AOK zum Welt-Diabetes-Tag: Fast 800.000 Menschen in Westfalen-Lippe leiden an Diabetes Typ 2
Große regionale Unterschiede in Westfalen-Lippe
Dortmund. In Westfalen-Lippe leiden immer mehr Menschen an Diabetes mellitus Typ 2. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach waren in Westfalen-Lippe im Jahr 2023 insgesamt 785.200 Menschen ab 20 Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankt, ein leichtes Plus zum Vorjahr mit 784.300 Betroffenen. Im Vergleich zum Jahr 2017 lag der Anstieg aber bei 9,3 Prozent. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den Ausgaben für blutzuckersenkende Präparate. So stiegen die Ausgaben für Antidiabetika in 2023 für alle gesetzlich Krankenversicherten um 5,7 Prozent auf 368,2 Millionen Euro an. Im Fünf-Jahresvergleich liegt der Anstieg bei fast 60 Prozent. „Die Erkrankung bleibt oft lange unerkannt und kann gefährliche Begleit- und Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Daher dürfen wir nicht nachlassen, uns auf dem Gebiet der Diabetesprävention weiter zu engagieren. Wir werden unseren eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, entsprechende Maßnahmen mit unseren Partnern vor Ort passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November.
„Diabetes bleibt oft lange unerkannt und kann gefährliche Begleit- und Folgeerkrankungen nach sich ziehen.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Regionale Unterschiede
Im Jahr 2023 waren in Westfalen-Lippe 11,7 Prozent der Bevölkerung an Diabetes Typ 2 erkrankt. Zwischen den Regionen in Westfalen-Lippe gab es allerdings deutliche Unterschiede beim Anteil der Diabetiker in der Bevölkerung. Während in Münster 7,4 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner einen vom Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… diagnostizierten Typ-2-Diabetes hatten, lag der Anteil in Herne bei 16,6 Prozent. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern lag Westfalen-Lippe leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 11,0 Prozent.
Komplexe Ursachen
Durch Diabetes Typ 2 wird die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich eingeschränkt. „Häufig treten Nierenschädigungen, Erblindungen oder Amputationen als diabetesbedingte Komplikationen auf“, so Ackermann. Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle können dazu führen, dass Patienten frühzeitig versterben. Dabei sind die Ursachen für Diabetes Typ 2 komplex. „Das Alter ist einer der bestimmenden Risikofaktoren für die Entwicklung der Erkrankung“, sagt AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann. Die AOK-Auswertung zeigt, dass über 50 Prozent der Betroffenen über 70 Jahre alt waren. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an der sogenannten ‚Zuckerkrankheit‘ zu erkranken deutlich an. Dabei fällt auf, dass Männer häufiger an Diabetes Typ 2 erkranken als Frauen.
Vorbeugen und Lebensstil ändern
Neben dem Alter und einer erblichen Veranlagung, spielen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder ungesunde Ernährung eine große Rolle. „An einer genetischen Disposition kann man nichts ändern. Anders ist das bei Übergewicht und mangelnder Bewegung“, so Ackermann. Experten gehen davon aus, dass sich durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung mehr als 50 Prozent der Diabetes-Erkrankungen verhindern ließen. Um das zu erreichen, hilft die AOK NordWest ihren Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen ihres Kursprogramms. Die Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Versicherte und werden vor Ort oder als Liveonline-Angebote im Internet von qualifizierten Fachkräften durchgeführt. Außerdem hilft der AOK-Online-Coach Diabetes unter www.aok.de/online-coach-diabetes Betroffenen und Angehörigen, die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… besser zu verstehen und die oft notwendigen Änderungen des Lebensstils anzugehen. Das digitale interaktive Programm enthält verständliche Informationen zur Behandlung des Diabetes sowie zahlreiche Videos und Animationen. An der Entwicklung war ein Expertenteam aus Diabetologen, Psychologen sowie Ernährungs- und Sportwissenschaftlern beteiligt. „Unser Online-Coach ist eine ideale Ergänzung zu unserem strukturierten Behandlungsprogramm ‚AOK-Curaplan‘ Diabetes Typ 2,“ so Ackermann. Der Online-Coach Diabetes kann von AOK-Versicherten kostenlos genutzt werden; ein Teil des Programms ist auch für Versicherte anderer Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… verfügbar.
Passgenaue Versorgungsangebote
Mit dem Disease-Management-Programm (DMP) ‚AOK-Curaplan‘ für Diabetiker engagiert sich die AOK NordWest seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung von Typ-2-Diabetikern in Westfalen-Lippe. Insgesamt haben sich derzeit über 140.000 AOK-Versicherte für dieses Programm entschieden. Im DMP sind unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen vorgesehen.
Ein weiteres AOK-Versorgungsprojekt ist der Strukturvertrag zur Versorgung von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom. Der Vertrag ergänzt das strukturierte Behandlungsprogramm Curaplan Diabetes. Hintergrund: Patienten mit einer Zuckererkrankung laufen Gefahr, ein „diabetisches Fußsyndrom“ zu entwickeln. Betroffene bemerken Druckstellen oder Verletzungen nicht, da kleine Blutgefäße und Nerven im Fuß durch Diabetes mellitus geschädigt sind. Die Koordination von Hausärzten, Fachärzten, ambulantem Pflegedienst, Orthopädietechniker und in zertifizierten ambulanten Fußeinrichtungen an kooperierenden Krankenhäusern im Rahmen des Vertrages verbessert die Versorgung von Betroffenen und hilft, Wunden rechtzeitig zu behandeln. Diese Projekte zeigen aus Sicht von Ackermann, wie gut medizinische Versorgung in Westfalen-Lippe funktioniert. „Gute und passgenaue Versorgungsverträge entstehen nur dort, wo Ortskenntnis, hoher Marktanteil und regionales Engagement vorhanden sind“, sagt der AOK-Chef.
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Foto: Diabetes in Westfalen-Lippe
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