Pressemitteilung

Sachsen: GPM AOK PLUS, MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden und iATROS starten Pilotprojekt

09.08.2022 AOK PLUS

Pressemitteilung

9. August 2022

Digitale Nachsorge für Patienten mit Vorhofflimmern

AOK PLUS, MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden und iATROS starten Pilotprojekt

Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Formen von Herzrhythmusstörungen. Ohne Behandlung drohen gravierende Folgen, wie z. B. ein Schlaganfall. Im Jahr 2021 wurden 9.516 AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS-Versicherte mit Vorhofflimmern stationär behandelt. Die Gesundheitskasse startete daher gemeinsam mit dem MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden und dem Digitalen Herzzentrum iATROS ein zweijähriges Pilotprojekt. Dabei werden kardiologische Patienten durch ein digitales Nachsorgeprogramm in ihrem Alltag begleitet.

Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen bereits ein ärztlicher Eingriff erfolgte, erhalten zur Nachsorge eine Smartwatch, mit der sie regelmäßig ein Elektrokardiogramm (EKG) erfassen und in einer Patienten-App festhalten können. Bei Unregelmäßigkeiten oder Auffälligkeiten bekommt der Nutzer direkt über die Anwendung einen Hinweis und kann kurzfristig einen Termin bei einem Telearzt vereinbaren. Dieser befundet im Rahmen der Telekonsultation das EKG und gibt dem Patienten Therapieempfehlungen. Falls erfor-derlich erfolgt die Rücksteuerung zum behandelnden Kardiologen vor Ort. Ziel ist es, akute kardiologische Ereignisse frühzeitig zu erkennen und damit Folgeerkrankungen vorzubeugen. Zugleich soll einer Verschlimmerung der Erkrankung, die im äußersten zum Schlaganfall führen kann, entgegengewirkt werden.

"Wir versprechen uns von der digitalen App-basierten Nachsorge eine bessere kardiologische Versorgung der Patienten mit Vorhofflimmern. Die regelmäßige EKG-Aufzeichnung und die telemedizinische Betreuung bedeuten für die Betroffenen mehr Sicherheit in ihrem Alltag. Zugleich wollen wir sie dabei unterstützen, mehr Selbstverantwortung übernehmen zu können", sagt Rainer Striebel, Vorstand der AOK PLUS, und fügt hinzu: "Dieses Pilotprojekt unterstreicht zudem den Mehrwert individueller medizinischer Daten für die eigene Gesundheit. Die sinnvolle Verarbeitung und Nutzung dieser Daten trägt zu einer zielgerichteten und effektiven Gesundheitsversorgung bei."

Telemedizinische Kontrolle und Tipps
Neben den regelmäßigen EKG-Aufzeichnungen können in der App wichtige Vitaldaten wie Blutdruck, Gewicht, Blutzucker und Aktivitäten oder die Einnahme von Medikamenten inklusive Erinnerungsfunktion durch den Patienten erfasst werden. "Der Nutzer kann die Daten in Vorbereitung auf die im Rahmen des Pilotprojekts stattfindenden Termine beim Telearzt oder beim Kardiologen vor Ort aktiv verschicken. Das tägliche EKG ist über ein digitales Ärzte-Cockpit jederzeit von den Medizinern einsehbar", erklärt Dr. Georges von Degenfeld-Schonburg, Mitgründer und Medizinischer Leiter von und bei iATROS. 

Darüber hinaus finden sich in der Patienten-App digitale Coaching-Inhalte zu verschiedenen Themen, wie Krankheitsbild, Ernährung und Bewegung. Prof. Dr. Stefan G. Spitzer, Ärztlicher Leiter des MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden, weiß um diesen wichtigen Baustein in der Nachsorge der kardiologischen Patienten: "Die Patientenaufklärung zur Erkrankung und Vorbeugung ist von zentraler Bedeutung. Durch kompakte, kurze Lerneinheiten und Hinweise lassen sich Verhaltensänderungen besser im Alltag integrieren. Der Patient kann eigenständig Gesundheitskompetenz aufbauen. Damit erleichtert und ergänzt das digitale Versorgungsprogramm die Nachsorge."

Zweijährige Projektphase
Das Pilotprojekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die aktive Anwendung von EKG-Smartwatch und App durch betroffene Patienten erfolgt über 12 Monate. Im Anschluss werden die Ergebnisse evaluiert. Teilnehmen können Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen bereits eine Ablation, also eine Verödung von überzähligen und krankhaften Leitungsbahnen, oder eine Kardioversion durchgeführt wurde. Bei der elektrischen Kardioversion wird mit Hilfe des Defibrillators ein Stromimpuls an das Herz abgegeben, wodurch das Flimmern unterbrochen werden soll. Im Anschluss ist im Idealfall der normale Herzrhythmus wiederhergestellt.


Mit Bewegung und gesunder Ernährung gegen Vorhofflimmern
Eine der häufigsten Ursachen ist das Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, an der im Jahr 2021 zirka 167.800 AOK PLUS-Versicherte litten. Vorhofflimmern kann spontan anlagebedingt auftreten, wird aber zugleich durch eine Reihe von Risikofaktoren begünstigt, wie Bluthochdruck, eine Herzkrankheit, Schilddrüsenüberfunktion, Übergewicht oder der Konsum von Alkohol. Darüber hinaus nimmt die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, mit hohem Lebensalter zu. Neben Medikamenten kann ein gesunder Lebensstil mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung dazu beitragen, dass Vorhofflimmern seltener oder erst gar nicht auftritt.

Kurzbeschreibung der beteiligten Partner

Die AOK PLUS ist die größte gesetzliche Krankenkasse in Sachsen und Thüringen. Mehr als 3,4 Millionen Versicherte begleitet die Gesundheitskasse professionell und partnerschaftlich in allen Lebenssituationen: bei Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… , Gesundheitsvorsorge, Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… und Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… . Dabei ist die AOK PLUS mit über 130 Filialen in Sachsen und Thüringen oder auch digital überall und jederzeit gut erreichbar. 

iATROS als das erste digitale Herzzentrum unterstützt Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen: mit Teleärzten, digitalen Sprechstunden, Ernährungs- und Bewegungscoaching und einem Überblick über alle wichtigen Gesundheitswerte. Weitere Informationen unter www.i-atros.com.

Die Praxisklinik Herz und Gefäße ist ein Medizinisches Versorgungszentrum, in dem 27 Ärzte mit 150 nichtärztlichen Mitarbeitern in den Fachgebieten Kardiologie, Angiologie, radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin an verschiedenen Standorten tätig sind und pro Jahr insgesamt ca. 45.000 Patienten versorgt werden. Neben den kardiologischen und angiologischen Ambulanzen kennzeichnen die Einrichtung ein großer praxisklinischer Bereich mit Herzkatheter- und Elektrophysiologischen Laboren sowie dem Funktionsbereich Nuklearkardiologie. Dort werden jährlich ca. 5.500 Patienten invasiv-kardiologisch behandelt. Damit gehört die Einrichtung zu den leistungsstärksten invasiv-kardiologischen Zentren in Sachsen.