Nachricht

Zahl des Monats: 22 Prozent ...

30.05.2025 AOK-Bundesverband 3 Min. Lesedauer

… aller Menschen, die 2023 im Krankenhaus behandelt wurden, sind über 80 Jahre alt. Das ist eins der Ergebnisse einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für den Krankenhaus-Report 2025.

Das Foto zeigt eine alte SEniorin im Bett (Weichzeichner). Die Hände liegen gefaltet auf der weißen Bettdecke.

… aller Menschen, die 2023 im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… behandelt wurden, sind über 80 Jahre alt. Das ist eins der Ergebnisse einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) für den Krankenhaus-Report 2025. Damit hat sich der Anteil Hochaltriger im Krankenhaus seit 2005 fast verdoppelt. Damals machten sie 13 Prozent aller Krankenhausfälle aus. „Dieser Trend wird sich fortsetzen, denn wie gesagt: Die Boomer kommen!“, prognostizierte der stellvertretende Geschäftsführer und Krankenhausexperte des WIdO, Dr. David Scheller-Kreinsen, bei der Präsentation des Reports Ende April. „Die Gruppe der Hochaltrigen ist diejenige, die am stärksten wächst. Und wir stehen erst am Anfang.“

Menschen dieser Altersgruppe leiden oft unter mehreren Erkrankungen und Krankheitsbildern gleichzeitig, was deren Behandlung komplexer macht und den medizinischen und pflegerischen Bedarf erhöht. „Nahezu alle Erkrankungsgruppen sind mit dem Lebensalter positiv assoziiert“, heißt es dazu im Krankenhaus-Report 2025. „Insbesondere nimmt die Behandlungsprävalenz bei Krankheiten des Kreislaufsystems, bei Ernährungs-und Stoffwechselkrankheiten, bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und bei Symptomen, die keiner Erkrankung zugeordnet werden können, im Altersverlauf kontinuierlich zu“.

Vor dem Hintergrund der Klinikreform und den großen Herausforderungen durch den demografischen Wandel hat das Wissenschaftliche Institut der AOK den aktuellen Krankenhaus-Report vorgelegt.
30.04.2025AOK-Bundesverband5 Min

Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems sind demnach bei den 65- bis 79-Jährigen mit mehr als 75 Prozent in Deutschland führend. Dieser Wert steigt bei den über 80-Jährigen auf mehr als 90 Prozent. Drei Viertel dieser Bevölkerungsgruppe leiden unter einer Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit – etwa Diabetes– sowie einer Beeinträchtigung des Muskel- und Skelett-Apparats. Mit dem Alter wächst auch der Anteil derer mit Symptomen oder klinischen Untersuchungsergebnissen, die keiner klassifizierbaren Diagnose zugeordnet werden können, auf bis zu 75 Prozent.

Hinzu kommen mit steigendem Alter demenzielle Erkrankungen. Der Krankenhaus-Report verweist in diesem Zusammenhang unter anderem auf die General Hospital Study (GHoSt) im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung. Laut dieser Untersuchung gehören entsprechende Krankheitsbilder mittlerweile zum Arbeitsalltag in Kliniken. „Von den rund 1.500 untersuchten über 65-jährigen Patientinnen und Patienten zeigten 19,8 Prozent leichte und 20,2 Prozent schwerere kognitive Beeinträchtigungen. Die Gesamtprävalenz einer komorbiden Demenz betrug 18,4 Prozent, darunter waren 6,8 Prozent der Untersuchten leicht, 6,6 Prozent mittelschwer und fünf Prozent schwer erkrankt“ zitiert der Krankenhaus-Report die Untersuchung. Umgerechnet seien dies 23.000 Personen mit manifester Demenz und zusätzlich 24.000 Personen mit leichten kognitiven Störungen, die täglich in deutschen Kliniken behandelt würden.

Säulendiagramm mit 4 mal 2 Säulen, unterschieden nach Frauen und Männern über vier Alterskohorten ab 40 bis über 90 Jahren.

Hochbetagte Patientinnen und Patienten über 80 Jahren liegen mit durchschnittlich 8,1 Tagen auch fast doppelt so lange im Krankenhaus wie Menschen unter 60 Jahren. Die durchschnittlichen Krankenhauskosten je Einwohner waren bei den über 80-Jährigen mit 3.351 Euro im Jahr 2023 fast sieben Mal so hoch wie bei den unter 60-Jährigen mit 470 Euro. Die Kosten für stationäre Behandlungen nehmen im Erwachsenenalter im sektoralen Vergleich (Grafik) den größten Anteil an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung ein, wobei der Anteil mit dem Alter kontinuierlich wächst und in jeder Altersgruppe ab 40 Jahren bei Männern grundsätzlich leicht höher ist als bei Frauen. Das WIdO hat diese Entwicklung bei den AOK-Versicherten für den Krankenhaus-Report genauer untersucht.