ein.

Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems, erwachen die Viren und werden aktiv. Auslöser können aber auch übermäßiger Stress, bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder zu wenig Sonnenschutz sein. Die Viren wandern über die Nervenbahnen zur Haut, wo es zu schmerzhaften Entzündungen kommt. Es bildet sich der für Gürtelrose typische Ausschlag mit Bläschen, die auch jucken. Gürtelrose kann überall am Körper auftreten, meist sind jedoch Brust und Rumpf betroffen. Die Schmerzen rühren von den Entzündungen der Nervenbahnen. In schweren Fällen kann die Erkrankung auch andere Organe betreffen, beispielsweise Gehirn, Lunge oder Leber. Dies kann zu einem lebensgefährlichen Verlauf führen.

Bei Anzeichen einer Gürtelrose rät der Mediziner, unbedingt den Hausarzt aufzusuchen. „Eine frühzeitige Behandlung kann chronische Schmerzen und Komplikationen verhindern“, sagt Dr. med. Ralph Bier. Vorbeugen lässt sich bei Risikogruppen mit einer Impfung gegen Gürtelrose. Empfohlen wird sie für über 60-Jährige sowie für Menschen ab 50 Jahren, die ein geschwächtes Immunsystem oder eine chronische Erkrankung Unter einer chronischen Erkrankung versteht man eine länger andauernde, schwer heilbare Krankheit.… haben.

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Eveline Blank
Pressesprecherin

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