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So gesund ist Erdnussbutter – und so kann man sie selber machen

Veröffentlicht am:02.08.2023

6 Minuten Lesedauer

Erdnussbutter ist ein typischer Brotaufstrich aus den USA. Doch auch in deutsche Küchen hat die cremige Paste längst Einzug erhalten. Aber wie viele Kalorien hat Erdnussbutter eigentlich? Und welches Rezept für Erdnussbutter ist das beste?

Selbstgemachte Erdnussbutter wird in einem Glas serviert.

© iStock / Sanny11

Ist Erdnussbutter gesund?

Erdnussbutter, in Deutschland auch oft Erdnussmus genannt, besteht hauptsächlich aus Erdnüssen. Die Hülsenfrüchte – botanisch ist die Erdnuss nämlich keine Nuss – zählen nicht nur zu den magnesiumreichsten Lebensmitteln, sie weisen mit rund 25 Prozent auch einen recht hohen Proteingehalt auf. Neben B-Vitaminen und Vitamin E stecken in Erdnüssen auch zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen. Ihr Ballaststoffgehalt liegt um die zehn Prozent, ähnlich hoch wie bei Getreide. Die Ballaststoffe sind gut für den Darm: Sie regen die Darmbewegung an und fördern einen regelmäßigen Stuhlgang. Zwar liegt der Fettgehalt von Erdnüssen bei fast 50 Prozent, sie enthalten – ebenso wie Nüsse – neben gesättigten aber auch viele ungesättigte Fettsäuren. Sie helfen dem Körper zum Beispiel bei der Aufnahme von Vitaminen.

Ist Erdnussbutter also gesund? Ja, aber aufgrund des hohen Kaloriengehalts, der um die 600 Kilokalorien pro 100 Gramm liegt, sollte Erdnussbutter nur in Maßen verzehrt werden. Wer Erdnussbutter im Supermarkt kauft, sollte zudem zu Produkten greifen, die nur aus Erdnüssen bestehen und keinen Zucker, kein Salz oder minderwertiges Fett wie zum Beispiel  Palmöl enthalten.

Fazit: Erdnussbutter eignet sich hervorragend als Snack – sie ist sättigend, eine gute Proteinquelle und Lieferant für gesunde Fette – wie Olivenöl und Avocado auch.

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Warum essen Sportler und Sportlerinnen Erdnussbutter?

Komplexe Kohlenhydrate, Eiweiße und ungesättigte Fettsäuren, die auch in Erdnussbutter stecken, sind für Profisportler und -sportlerinnen zentrale Bausteine einer gesunden und energiefördernden Nahrungsaufnahme. Eine bunte Mischung aus Gemüse und Obst runden den Speiseplan dabei ab.

Mit was sollte man Erdnussbutter am besten kombinieren? Nach dem Training kann zum Beispiel zu Erdnussbutter pur oder erdnussbutterhaltigen Shakes zum Muskelaufbau oder zur Muskelerholung gegriffen werden. Auch Erdnussbutter auf Vollkornknäckebrot oder mit Banane sind optimale Power-Snacks. Die vielen Nährstoffe und Spurenelemente helfen dem Körper bei der Regeneration nach einer intensiven Sporteinheit.

Die Ernährungsfachleute der AOK sind gerne persönlich für Sie da

Mit Erdnussbutter abnehmen – geht das?

Erdnussbutter kann bei einer Gewichtsreduktion aufgrund seiner Inhaltsstoffe in der Tat unterstützen. Allerdings sollte sie nicht mit Kohlenhydraten wie Brot oder Zucker kombiniert werden – das typische Peanutbutter-Jelly-Sandwich ist also bei einer Diät tabu. Besser: einen Teelöffel Erdnussbutter bei Heißhungerattacken naschen. Sie kurbelt dank ihres hohen Proteingehalts die Fettverbrennung an.

Der maßvolle regelmäßige Verzehr von Erdnussbutter oder auch Erdnüssen hat übrigens auch noch einen anderen Effekt: Studien haben ergeben, dass sich dieser positiv auf einen erhöhten Cholesterin- und/oder Triglyceridspiegel – Triglyceride gehören zu den Blutfetten – auswirkt. Beide Blutfettwerte sind bei übergewichtigen Menschen oft erhöht, was ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann.

