Wechseljahre: Aus der Tabuzone
Gesund älter werden: Für etwa jede dritte Frau in Bodensee-Oberschwaben sind die Beschwerden belastend

Region Bodensee-Oberschwaben. Das wohl bekannteste Symptom der Wechseljahre sind Hitzewallungen: Bis zu 85 Prozent aller Frauen haben sie. Dazu kommen vermehrt Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. In der Menopause verändert sich der Hormonhaushalt von Frauen. Viele Frauen leiden unter Beschwerden, die ihr Leben beeinträchtigen. Was helfen kann? „Betroffene Frauen in den Wechseljahren können Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga ausprobieren. Häufig mildert dies auch Schlafbeschwerden. Ähnlich wirksam sind Sport und Bewegung, denn körperliche Aktivität stärkt die Knochen, verbessert die Fitness und Muskelkraft und schützt das Herz-Kreislauf-System“, so Heike Nachtigall, Präventionsexpertin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… – Die Gesundheitskasse Bodensee-Oberschwaben und ergänzt: „Insgesamt verdient das Thema mehr Beachtung.“
Das Klimakterium, auch Menopause genannt, ist eine bedeutende Phase im Leben einer Frau. Sie geht mit vielen körperlichen Veränderungen einher. Gewöhnlich beginnt sie im Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Die körperlichen Symptome können sehr unterschiedlich sein. Etwa ein Drittel der Frauen hat keine Beschwerden in dieser Zeit und ein weiteres Drittel berichtet von Phasen mit leichten Wechseljahrsbeschwerden ohne größere Einschränkungen. Für etwa jede dritte Frau sind die Beschwerden hingegen belastend. Sie reichen von Hitzewallungen, Müdigkeit über Schlafstörungen bis hin zu langfristigeren Folgen wie Osteoporose und kardiovaskulären Risiken. Es gibt auch psychische Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Nervosität. Bei den kognitiven Einschränkungen können unter anderem Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen vor allem im ersten Jahr nach der Menopause auftreten.
Die Übergangsphase vor der Menopause kann mehrere Jahre dauern und ist oft durch unregelmäßige Menstruationszyklen gekennzeichnet. In dieser Zeit können Frauen auch verstärkt unter prämenstruellen Symptomen leiden, weil sich der Hormonhaushalt neu reguliert. Es ist wichtig, dass Frauen in dieser Lebensphase gut informiert sind und sich bei Bedarf Unterstützung suchen. Heike Nachtigall, Leiterin Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… bei der AOK – Die Gesundheitskasse Bodensee-Oberschwaben: „Es gibt eine Reihe von Veränderungen des Lebensstils, die dazu beitragen können, die typischen Beschwerden deutlich zu lindern. Sich anders zu ernähren, sich regelmäßig und ausreichend zu bewegen gehört ebenso dazu wie Stressreduktion. Reicht dies nicht aus, sollten sich Betroffene von ihrem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder ihrer Ärztin zu weiteren möglichen Maßnahmen beraten lassen.“
Gesellschaftlich muss den Wechseljahren mehr Beachtung geschenkt werden. „Leider gilt das Thema oft als Tabu. Das führt dazu, dass Betroffene sich allein fühlen und nicht genug über ihre Möglichkeiten informiert sind“, fügt Heike Nachtigall hinzu. Inzwischen hat auch die Politik das Thema aufgegriffen, um ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die physischen, psychischen und sozialen Veränderungen in den Wechseljahren zu schaffen. Das ist wichtig, denn es betrifft Gleichstellung, Gesundheit, wirtschaftliche Folgen und Altersdiskriminierung. Auch bei der Forschung gibt es Fortschritte. Doch es bleibt noch viel zu tun. Es ist entscheidend, dass Medizinstudiengänge das Thema Wechseljahre stärker in ihre Curricula integrieren. Zukünftige Ärztinnen und Ärzte sollten nicht nur die biologischen Aspekte der Wechseljahre verstehen, sondern auch die psychosozialen Auswirkungen und die Bedürfnisse ihrer Patientinnen erkennen. „Eine offene Diskussion und fundierte Ausbildung können dazu beitragen, das Stigma rund um die Wechseljahre abzubauen und betroffenen Frauen die Unterstützung zu bieten, die sie verdienen“, so die AOK-Präventionsexpertin weiter.
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Heike Nachtigall
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