Arbeitsmarktlücken schließen
Mit FachkräfteLÄND will die Landesregierung zeigen, dass sie Fachkräftesicherung als zentrales Zukunftsthema begreift.

Die Landesregierung hat 2024 die ressortübergreifende Initiative FachkräfteLÄND auf den Weg gebracht. Welche Rolle spielt dabei Ihr Ministerium?
Wir setzen 2025 für vielfältige Maßnahmen im Bereich der Fachkräftesicherung über 80 Millionen Euro ein. Im Rahmen von FachkräfteLÄND fokussiert sich das Wirtschaftsministerium zum Beispiel auf das Bekanntmachen der Ausbildung in Teilzeit und den Aufbau des ersten digitalen Lerncampus im Metaverse.
Es braucht auch Menschen aus dem Ausland, um Fachkräftelücken schließen zu können. Was tut die Landesregierung?
Am 1. April hat die Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften ihre Arbeit aufgenommen. Wichtig ist auch das „Kümmerer“-Programm, mit dem junge Zuwanderer durch eine berufliche Ausbildung integriert werden, oder die ebenfalls vom Wirtschaftsministerium geförderten Welcome Center.
„Jeder muss sich einbringen.“

Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg
Was trägt Ihr Haus bei, um das Fachkräftepotenzial von Frauen besser zu erschließen?
Es braucht verlässliche Kinderbetreuung und flexible Arbeitsmodelle. Mit dem Award „familyNET4.0 – DER Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“ zeichnen wir gemeinsam mit Arbeitgeberverbänden und dem Landesfamilienrat beispielgebende Unternehmen aus. Frauen erhalten über die neun Kontaktstellen „Frau und Beruf“ im Land Beratung in allen beruflichen Fragen. Das Wirtschaftsministerium fördert zudem seit 2017 ein Mentorinnen-Programm zur besseren Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen.
Wie kann das Land die demografische Herausforderung bewältigen?
Wir müssen alle Fachkräftepotenziale nutzen. Zunächst sind die Arbeitgeber gefordert, denn sie entscheiden, ob sie aus- und weiterbilden, geeignete Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit Familienpflichten anbieten, Personen mit Handicaps eine Chance geben, internationale Fachkräfte ansprechen oder auch gezielt in digitale Anwendungen investieren, um ihre Mitarbeitenden zu entlasten. Der Staat hat die Aufgabe, zu unterstützen und für gute Rahmenbedingungen so sorgen. Fachkräftesicherung ist also eine Daueraufgabe und jeder muss sich einbringen. Packen wir es gemeinsam an.