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Gesundheitsmagazin

Herz & Kreislauf

Was sind die Anzeichen für eine Lungenembolie?

Veröffentlicht am:30.03.2023

3 Minuten Lesedauer

Die Anzeichen für eine Lungenembolie sind oft nicht eindeutig. Die richtige Diagnose ist aber in allen Fällen sehr wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten und lebensgefährliche Komplikationen zu vermeiden.

Eine Frau, die an einer Lungenembolie erkrankt ist, liegt mit Beatmungsmaske in einem Krankenhausbett.

© iStock / gorodenkoff

Was ist eine Lungenembolie?

Bei einer Lungenembolie verstopft eine Lungenarterie vollständig oder partiell. Lungenarterien sind die Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut zur Lunge transportieren. In der Regel ist die Ursache für eine Lungenembolie ein Blutgerinnsel, fachsprachlich Thrombus genannt, das aus den Bein- oder Beckenvenen eingeschwemmt wird und die Arterie verstopft. Dieses Gerinnsel kann entstehen, wenn der Blutfluss in den Venen verlangsamt ist. Es gibt viele Ursachen dafür. Typische Risikofaktoren für eine Beinvenenthrombose sind Immobilität (zum Beispiel bei schwerer Erkrankung oder nach einer Operation), eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, die Einnahme östrogenhaltiger Medikamente, Übergewicht oder auch Schwangerschaft und Entbindung. Neben einem Blutgerinnsel kann ein Gefäßverschluss der Lungenarterien in sehr seltenen Fällen auch durch Luft, Fruchtwasser, Tumorzellen oder Fremdkörper erfolgen.

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Anzeichen erkennen: Was sind die Symptome einer Lungenembolie?

Teilweise ist es nicht so einfach, eine Lungenembolie zu erkennen, denn: Wenn nur ein kleines Blutgefäß in der Lunge verstopft oder stark verengt ist, haben die Betroffenen nur leichte oder mitunter auch gar keine Beschwerden. Generell sind die Symptome oft sehr uneindeutig und passen zu verschiedenen Krankheiten. Folgende Anzeichen können jedoch auf eine akute Lungenembolie hindeuten:

  • plötzliche Atemnot
  • Schmerzen in der Brust
  • Schmerzen beim Einatmen
  • Bluthusten (Hämoptysen)
  • Herzrasen
  • Schwindel, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit
  • Todesangst

Die Symptome einer Lungenembolie sind abhängig von der Größe des Gerinnsels und dem Ort, an dem es steckenbleibt. In jedem Fall wird das Lungengewebe, das nicht mehr richtig durchblutet wird, geschädigt, das Herz wird belastet und das Blut in der betroffenen Lungenregion nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff gesättigt.

Liegt eine tiefe Beinvenenthrombose vor, gibt es auch hier typische Anzeichen: Schwellungen, Schmerzen oder eine bläulich-rötliche Verfärbung am Bein. Da eine tiefe Beinvenenthrombose das Risiko für eine Lungenembolie erhöht, ist bei solchen Symptomen eine schnelle Abklärung und Behandlung wichtig.

Was ist bei einer akuten Lungenembolie zu tun?

Eine akute Lungenembolie ist ein Notfall, der schnelle medizinische Hilfe erfordert.

Bei Beschwerden, die auf eine akute Lungenembolie hindeuten, ist es wichtig, sofort den Notruf unter 112 zu wählen. Verständigen Sie den Notarzt oder die Notärztin lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!

Welche Behandlung gibt es bei einer Lungenembolie?

Die Therapie einer Lungenembolie richtet sich nach der Ausprägung der Beschwerden.

  • Betroffene mit milden Beschwerden werden nach Diagnosestellung und bei Kreislaufstabilität und Beschwerdefreiheit frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen und dann ambulant weiterbehandelt. Sie bekommen sogenannte Gerinnungshemmer verabreicht (als Spritze oder zum Einnehmen). Diese Medikamente verhindern, dass das Gerinnsel größer wird oder dass neue entstehen. Die Behandlung mit Gerinnungshemmern dauert mehrere Monate.
  • Betroffene mit deutlichen Anzeichen wie Herzrasen oder Atemnot werden auf einer Intensivstation überwacht. So kann rasch eingegriffen werden, falls sich der Zustand verschlechtert. Auch hier wird eine Blutverdünnung, meist mittels Infusion, eingeleitet. Ist der Kreislauf instabil, kann eine sogenannte Thrombolyse durchgeführt werden, bei der Medikamente zum Einsatz kommen, die das Gerinnsel auflösen. Alternativ kann auch eine Behandlung mithilfe eines Katheters erfolgen, der über ein zugängliches Blutgefäß in die verstopfte Lungenarterie vorgeschoben wird. Das Blutgerinnsel kann dann abgesaugt oder durch die Verabreichung von Medikamenten über den Katheter aufgelöst werden. Mitunter wird der Blutpfropf operativ entfernt. Auch nach der Behandlung einer akuten Lungenembolie müssen Betroffene mehrere Monate lang Gerinnungshemmer einnehmen und auf Anzeichen eines erneuten Gefäßverschlusses in der Lunge achten.
Eine Ärztin untersucht das Bein einer Patientin, um eine Beinvenenthrombose ausschließen zu können.

© iStock / recep-bg

Menschen mit einem erhöhten Risiko für Beinvenenthrombosen – etwa nach einer Operation, bei längerer Bettlägerigkeit oder langen Reisen im Sitzen – sollten wachsam gegenüber Thrombose-Anzeichen sein und im Zweifelsfall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Was sind die Spätfolgen einer Lungenembolie?

Je nach Schweregrad der Erkrankung können nach einer Lungenembolie Spätfolgen auftreten.

Stirbt Lungengewebe ab, kann es zu Beschwerden wie Husten oder Atemproblemen kommen. Durch den Verschluss steigt der Druck in den Blutgefäßen der Lunge (pulmonale Hypertonie), sodass auch das Herz belastet werden kann (Rechtsherzbelastung). Diese Probleme können auch nach Auflösen des Blutgerinnsels bestehen bleiben und langfristig zu einer Herzschwäche führen.

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