Pressemitteilung

AOK Bayern: Pflegende Angehörige stärker unterstützen

27.06.2023 AOK Bayern 3 Min. Lesedauer

Betroffene fühlen sich oftmals überlastet

Auf dem Podium diskutieren Expertinnen und Experten bei einer Veranstaltung der AOK Bayern in München über neue Wege in der Pflege.
Expertinnen und Experten diskutieren bei einer Veranstaltung der AOK Bayern in München über neue Wege in der Pflege.

Für eine stärkere Unterstützung der Angehörigen von Pflegebedürftigen spricht sich die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Bayern aus. „Wir setzen uns für einen gesetzlich verankerten Beratungsanspruch für pflegende Angehörige ein“, sagte Frank Firsching, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats, gestern bei einer Veranstaltung der größten Krankenkasse im Freistaat. Bisher haben nur Pflegebedürftige Anspruch auf eine Beratung. Die AOK Bayern bietet seit Anfang des Jahres eine erweiterte Pflegeberatung Bei der Pflegeberatung handelt es sich um eine individuelle Beratung und Hilfestellung durch eine… , um auch An- und Zugehörige in ihren Bedürfnissen in einer Pflegesituation zu unterstützen. „Wir möchten Pflegende damit gesundheitlich stärken und so die Chancen verbessern, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld bleiben können.“

Umfrage: Pflegende Angehörige fühlen sich überlastet

Mehr als 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Angehörigen mit Unterstützung von ambulanten Pflegediensten zuhause versorgt. Dabei stoßen die pflegenden Angehörigen zunehmend an ihre Grenzen, zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag der AOK Bayern*. So fühlen sich über 75 Prozent der Befragten durch die psychischen Herausforderungen der Angehörigenpflege stark bis sehr stark belastet. Die schwierige zeitliche Vereinbarkeit von Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… , Beruf und Privatleben empfinden 70 Prozent als stark bis sehr stark belastend.

Verwaltungsrat fordert höheren Steuerzuschuss für die Pflegeversicherung

Deutliche Kritik äußerte der Verwaltungsrat der AOK Bayern am Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG), das Anfang Juli in Kraft tritt: „Statt weiterer Beitragserhöhungen braucht die Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… dringend zusätzliche Steuermittel, um insbesondere versicherungsfremde Leistungen ist die Bezeichnung für Leistungen der Sozialversicherung , die nicht zu deren eigentlichem Auftrag… zu finanzieren“, sagte Ivor Parvanov, Vorsitzender des Verwaltungsrats. Es sei ein Unding, dass die Pflegeversicherung keinen Ausgleich für die fünf Milliarden Euro Corona-Kosten erhalte, die sie in der Pandemie ausgelegt habe. „Auch das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, die Kosten für die Rentenbeiträge der pflegenden Angehörige aus Steuern zu bezahlen, wird nicht eingelöst“, kritisierte Parvanov.

 

100 Millionen für innovative Projekte in der Pflege

Als einen der wenigen Lichtblicke im PUEG bezeichnete Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, die „Innovationsbudgets Pflege“, die auf AOK-Vorschlag nach langem Ringen ins Gesetz kamen. Damit stehen jährlich 100 Millionen Euro für Modellvorhaben a) Gesetzliche Krankenversicherung: Zur Weiterentwicklung der Versorgung können Krankenkassen und… für Pflegekassen, Länder und Kommunen zur Verfügung. „Lassen Sie uns gemeinsam mit den Akteuren vor Ort innovative Projekte zur Stärkung der häuslichen Pflege entwickeln“, sagte Stippler. So könne die familiäre und gesellschaftliche Bereitschaft zur Übernahme von Pflegeaufgaben weiter gefördert werden.

Allein 2022 rund 56.200 Pflegeberatungen bei der AOK Bayern

Um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im Alltag zu unterstützen, bietet die AOK Bayern bereits zahlreiche Angebote. So fanden 2022 rund 56.200 Pflegeberatungen statt. „Ziel ist es, den Betroffenen in ihrer oft schwierigen Situation zu helfen, die Pflege bestmöglich zu gestalten und zu organisieren“, ergänzte Frank Firsching. Neben der persönlichen Beratung vor Ort setzt die AOK Bayern auch auf digitale Hilfe – etwa mit dem Familiencoach Pflege, der pflegenden Angehörigen Unterstützung bei psychischen Belastungen bietet. „Die große Mehrheit der Versicherten möchte zuhause gepflegt werden. Um dies zu ermöglichen, braucht es noch mehr Unterstützung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen“, so Firsching.

*Hinweis zur Umfrage: Im Mai 2023 wurden durch das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der AOK Bayern 503 Bürgerinnen und Bürger mit Pflegeerfahrung im privaten Umfeld ab 18 Jahren in Bayern befragt.

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Dr. Regina Greck
Stv. Pressesprecherin

Dr. Regina Greck

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