Nur mit Erdnussbutter allein nimmt allerdings niemand ab. Eine ausgewogene, kalorienarme Ernährung und Sport sind Voraussetzung für das Erreichen eines gesunden Gewichts.

Wie wird Erdnussbutter hergestellt?

Erdnussbutter ist eine cremige Erdnusspaste, die aus gerösteten, blanchierten und dann gemahlenen Erdnüssen besteht. Durch das Rösten wird das Aroma intensiviert und Bitterstoffe werden unterdrückt. Mit dem Blanchieren, also dem Kochen und anschließenden Abschrecken der Erdnüsse in kaltem Wasser, löst sich die Haut der Erdnüsse. Meist erfolgt dann ein zweistufiger Mahlvorgang. Das erste Mahlen reduziert die Größe der Kerne. Mit einer Kombination aus Schneid-, Scher- und Abriebwirkung bekommt die Masse beim zweiten Mahlen eine feine, glatte Textur. Süßstoffe, Salze und Emulgatoren werden unter anderem für den Geschmack und zur besseren Vermischung der einzelnen Bestandteile dazugegeben.

Ein Erdnussbutter-Shake mit Strohhalm steht auf einem Tisch.

© iStock / jenifoto

Ein Shake mit Erdnussbutter unterstützt nach dem Sport bei der Muskelregeneration und hilft beim Muskelaufbau.

Erdnussbutter selber machen

Zu den größten Erdnussproduzenten weltweit gehören die USA, China, Senegal, Malawi, Indien und Argentinien. Die Erntezeit liegt in der Regel zwischen August und November.

Wer Erdnussbutter also selber machen möchte, der sollte vor allem von Oktober bis Dezember in der Obstabteilung zuschlagen. Erdnüsse gibt es hier dann zuhauf mit Schale – lose oder verpackt. Tipp: Mit einem Schütteltest lässt sich die Frische der Hülsenfrucht kontrollieren – wenn der Kern in der Schale klappert, ist er eingetrocknet und alt. Zu Hause sollten lose Erdnüsse kühl, dunkel und luftig gelagert werden. Sie können sonst leicht von einem Schimmelpilz befallen werden, der sogenannte Aflatoxine bildet. Aflatoxine gehören zu den stärksten in der Natur vorkommenden Giften und sind hitzestabil – sie werden also beim Kochen oder Backen nur zu einem geringen Teil zerstört. Bei richtiger Lagerung sind Erdnüsse mit Schale allerdings problemlos bis zu drei Monate haltbar.

Erdnussbutter selbst machen – 1 Glas mit Schraubverschluss (150 ml)

Zutaten

1 Portion
  • 140gErdnüsse ohne Haut
  • 1EsslöffelErdnussöl oder neutrales Sonnenblumenöl
  • 1TeelöffelAgavendicksaft (bei Bedarf )

Wer es pikanter mag, nimmt anstelle des Agavendicksafts:
eine Prise Meersalz (oder Chilipulver, Rosenpaprikapulver oder Knoblauchpulver)

Zubereitung

  1. Erdnüsse in einer Pfanne oder im Backofen ohne Zugabe von Fett kurz rösten, dann in einen Multizerkleinerer geben oder alternativ mit einem Pürierstab mit mindestens 800 Watt zerkleinern.

  2. Erdnussöl und Agavendicksaft dazugeben und nochmal gut durchmixen.

  3. Wer seine Erdnussbutter lieber „crunchy“ mag, der kann noch ein paar grob zerdrückte Erdnüsse untermischen.

  4. Die Erdnussbutter in ein Glas mit Schraubverschluss füllen – fertig. Im Kühlschrank hält sie sich bis zu zwei Wochen.

Erdnussbuttersauce: ein leckeres Grundrezept

Zutaten

2 Portionen
  • 4EsslöffelErdnussbutter
  • 60mlKokosmilch
  • 60mlheiße Gemüsebrühe
  • 1TeelöffelLimettensaft
  • 1TeelöffelAgavendicksaft (bei Bedarf)
  • 1TeelöffelSojasauce
  • 1TeelöffelSesamöl

Wer es pikanter mag, fügt noch hinzu:

Zutaten

2 Portionen
  • 0 ½Teelöffelfrisch geriebener Ingwer
  • 1Stückkleine gepresste Knoblauchzehe
  • 1TeelöffelSriracha Hot Chili Sauce beziehungsweise Sambal Olek

Zubereitung

  1. Gemüsebrühe selbst machen beziehungsweise nach Packungsangaben zubereiten und im Messbecher 60 Milliliter abfüllen.

  2. Mit der Kokosmilch den Messbecher auf 120 Milliliter auffüllen.

  3. Erdnussbutter sowie den ausgepressten Limettensaft und den Agavendicksaft mit der Sojasauce und dem Sesamöl in den Messbecher geben.

  4. Für die pikante Variante: Ingwer schälen, reiben und einen Teelöffel in den Messbecher geben. Knoblauchzehe schälen, in eine Knoblauchpresse legen und über dem Messbecher ausdrücken. Sriracha Hot Chili Sauce beziehungsweise Sambal Olek in den Messbecher dazugeben.

  5. Den Messbecher mit dem Messbecherdeckel verschließen und kräftig schütteln. Alternativ: Mit einem Schneebesen oder Pürierstab alle Zutaten gut miteinander vermengen bis eine homogene, cremige Sauce entsteht.

Wer darf Erdnussbutter nicht essen?

Menschen mit einer Erdnussallergie oder -unverträglichkeit sollten einen großen Bogen um Erdnussbutter machen. Das liegt auf der Hand. Allerdings weiß nicht jeder von einer möglichen Allergie oder Unverträglichkeit. Diese haben in den letzten Jahren gerade bei Kindern stark zugenommen. Ein Grund hierfür kann der vermehrte Einsatz der Hülsenfrüchte in der Lebensmittelindustrie sein.

Eine Erdnussunverträglichkeit äußert sich meist mit Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen. Die Symptome treten zeitverzögert zur Nahrungsaufnahme auf – oft erst 6 bis 72 Stunden danach. Bei einer Erdnussallergie hingegen kommt es unmittelbar nach dem Essen der Hülsenfrüchte oder von Lebensmitteln mit Spuren von Erdnüssen zu einer Überreaktion des Körpers. Schon Mikrogramm-Mengen oder der Kontakt über die Haut können ausreichen, um einen sogenannten Allergieschock (Anaphylaxie) auszulösen. Manche Erdnussallergiker reagieren zudem auch auf andere Hülsenfrüchte wie Sojabohnen oder Erbsen allergisch. Andersherum kann bei Gräserpollen-Allergikern eine Erdnussallergie als Kreuzreaktion auftreten.

Gut zu wissen: Für Erdnüsse besteht Kennzeichnungspflicht auf Produkten. Achten Sie auf den Zusatz „Kann Spuren enthalten von…“ – bei kleineren Unternehmen kann hier auch zusammengefasst „Nüsse“ stehen. Bei Unsicherheiten fragen Sie besser nach. Ein Einkaufshelfer für Allergiker ist in jedem Fall unterstützend. Erdnusskontaminationen können überall dort entstehen, wo Erdnüsse verarbeitet werden – also zum Beispiel auch in Restaurants oder Bäckereien. Auch hier gilt: Besser nochmal nachfragen.

Erdnussallergie: Was bei einer Anaphylaxie zu tun ist

Bei einer Anaphylaxie kann schnelles Handeln Leben retten – es kann sonst zum Stillstand des Herz-Kreislauf-Systems kommen. An diesen Symptomen können Sie einen Allergieschock erkennen:

  • Haut: Ausschlag, Quaddeln, Juckreiz an den Handinnenflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich
  • Augen, Nase, Mund, Rachen: Enge-Gefühl im Hals, geschwollene Augen und/oder Lippen
  • Atemwege: Husten, Heiserkeit, pfeifende Atmung oder Atemnot
  • Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Erbrechen und/oder Krämpfe
  • Herz-Kreislauf-System: Schwindel, Herzrasen, Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit

Es sind immer mindestens zwei Organsysteme bei einer Anaphylaxie, zum Beispiel Haut und Atemwege, betroffen. In der Regel haben Menschen mit Erdnussallergie ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, eine Spritze zur Selbstapplikation, dabei. Das Adrenalin entspannt innerhalb weniger Minuten die Bronchienmuskulatur und stabilisiert Kreislauf und Atmung. Der Notruf (112) muss in jedem Fall gewählt werden – auch wenn nur der Verdacht auf eine allergische Überreaktion besteht.

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