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Zahl des Monats Dezember: Um 9,9 Prozent …

29.12.2025 AOK-Bundesverband 3 Min. Lesedauer

… beziehungsweise 7,4 Milliarden Euro sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im ersten bis dritten Quartal 2025 für Krankenhausbehandlungen im Jahresvergleich nach Angaben des Bundesgesundheitsministerium gestiegen.

Vierköpfiges Team in OP-Kleidung bei der Arbeit, Blick in der OP-Saal

Die Kosten für stationäre Leistungen bleiben somit einer der maßgeblichen Treiber der hohen Ausgabendynamik in der GKV. Der prozentuale Zuwachs in diesem Zeitraum übertrifft sogar die Dynamik im bisherigen Rekordjahr 2024. Das BMG macht dafür vor allem hohe Vergütungssteigerungen sowie die Refinanzierung bisher nicht abgebildeter Tarifkostensteigerungen aus dem Jahr 2024 verantwortlich. Zudem trügen die stark steigenden Aufwendungen für psychiatrische Behandlungen (14,3 Prozent beziehungsweise 1,08 Milliarden Euro) und die per Selbstkostendeckungsprinzip finanzierten Pflegepersonalkosten (13,3 Prozent beziehungsweise 2,19 Milliarden Euro) zum starken Ausgabenanstieg im Krankenhausbereich bei. Doch auch bei den somatischen Behandlungen (inklusive ambulanter Behandlungen) verzeichnet das Ministerium mit 8,2 Prozent (4,16 Milliarden Euro) eine hohe Dynamik im Zeitraum Januar bis September 2025.

Diagramm mit sechs Kurven, Zeitverlauf 2015 bis 2024

Insgesamt sind die GKV-Ausgaben für Behandlungen im Kliniksektor in den vergangenen zehn Jahren von 70,25 Milliarden 2015 auf 102,21 Milliarden Euro 2024 gestiegen: ein Plus von 45,5 Prozent – und das, obwohl wichtige andere Parameter wie die Zahl der Behandlungsfälle, die Bettenauslastung, die Zahl der Krankenhäuser und die Verweildauer Als Verweildauer wird bei einer Krankenhausbehandlung die Zeitspanne zwischen dem Aufnahme- und dem… tendenziell gesunken sind. Dennoch haben die Krankenhäuser beziehungsweise die Bundesländer, die für die Krankenhausplanung Die Planung von Krankenhäusern steht in der Verantwortung der Bundesländer, die damit die… zuständig sind, das ohnehin kleine GKV-Sparpaket, das ans Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… (BEEP) angedockt wurde, durch Anrufung des Vermittlungsausschusses abmildern können. Kern der Einigung sind das Festhalten an Kürzungen bei den Klinikvergütungen im kommenden Jahr sowie ein Ausgleichsmechanismus für 2027.Die Vorstandsvorsitzende des AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Bundesverbandes, Carola Reimann sprach von einem „Kuhhandel“. Der Kompromiss sichere kurzfristig Ruhe, verlagere die Belastungen aber in die Zukunft. „Wir vertrauen darauf, dass die Bundesregierung die Krankenhäuser nicht von umfassenden Effizienzmaßnahmen ausnimmt. Das wäre vor allem angesichts des Ausgabenanstiegs im Krankenhausbereich von voraussichtlich über zehn Milliarden Euro auf über 110 Milliarden Euro in diesem Jahr nicht vertretbar“ sagte Reimann, zeigte sich aber insgesamt skeptisch: „Die Wackelpartie rund um das kleine Sparpaket mit einem relativ begrenzten Volumen von zwei Milliarden Euro offenbart den begrenzten Reformwillen von Bund und Ländern.“

Laut Vereinbarung im Vermittlungsausschuss ist vorgesehen, die sogenannte Meistbegünstigungsklausel bei der Krankenhausvergütung Jedes Krankenhaus verhandelt grundsätzlich jährlich mit den Krankenkassen sein Jahresbudget zur… für ein Jahr auszusetzen und so Einsparungen von rund 1,8 Milliarden Euro zu erzielen. Um die Folgen dieser Maßnahme für die Kliniken abzufedern, einigten sich Bund und Länder auf eine rechnerische Anhebung der Erlös- und Basisfallwerte um 1,14 Prozent. Damit sollen die 2026 gedämpften Einnahmen der Krankenhäuser 2027 kompensiert werden. 

Durch zahlreiche Ausnahmen im Zuge des Krankenhausreform-Anpassungsgesetzes (KHAG) hatten es die Bundesländer bereits geschafft, wichtige Maßnahmen zur Kostensenkung und vor allem zur Steigerung der Behandlungsqualität sowie damit verbunden der Patientensicherheit zu entschärfen. Den Bundesländern würden zahlreiche Hintertüren geöffnet, bemängelte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann. „Statt an den verbindlichen Qualitätsvorgaben herumzuschrauben, sollte der Gesetzgeber besser die grundsätzlichen Konstruktionsfehler der Reform beseitigen. So brauchen wir dringend die Einführung einer fallzahlunabhängigen und bedarfsorientierten Vorhaltefinanzierung auf Basis von Planfallzahlen.“ Die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… der Versorgung sollte nicht davon abhängen, in welchem Bundesland ein Versicherter behandelt werde, warnte Reimann. Ein kleiner Lichtblick sei die neu eingefügte Verpflichtung der Länder, bei der Zuweisung von Leistungsgruppen Die Einführung von Leistungsgruppen ist Teil einer umfassenden Krankenhausreform, die der… ohne Erfüllung der vorgegebenen Qualitätskriterien das Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… herzustellen.

Pressekonferenz

Vorstellung des neuen Public Health Index

Wo steht Deutschland beim Thema Prävention im internationalen Vergleich?