Asiatische Tigermücke breitet sich auch in NRW aus
Zum „Tag der Mücke“ (20. August) warnt die AOK Rheinland/Hamburg vor möglichen Gesundheitsgefahren durch tropische Insekten

Insekten sind nicht nur nützlich, sie können auch Krankheiten übertragen. Vor dem „Tag der Mücke“ (20. August) warnt die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland/Hamburg: Als Folge des Klimawandels breiten sich wärmeliebende Insekten wie die Asiatische Tigermücke zunehmend dort aus, wo sie ursprünglich nicht beheimatet waren – auch in Nordrhein-Westfalen. Das kann Folgen für die menschliche Gesundheit haben. In ihrer Heimat überträgt die Tigermücke Virusinfektionen wie das Dengue- oder Chikungunyafieber. Durch den Klimawandel könnten künftig auch in Deutschland erworbene Infektionen auftreten, erklärt die AOK Rheinland/Hamburg auf Basis von Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… ).
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Tigermücke steht aktuell in Deutschland unter besonderer Beobachtung. Seit einigen Jahren schon sind Populationen im Bundesgebiet bekannt, seit dem Jahr 2024 laut Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen unter anderem im südlichen Teil NRWs, in der Region Bonn.
„Durch klimatische Veränderungen wie wärmere Winter in Mitteleuropa fühlen sich sogenannte invasive Stechmücken zunehmend auch in Deutschland wohl. Die Asiatische Tigermücke gilt als besonders anpassungsfähig.“
Leiterin des Stabsbereichs Nachhaltigkeit bei der AOK Rheinland/Hamburg
Klimaveränderungen und wärmere Winter mögen die Insekten
„Durch klimatische Veränderungen wie wärmere Winter in Mitteleuropa fühlen sich sogenannte invasive Stechmücken zunehmend auch in Deutschland wohl. Die Asiatische Tigermücke gilt als besonders anpassungsfähig. Ihre Verbreitung sollte aufgrund möglicher Gesundheitsgefahren beobachtet werden“, sagt Anja Nacken, Leiterin des Stabsbereichs Nachhaltigkeit bei der AOK Rheinland/Hamburg.
Nach RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… -Angaben treten von Mücken übertragene Krankheiten in Deutschland bislang als importierte Infektionen auf, also bei Reiserückkehrenden, die sich im Ausland mit Malaria, West-Nil-Fieber, Dengue- oder Chikungunya-Fieber infiziert haben. Die Asiatische Tigermücke bezeichnet das RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… als „potenziellen Überträger tropischer Viren auch in Deutschland“. Viren, die sie theoretisch übertragen könnte, müssten durch infizierte Reiserückkehrerinnen oder -rückkehrer mitgebracht werden. Dann könnten die Mücken das Virus bei Blutmahlzeiten erwerben und an andere Menschen weitergeben – sofern alle Bedingungen stimmen.
Dass Menschen von ihren Reisen tropische Erkrankungen mitbringen, kommt gar nicht so selten vor: Aktuelle Auswertungen des RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… zeigen, dass beispielsweise allein das Chikungunya-Fieber, das von der Tigermücken übertragen werden kann, in diesem Jahr stärker in Deutschland verbreitet ist als in den Vorjahren. Bis Anfang August sind bundesweit 102 Fälle registriert worden – und damit schon jetzt doppelt so viele wie im kompletten Vorjahr. In Nordrhein-Westfalen waren es bis Anfang August 12 Fälle.
Reisende sollten auf grippeähnliche Symptome achten
Bei einem Tigermückenstich ähneln die Symptome denen anderer Mückenstiche. Es kommt zu Rötungen, Juckreiz und Schwellungen an der Einstichstelle. Dies ist zwar lästig, aber normalerweise ungefährlich. Aufmerksam sollten Menschen werden, wenn sie nach einer Reise unter grippeähnlichen Symptomen wie Schüttelfrost, starken Kopfschmerzen und Fieber leiden, rät die AOK Rheinland/Hamburg. In diesem Fall sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Beschwerden nach einem Aufenthalt in Risikogebieten wie Südostasien oder Mittel- und Südamerika auftreten.
„Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass steigende Durchschnittstemperaturen in Deutschland die Verbreitung neuer, bisher nicht heimischer Stechmückenarten in den kommenden Jahren weiter begünstigen werden“, sagt Anja Nacken. Wie die AOK Rheinland/Hamburg auf Basis von Informationen des Robert Koch-Instituts berichtet, haben sich in den vergangenen Jahren insgesamt fünf invasive Mückenarten in Deutschland etabliert, von denen drei als Krankheitsüberträger in Frage kommen. Neben der Asiatischen Tigermücke sind das die Japanische Buschmücke und die Koreanische Buschmücke.
So erkennt man die Asiatische Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist mit einer Körpergröße von drei bis acht Millimetern eine sehr kleine Stechmücke. Folgende Merkmale sind für sie typisch: Schwarz-weiße Musterung mit fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß. Ein weißer Streifen befindet sich auch auf dem Kopf und Rücken. Die Flügel weisen keine Musterung auf und sind eher transparent.
Unter www.mueckenatlas.com werden beobachtete Mücken kartiert. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. und dem Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.