Pressemitteilung

Forsa-Umfrage: Zweidrittel der Menschen in Bayern würden freie Arztwahl gegen schnellere Termine tauschen  

26.05.2025 AOK Bayern 4 Min. Lesedauer

AOK Bayern fordert rasche Reform zur Primärversorgung

Arzt spricht mit einer älteren Patientin und gibt ihr dabei die Hand.

Die gesetzlich Versicherten in Bayern leiden zunehmend unter den langen Wartezeiten auf Facharzttermine. So würden 68 Prozent der Menschen im Freistaat die freie Facharztwahl gegen einen schnelleren Termin beim Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… tauschen, der nach einem Besuch des Hausarztes vermittelt wird. Nur 28 Prozent der Befragten sprechen sich weiterhin für die freie Facharztwahl aus – auch dann, wenn dies mit längeren Wartezeiten verbunden ist. Dies zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… .

Mehr Patientenorientierung

Um den Zugang zum Facharzt zu beschleunigen und die Patienten besser in der Versorgung zu begleiten, setzt die neue Bundesregierung auf ein sogenanntes Primärarztmodell. Das bedeutet: Hausärztinnen und Hausärzte fungieren als erste Anlaufstelle und überweisen die Patientinnen und Patienten – falls nötig – an einen Facharzt weiter.

Die AOK Bayern unterstützt die Pläne: „Ein Primärversorgungssystem würde Patienten bei der Terminsuche unterstützen, für mehr Patientenorientierung sorgen und eine wirksamere Koordination in der Gesundheitsversorgung ermöglichen“, sagt Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. Dadurch würde die Versorgungssicherheit gestärkt, es ließen sich Doppeluntersuchungen vermeiden und Facharztpraxen und Krankenhäuser entlasten. „Auch das Vertrauensverhältnis zum Hausarzt als ersten Ansprechpartner würde gestärkt – denn niemand kennt so gut die Krankengeschichte seiner Patientinnen und Patienten“, erläutert Stippler.

Positiv sieht die Mehrheit der Befragten auch die Pläne der neuen Bundesregierung, anderen medizinischen Berufen wie etwa Pflegekräften zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten mehr Aufgaben in der Gesundheitsversorgung zu übertragen. Insgesamt finden dies 71 Prozent der Befragten in Bayern „sehr gut“ oder „eher gut“. Stippler: „Diese Ergebnisse sollten der neuen Regierung Mut machen, das Primärversorgungssystem durch echte Strukturreformen und mehr Arbeitsteilung konsequent umzusetzen.“

Mehrheit der GKV-Versicherten hat Diskriminierung bei Terminvergabe erlebt

Dringend Handlungsbedarf zeigt sich auch beim Thema Ungleichbehandlung von GKV-Versicherten bei der Terminvergabe. Im Rahmen der forsa-Umfrage gaben 61 Prozent der befragten GKV-Versicherten an, schon einmal erlebt zu haben, bei der Terminvergabe gegenüber Privatversicherten benachteiligt worden zu sein. Die Hälfte (50 Prozent) hat diese Erfahrung bei der telefonischen Terminvergabe gemacht, 35 Prozent bei der Terminbuchung online.

„Mit der Reform der ambulanten Versorgung muss die neue Regierung auch die Probleme bei der Terminvergabe an GKV-Versicherte in den Griff bekommen“, betont Stippler. Ziel müsse es sein, dass GKV-Versicherte, die eine dringliche oder komplexere medizinische Versorgung benötigen, diese auch sicher und rechtzeitig erhalten. Um sicherzustellen, dass sich die Terminvergabe künftig ausschließlich an medizinischem Behandlungsbedarf Seit der Reform der vertragsärztlichen Vergütung 2009 wird die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung,… und Dringlichkeit orientiert, spricht sich die AOK-Gemeinschaft für ein verbindliches, standardisiertes Ersteinschätzungsverfahren aus sowie für den Ausbau der Terminvermittlungsstellen der Kassenärztlichen Vereinigungen und eine verpflichtende Terminmeldung freier Termine durch Vertragsärzte. Dadurch könne mehr Transparenz hinsichtlich freier Kapazitäten erreicht werden, so Stippler.

AOK-Positionen zur Primärversorgung: Die AOK-Gemeinschaft sieht in der Etablierung der Primärversorgung Unter Primärversorgung wird die gesundheitliche Grundversorgung und Beratung verstanden, in der auch… ein Transformationsprojekt, das in der kollektiven Regelversorgung umgesetzt werden sollte. Demnach sollten auf Bundesebene Mindeststandards vereinbart, auf regionaler Ebene aber Spielräume für die regional Verantwortlichen aufgrund der schon jetzt sehr unterschiedlichen Versorgungslagen eingeplant werden. Die Hausarztzentrierte Versorgung Die hausarztzentrierte Versorgung wurde mit dem GKV-Modernisierungsgesetz 2004 zunächst als… muss nach den Vorstellungen der AOK ein freiwilliges Angebot werden, mit dem die Vertragspartner ergänzende oder auch ersetzende Versorgungsangebote entwickeln können.

 

Hinweise für die Redaktionen:
Die Umfrage wurde von forsa in Kombination von telefonischer Befragung und Online-Erhebung unter 8.583 Befragten zwischen dem 27. März bis zum 7. April 2025 durchgeführt. In Bayern wurden insgesamt 501 Menschen ab 18 Jahren befragt.

 

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Dr. Regina Greck
Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation und Unternehmenssprecherin

Dr. Regina Greck

AOK Bayern