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Organe

CT-Untersuchung: Schicht für Schicht zum exakten Bild

Veröffentlicht am:12.10.2022

4 Minuten Lesedauer

Bei einer CT-Untersuchung wird ein dreidimensionales Röntgenbild einer Körperregion oder auch des gesamten Körpers erstellt. Trotz Strahlenbelastung ist das Verfahren oftmals ein wichtiges Mittel für die schnelle und exakte Diagnose verschiedener Erkrankungen und Verletzungen.

Eine Frau in einem weißen Kittel steht an einem Computer, während eine andere Frau darunter auf einer Bank liegt, die in ein CT-Gerät einfährt.

© iStock / Morsa Images

CT – was ist das?

Eine CT-Untersuchung (CT steht für „Computertomografie“) ist ein spezielles Röntgenverfahren, bei dem Schicht für Schicht zweidimensionale Bilder bestimmter Körperareale angefertigt werden. Mithilfe eines Computers werden diese Schichten dann zu dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt. Diese erlauben eine viel detailliertere Abbildung von Geweben, Organen oder krankhaft veränderten Bereichen als ein normales Röntgenbild.

Was macht man bei einer CT?

Während der Untersuchung liegt der Patient oder die Patientin auf einem CT-Tisch. Dieser bewegt sich langsam durch einen ringförmigen, rotierenden Röntgenring. Die dabei ausgesandten Röntgenstrahlen werden durch das Körpergewebe abgeschwächt. Je strahlendurchlässiger ein Gewebe ist, desto dunkler erscheint es auf dem Röntgenbild. Schlecht durchlässige Bereiche dagegen, wie etwa Knochen, werden hell dargestellt. Es ist wichtig, sich während des Röntgenvorgangs nicht zu bewegen, um eine möglichst gute Qualität der Bilder zu erzielen. Ist dies nicht möglich (etwa bei Kindern) kann auch narkotisiert oder ein Beruhigungsmittel eingesetzt werden.

CT und Kontrastmittel

Manchmal ist vor der CT-Untersuchung die Gabe eines speziellen Mittels nötig. Damit lassen sich benachbarte Organe, Strukturen oder Gewebe noch besser voneinander unterscheiden. Diese sogenannten Kontrastmittel werden zum Beispiel über eine Spritze ins Blutgefäßsystem verabreicht, für Aufnahmen des Magen-Darm-Trakts können sie auch getrunken werden. Kontrastmittel können Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Juckreiz, Übelkeit oder Erbrechen, aber auch Kreislaufprobleme und allergische Reaktionen auslösen. Bekannte Allergien oder auch Vorerkrankungen sollten deshalb unbedingt im Vorgespräch dem Arzt oder der Ärztin mitgeteilt werden.

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Wann wird eine CT-Untersuchung gemacht?

Eine Computertomografie wird durchgeführt, um Krankheiten und Verletzungen festzustellen oder deren Verlauf zu beurteilen. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist oder untersucht werden soll, machen die Ärztinnen und Ärzte eine CT-Untersuchung des ganzen Körpers oder nur einer bestimmten Körperregion (zum Beispiel CT von Lunge, Kopf, Herz, Bauch etc.). Typische Einsatzbereiche sind zum Beispiel:

Auch in der Krebsdiagnostik und zur späteren Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen kommt das Verfahren zum Einsatz. Besonders hilfreich ist eine CT-Untersuchung, wenn es schnell gehen muss. Eine Computertomografie vom Kopf etwa kann nach Unfällen oder bei Verdacht auf einen Schlaganfall schnell das Ausmaß der Schädigungen sichtbar machen.

Prinzipiell können alle Patientinnen und Patienten mittels CT untersucht werden. Es gibt allerdings Ausnahmen: Wegen der Strahlenbelastung dürfen sich Schwangere nur in Ausnahmefällen einer Computertomografie unterziehen – wenn kein alternatives Bildgebungsverfahren die notwendigen Ergebnisse brächte. Auch wenn die Gabe eines Kontrastmittels nötig ist, gibt es mitunter Einschränkungen, beispielsweise wenn Unverträglichkeiten gegenüber dem Kontrastmittel, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen vorliegen.

Die Aufnahme einer Computertomografie zeigt das dreidimensionale Abbild einer Lunge.

© iStock / mr.suphachai praserdumrongchai

Die dreidimensionale Aufnahme einer Computertomografie kann innere Organe, wie zum Beispiel die Lunge, sehr detailreich wiedergeben. Deshalb kann ein CT-Befund für die geeignete Behandlung von inneren Erkrankungen, wie zum Beispiel COVID-19, Tuberkulose oder auch Krebs, sehr aufschlussreich sein.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei einer Computertomografie?

Die Strahlenbelastung bei einer CT ist deutlich höher als bei einer normalen Röntgenaufnahme. Zwar ist die Gefahr von Gesundheitsschäden als gering zu bewerten, doch sollte das Verfahren unter Abwägung von Nutzen und Risiko eingesetzt werden. Das gilt grundsätzlich für die Anwendung von Strahlung im medizinischen Bereich. Haben zum Beispiel andere Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung, konventionelle Röntgenaufnahmen oder auch ein MRT die gleiche Aussagekraft, so sollten diese zum Einsatz kommen, wenn sie im notwendigen Zeitrahmen verfügbar und der Fragestellung angemessen sind.

Um eine hohe Strahlenbelastung durch unnötige Wiederholungsuntersuchungen zu vermeiden, ist es eine gute Idee, einen Röntgenpass bei sich zu haben, in dem der Arzt oder die Ärztin die jeweilige Röntgenuntersuchung und auch nuklearmedizinische Behandlungen eintragen kann. Ein gepflegter Röntgenpass erleichtert es außerdem, einen Vergleich mit vorherigen Aufnahmen zu planen.

CT und MRT: Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen CT und MRT liegt darin, dass die Schichtaufnahmen bei einer MRT durch Magnetfelder und Radiowellen erzeugt werden, nicht mithilfe von Röntgenstrahlen. Dadurch kommt es zu keiner Strahlenbelastung. Allerdings dauert ein MRT deutlich länger. Zudem liegen die Patientinnen und Patienten in einer geschlossenen Röhre, was für Betroffene mit Klaustrophobie ein Problem darstellen kann. Implantate und Metalle können die Durchführung einer MRT unter Umständen unmöglich machen.

CT und MRT: Was ist besser?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. CT und MRT sind nicht eins zu eins austauschbar. Die CT kommt beispielsweise besonders bei der Diagnostik bösartiger Tumoren und deren Metastasen sowie zur Verlaufsbeobachtung zum Einsatz. Während die MRT zum Beispiel zur Darstellung dynamischer Prozesse wie der Untersuchung von Stoffwechselvorgängen im Gehirn angewendet wird. Außerdem ist die CT deutlich schneller und daher in Notfall-Situationen, etwa nach einem schweren Unfall, das Mittel der Wahl. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, muss im Einzelfall entschieden werden. Dabei haben Ärztinnen und Ärzte den größten Nachteil der CT – die Strahlenbelastung – stets im Blick.

In den letzten Jahren wurden die Computertomografen ständig weiterentwickelt. Mit modernen Geräten ist die Untersuchung noch kürzer und exakter, die Strahlendosis daher besser an den Zweck angepasst.


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