Pressemitteilung

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen an Gürtelrose - Bei Behandlungen von AOK-Versicherten wurde von 2017 bis 2021 im Stadtkreis Heilbronn ein Anstieg von 5,6% verzeichnet, im Landkreis Heilbronn sogar 16,3%.

27.04.2023 AOK Baden-Württemberg, Heilbronn-Franken 4 Min. Lesedauer

Gürtelrose (Herpes Zoster) ist vielen Menschen ein Begriff. Vor allem, da die Krankheit einen Großteil der Bevölkerung zumindest einmal im Leben selbst betrifft. Oft ist nicht bekannt, welche teils schweren Symptome mit dieser schmerzhaften und weit verbreiteten Erkrankung verbunden sind. Gürtelrose tritt in allen Altersgruppen auf. Am häufigsten sind über 50-Jährige betroffen. Aktuelle Zahlen der AOK Heilbronn-Franken zur Behandlungshäufigkeit in der Region belegen, dass zahlreiche Menschen im Stadt- und Landkreis Heilbronn unter Gürtelrose leiden und es immer mehr werden. Bei Behandlungen von AOK-Versicherten wurde von 2017 bis 2021 im Stadtkreis Heilbronn ein Anstieg von 5,6% verzeichnet, im Landkreis Heilbronn sogar 16,3%.

Eine Spritze wird aufgezogen
Die Impfung gegen Gürtelrose schützt Menschen über 60 Jahre und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf ab 50 Jahre.

Heilbronn. Gürtelrose (Herpes Zoster) ist vielen Menschen ein Begriff. Vor allem, da die Krankheit einen Großteil der Bevölkerung zumindest einmal im Leben selbst betrifft. Oft ist nicht bekannt, welche teils schweren Symptome mit dieser schmerzhaften und weit verbreiteten Erkrankung verbunden sind. Gürtelrose tritt in allen Altersgruppen auf. Am häufigsten sind über 50-Jährige betroffen. Aktuelle Zahlen der AOK Heilbronn-Franken zur Behandlungshäufigkeit in der Region belegen, dass zahlreiche Menschen im Stadt- und Landkreis Heilbronn unter Gürtelrose leiden und es immer mehr werden. Bei Behandlungen von AOK-Versicherten wurde von 2017 bis 2021 im Stadtkreis Heilbronn ein Anstieg von 5,6% verzeichnet, im Landkreis Heilbronn sogar 16,3%.  

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt die jährliche Erkrankungsrate in Deutschland im Alter von 50 Jahren bei ca. 6 Fällen pro 1.000 Personen. Diese steigt bis zum Alter von 90 Jahren auf 13 pro 1.000 Personen an. In Baden-Württemberg erhöhten sich die ärztlichen Behandlungen bei AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherten von 33.734 im Jahr 2017 auf 35.750 im Jahr 2021. Ein Anstieg von 6% innerhalb von fünf Jahren. Im Stadtkreis Heilbronn stieg die Zahl der Betroffenen von 445 auf 470 – das sind 5,6% und im Landkreis Heilbronn von 969 auf 1.116, ein Anstieg von 16,3%. Die Zahlen der AOK gelten als repräsentativ, da sie mit über 45 Prozent Marktanteil die größte Krankenkasse des Landes ist. 

Windpocken und Gürtelrose werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Während sich Windpocken durch Tröpfcheninfektion ausbreiten, wird Gürtelrose durch Schmierinfektion weitergegeben. Der häufigste Grund an Herpes Zoster zu erkranken ist die Reaktivierung der im Körper verbliebenen Viren nach einer überstandenen Windpockeninfektion. Das Virus nistet sich nach überstandener Infektion inaktiv in den Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark ein. Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems kann der Virus wieder aktiv werden und wandert über die Nervenbahnen zur Haut. Dort bilden sich dann schmerzhafte Entzündungen meist in Verbindung mit dem für Gürtelrose typischen Ausschlag.

„Grundsätzlich kann jeder an Gürtelrose erkranken. Betroffen sind jedoch vor allem Ältere und Menschen mit geschwächter Immunabwehr. Um sich vor einer Gürtelrose zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission daher Menschen über 60 Jahren und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf bereits ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose“, so Dr. med. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. Das Risiko besteht bei chronischen Erkrankungen wie etwa Diabetes, Rheuma, Herz-Kreislauf- oder chronischen Atemwegserkrankungen.   

Eine Erkrankung kann sogar lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, zum Beispiel eine Lungen-, Leber- oder Hirnhautentzündung. Zudem kann es zu einer Nervenschädigung kommen, die dauerhaft Schmerzen verursachen kann (Post-Zoster-Neuralgie).  

Die Symptome einer Gürtelrose sind zuerst Abgeschlagenheit und Fieber. Nach 2-3 Tagen kommt ein brennender oder stechender, mittelstarker bis starker Schmerz im betroffenen Bereich hinzu. Es folgen leichte Hautrötungen mit kleinen Knötchen, aus denen sich innerhalb weniger Stunden Bläschen entwickeln, die jucken können. Dieses Stadium hält bis zu 5 Tage an. Danach trocknen die Bläschen innerhalb von zwei bis zehn Tagen aus, wobei sich eine gelbliche Kruste bildet. Insgesamt dauert es in der Regel zwei bis vier Wochen, bis die Erkrankung ausgestanden ist.

„Bei Anzeichen einer Gürtelrose sollte unbedingt die Hausarztpraxis zur Abklärung aufgesucht werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und die Schmerzen entsprechend ihrer Ursache auch zu behandeln. Eine frühzeitige Behandlung kann chronischen Schmerzen und Komplikationen vorbeugen“, erklärt Dr. med. Bier.

Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es wichtig zu wissen, dass Patienten mit Gürtelrose bereits bis zu zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend sind und es bis zum vollständigen Verkrusten aller Bläschen bleiben. Daher ist es sinnvoll, den betroffenen Bereich abzudecken, bis die Bläschen vollständig verkrustet sind. Der Virus sitzt in der Flüssigkeit der Bläschen, weshalb das Abdecken das Ansteckungsrisiko für andere senkt.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Dr. René Schilling
Pressesprecher

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