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AOK-Tipp: Leistungsangst bei Kindern – Was Eltern tun können

02.07.2025 AOK Rheinland-Pfalz/Saarland 3 Min. Lesedauer

Besonders wenn die Noten nicht den eigenen Erwartungen entsprechen oder die Angst vor Versagen groß ist, kann dies das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigen.

Kinder in der Schule geben dem Lehrer Highfive.

Der Abschluss eines Schuljahres steht vor der Tür, und die bevorstehenden Sommerferien sind für viele Kinder eine willkommene Pause. Doch für manche Schülerinnen und Schüler können die letzten Zeugnisse und die damit verbundenen Leistungsbewertungen auch eine Quelle von Stress und Ängsten sein. Besonders wenn die Noten nicht den eigenen Erwartungen entsprechen oder die Angst vor Versagen groß ist, kann dies das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigen. Im Folgenden finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen, wie Sie Kinder in dieser Zeit unterstützen und ihre Ängste ernst nehmen können.

Eine Klassenarbeit, sich in der Klasse melden, ein Wettkampf oder eine Theateraufführung: Für viele Kinder und Jugendliche sind das Situationen, die große Ängste auslösen. Sie fürchten, dass sie Fehler machen, dass ihre Leistungen nicht genügen. „Versuchen Sie, miteinander ins Gespräch zu kommen“, rät Martina Ebener, Präventionsexpertin von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland-Pfalz/Saarland den Eltern. „Dabei kommt es darauf an, die Angst ernst zu nehmen, denn sie ist ja real, mag sie von außen auch unbegründet erscheinen.“

„Die anderen sind viel besser als ich.“ „Ich bin sowieso zu dumm.“ „So ein Berg! Das schaffe ich nie.“ „Meine Eltern werden ausrasten, wenn ich nicht bestehe.“ „Ich muss alles wissen!“ Solche Gedanken quälen Kinder mit Leistungsangst häufig. Die Folge: „Sie können sich kaum auf die Schulaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen konzentrieren, das Denken ist blockiert, was wiederum die Angst verstärkt und Misserfolge wahrscheinlicher macht“, so Ebener. Das macht sich auch körperlich bemerkbar: Jüngere Kinder mit Leistungsangst reagieren vor allem mit Problemen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen.

Kinder versuchen häufig, die angstauslösende Situation zu vermeiden, wollen zum Beispiel gar nicht mehr in die Schule gehen. Doch Vermeidung macht es nur schlimmer. Wenn ein Kind mal eine Nacht vor einer Klassenarbeit nicht schlafen kann oder morgens ein flaues Gefühl in der Magengrube hat, ist das allerdings vollkommen normal. „Doch wenn das Kind über einen längeren Zeitraum bedrückt und ängstlich wirkt und ein Vermeidungsverhalten an den Tag legt, eventuell die gesamte Familie dadurch belastet ist, braucht es Unterstützung“, sagt Ebener, Im Gespräch sollten Eltern das Gefühl vermitteln, dass das Kind sich wegen seiner Angst nicht schämen muss. Vielleicht kommt dabei heraus, dass es sich vor einer bestimmten Lehrerin, einem bestimmten Lehrer fürchtet. Oder es hat die große Sorge, die Eltern zu enttäuschen. Besonders aufmerksam hören die Kinder zu, wenn Eltern von ihren eigenen Ängsten – als Kind oder als Erwachsener – berichten und was ihnen hilft.

Zusammen mit dem Kind sollten Eltern überlegen, was die nächsten Schritte sein könnten. „Es ist ratsam, mit der Klassenlehrerin beziehungsweise dem Klassenlehrer zu sprechen oder sich an den schulpsychologischen Dienst zu wenden“, sagt die Präventionsexpertin. In den Gesprächen kann herauskommen, dass eine reale Überforderung hinter den Ängsten des Kindes steckt, zum Beispiel aufgrund einer Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung. Vielleicht ist das Kind auch durch den Wechsel aufs Gymnasium überfordert.

Eine weitere Ansprechperson ist die Kinderärztin oder der Kinderarzt. Dort kann abgeklärt werden, ob bereits eine Angststörung oder andere Diagnosen vorliegen und eine Psychotherapie sinnvoll ist. Wann eine professionelle Abklärung notwendig ist, welche Anlaufstellen es gibt und vor allem wie Eltern ihr Kind im Familienalltag stärken können, das erfahren Eltern im „Familiencoach Kinderängste“ der AOK. Das kostenlose und frei zugängliche Online-Selbsthilfeprogramm wurde mit Unterstützung von wissenschaftlichen Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Köln entwickelt.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Porträt: Jan Rößler, Pressesprecher AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
Pressesprecher

Jan Rößler

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland