Pressemitteilung

Behandlungsqualität wichtiger als Weg zur Klinik

25.06.2025 AOK PLUS 5 Min. Lesedauer

forsa-Umfrage im Auftrag der AOK bestätigt Ziel der Krankenhausreform

Krankenhäuser sollen sich auf bestimmte Leistungsbereiche spezialisieren. Das ist das Ziel der derzeit laufenden Krankenhausreform, die durch den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestartet wurde. Eine Umfrage im Auftrag der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… bestätigt die Zielrichtung der Reform: Eine Mehrheit der Befragten in Sachsen würden demnach bei einer geplanten Operation längere Wege in Kauf nehmen, wenn dafür die Behandlungsqualität steigt.

Vor allem bei riskanten Operationen an Herz und Lunge nimmt die Behandlungsqualität einen hohen Stellenwert ein. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass sie länge Fahrwege auf jeden Fall in Kauf nehmen würden. Bei weniger riskante Operation an Knie und Hüfte sind es nur rund ein Drittel (36 Prozent). Bundesweit liegen beide Werte höher: So sind mit 73 und 47 Prozent mehr Befragte bereit, ein Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… abseits ihres Wohnortes aufzusuchen.

„Nicht jede Klinik muss alles können. Patienten sind bereit, für eine bessere Behandlungsqualität auch weitere Wege in Kauf zu nehmen. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen den eingeschlagenen Weg für die künftige Krankenhausstruktur. Gerade bei planbaren Operationen wissen wir, dass die Erfahrung der Ärzte ein ausschlaggebender Faktor für Behandlungsqualität ist. Diese Prämisse muss bei der anstehenden Strukturreform durchgängig berücksichtigen, ohne dabei die medizinische Versorgung in der Fläche zu vernachlässigen.“

Rainer Striebel

Vorstandsvorsitzender AOK PLUS

Wegstrecken über einer Stunde

88 Prozent der befragten Sächsinnen und Sachsen gaben an, dass sie mehr als eine Stunde Fahrzeit in Kauf nehmen würden, um in einer spezialisierten Klinik behandelt zu werden. Damit liegt der Freistaat etwas über dem Bundesdurchschnitt von 86 Prozent. 88 Prozent der sächsischen Männer würden auch zu weiter entfernten Krankenhäusern fahren, bei den Frauen sind es 86 Prozent. Und: Je jünger die Befragten waren, desto größer war ihre Bereitschaft, einen längeren Weg in Kauf zu nehmen. Unter den 18- bis 39-Jährigen lag sie bei 94 Prozent, bei der Generation über 60 nur bei 80 Prozent.

Sauberkeit, Ruf und Empfehlung ausschlaggebend

Bei der Wahl des Krankenhauses spielt die Wohnortnähe keine Rolle. Direkt danach gefragt, gab nicht einmal jeder zweite Befragte (45 Prozent) an, dass dieser Faktor eine Rolle spielt. Wichtiger sind die Sauberkeit und Hygiene im Krankenhaus (98 Prozent), ein guter Ruf der Klinik (91 Prozent) sowie Empfehlungen des Haus- oder Facharztes (90 Prozent). Frauen sind die genannten Kriterien generell wichtiger als Männern. Am deutlichsten unterscheiden sie sich bei den Kriterien „Ruf des behandelnden Arztes“ (94 Prozent bzw. 82 Prozent) und Wohnortnähe (51 Prozent bzw. 39 Prozent).

Notrufnummern sind bekannt

Ebenfalls befragt wurden die Menschen im Freistaat nach ihren Erfahrungen mit dem Rettungs- und ärztlichen Bereitschaftsdienst. Unter der 116 117 ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst zu erreichen. 79 Prozent der Befragten ist die Nummer bekannt und 41 Prozent haben sie bereits genutzt. Den Rettungsdienst In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… unter 112 alarmiert hat jeder zweite (49 Prozent). Dabei steigt die Nutzung mit dem Alter: Während dies bei der jüngsten Gruppe der 18- bis 39-Jährigen bei 40 Prozent der Fall ist, steigt die Quote bei den über 60-Jährigen auf 54 Prozent. Zufrieden waren alle mit der Reaktionszeit: 89 Prozent gaben an, dass ihre Anrufe schnell entgegengenommen wurden und der Rettungsdienst auch schnell vor Ort war.

Für die bevölkerungsrepräsentative forsa-Befragung sind vom 1. bis zum 17. April 2025 insgesamt 513 Personen in Sachsen ab 18 Jahren befragt worden. Die Umfrage wurde als Kombination von telefonischer Befragung und Online-Erhebung durchgeführt.

Die AOK PLUS versichert mit rund 3,5 Millionen Menschen über 57 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten in Sachsen und Thüringen. Aktuell kümmern sich 6.850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitskasse um die Anliegen der Kundinnen und Kunden, um insgesamt rund 180.000 Arbeitgeber in beiden Freistaaten und überregional sowie um rund 40.000 Vertragspartner.
Das Haushaltsvolumen 2025 für die AOK PLUS beträgt insgesamt 22,63 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die Krankenversicherung 17,81 Milliarden Euro, die Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… 4,21 Milliarden Euro und auf den Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz 608 Millionen Euro.

Foto: Portraitbild von Pascal Ziehm
Bereichsleiter Medien und Politik / Mediensprecher

Pascal Ziehm

Mediensprecher