Pressemitteilung

AOK-Gesundheitsatlas zeigt: Sachsens Frauen haben besonders häufig Osteoporose  

16.10.2025 AOK PLUS 3 Min. Lesedauer

Online-Plattform legt Daten für Kreise und Städte offen

Das Wissenschaftliche Institut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) hat seinen Gesundheitsatlas erweitert und stellt erstmals umfassende Zahlen zur Häufigkeit von Osteoporose in Sachsen vor. Alter, Geschlecht, Lebensstil und sozioökonomische Faktoren beeinflussen das Risiko einer Erkrankung.

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung Unter einer chronischen Erkrankung versteht man eine länger andauernde, schwer heilbare Krankheit.… , bei der die Knochendichte abnimmt und die Knochen dadurch anfälliger für Brüche werden. Im Jahr 2023 waren in Sachsen rund 149.500 Menschen ab 35 Jahren davon betroffen. Das entspricht einer Prävalenz ist eine Messgröße aus der Epidemiologie, die die Häufigkeit einer Krankheit zu einem bestimmten… von 5,4 Prozent der Bevölkerung – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (4,0 Prozent). Im deutschlandweiten Vergleich rangiert Sachsen damit hinter Sachsen-Anhalt (5,8 Prozent) und Thüringen (5,6 Prozent) auf Platz 3. Im fairen Vergleich, der Alters- und Geschlechtsstrukturen berücksichtigt, liegt Sachsen mit 4,8 Prozent weiter über dem Schnitt. 

Frauen sind besonders häufig von Osteoporose betroffen: In Sachsen ist es eine von elf Frauen über 35 Jahren. Dagegen ist unter den Männern einer von 53 betroffen. Außerdem nimmt mit steigendem Alter die Osteoporose-Häufigkeit stark zu: Bei Frauen ab 90 Jahren lebt gut jede Dritte in Sachsen mit der Erkrankung, bei Männern über 90 Jahren jeder Zehnte.

Regionale Unterschiede in Städten und Landkreisen

Innerhalb Sachsens zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: Im Kreis Görlitz ist die Erkrankungshäufigkeit am höchsten, hier leben 6,1 Prozent der Menschen über 35 Jahren mit Osteoporose. Am niedrigsten liegt sie im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und in Chemnitz (je 4,9 Prozent). In der Landeshauptstadt Dresden beträgt die Prävalenz 5,5 Prozent.  In keiner anderen Metropole in Deutschland sind so viele Menschen von Osteoporose betroffen.

Lebensstil und sozioökonomische Faktoren beeinflussen das Risiko

Die bundesweite Analyse des WIdO zeigt, wie sehr die Erkrankung mit Lebensstil und sozialen Rahmenbedingungen zusammenhängt. Besonders die neuen Bundesländer, ländliche Regionen, Gebiete mit geringeren Einkommensmöglichkeiten und Regionen mit hohem Raucheranteil weisen überdurchschnittlich viele Osteoporose-Fälle auf. Auch Bewegungsmangel, Diabetes und Alkoholkonsum begünstigen Osteoporose, die über Jahre hinweg entsteht. „Wir wollen, dass alle Menschen gleichwertige Chancen nicht nur auf eine gute medizinische Versorgung haben, sondern auch überall präventiv für ihre Gesundheit aktiv werden können“, sagt Rainer Striebel, Vorstand der AOK PLUS. „Deshalb setzen wir auf vielfältige Angebote, wie Check-ups, flächendeckende Gesundheitskurse, Bewegungsprogramme und Ernährungsberatung, um die Menschen in unserer Region bei einem gesunden Lebensstil zu unterstützen.“

AOK PLUS bietet besonderes Versorgungsprogramm für Betroffene in Sachsen

Für Menschen, die an Osteoporose erkrankt sind, gibt es in Sachsen seit dem 1. Oktober 2025 ein neues Behandlungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. „Mit ‚Osteoporose PLUS‘ hatten wir zuvor bereits ein sehr erfolgreiches Versorgungsangebot für unsere Versicherten und freuen uns, dass hieran im größeren Rahmen angeknüpft wird. Das Disease-Management-Programm Osteoporose sorgt für eine strukturierte Behandlung, regelmäßige Untersuchungen, Zugang zu modernen Therapien und hilft dabei, die Lebensqualität zu sichern und das Risiko von Folgeerkrankungen zu senken“, so Striebel.

Hintergrund
Für den Gesundheitsatlas hat das WIdO die Behandlungsdaten von insgesamt 27 Millionen Versicherten der elf AOKn ausgewertet und auf die Bundesbevölkerung hochgerechnet. Neben den neu ergänzten Daten zu Osteoporose sind unter gesundheitsatlas-deutschland.de Informationen zu Atemwegserkrankungen, Krebs, Stoffwechsel-, psychischen-, Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems auf Bundes-, Länder- und Kreisebene, nach Geschlecht und nach Altersgruppen analysierbar.

Die AOK PLUS versichert mit rund 3,5 Millionen Menschen über 57 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten in Sachsen und Thüringen. Aktuell kümmern sich 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitskasse um die Anliegen der Kundinnen und Kunden, um insgesamt rund 182.000 Arbeitgeber in beiden Freistaaten und überregional sowie um rund 40.000 Vertragspartner.

Das Haushaltsvolumen 2025 für die AOK PLUS beträgt insgesamt 22,63 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die Krankenversicherung 17,81 Milliarden Euro, die Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… 4,21 Milliarden Euro und auf den Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz 608 Millionen Euro.