Nach Corona-Einbruch: Menschen im Norden lassen sich wieder häufiger durchchecken
Kiel. Herzprobleme, Diabetes Typ 2 oder Nierenerkrankungen: All diese Erkrankungen können bekämpft werden, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Leider nutzen immer noch zu wenig Menschen in Schleswig-Holstein die Chance der regelmäßigen allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen. Allerdings gibt es wieder Licht am Ende des Tunnels: Nach dem absoluten Tiefstand in 2020 nutzten im vergangenen Jahr immerhin wieder 18,1 Prozent der AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein den Gesundheits-Check-up beim Hausarzt, in 2020 waren es 12,9 Prozent. „Die Corona-Pandemie hat zu einem Tiefstand bei der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen geführt. Die Menschen wollten scheinbar unter den Pandemiebedingungen Arztbesuche unbedingt vermeiden. Allerdings sollte jeder daran denken, dass ein ‚gründliches‘ Durchchecken vor allem der Früherkennung von Krankheiten dient, die schon im Frühstadium gut zu diagnostizieren sind und wirksam behandelt werden können. Der Gesundheits-Check-up, den die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten anbieten, sollte daher auch in der Pandemie genutzt werden”, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.
Der Gesundheits-Check-up wird in aller Regel beim Hausarzt durchgeführt. Für Frauen und Männer zwischen 18 und 34 Jahren wird von den gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… eine einmalige Gesundheitsuntersuchung übernommen. „Ab 35 Jahren ist der Gesundheits-Check alle drei Jahre vorgesehen“, so Ackermann. Schwerpunkt der Untersuchung ist die Überprüfung von Herz, Lunge, Bauch, Bewegungsapparat, Nervensystem und Sinnesorganen, um Risiken für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenerkrankungen frühzeitig erkennen zu können. Außerdem wird eine Blutprobe entnommen. Anhand der Blutzuckerwerte lässt sich beispielweise erkennen, ob sich der Verdacht auf eine Zuckerkrankheit (Diabetes) bestätigt. Das Messen des Blutdrucks zählt ebenfalls zum Check-up. Zusammen mit dem Cholesterinwert kann der Blutdruck auf Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) oder für einen Herzinfarkt hinweisen. Eine Untersuchung des Urins gibt Anhaltspunkte für Nieren- und Blasenerkrankungen, aber auch eine Zuckerkrankheit lässt sich nach einer Urinprobe auf dem Teststreifen ablesen. Ebenso umfasst der Check-up eine Überprüfung des Impfstatus.
Außerdem haben Versicherte ab 35 Jahren im Rahmen des Check-ups einmalig den Anspruch, sich auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und C testen zu lassen. Ziel ist es, unentdeckte, zunächst symptomlos oder schleichend verlaufende Infektionen zu erkennen und frühzeitig zu behandeln, um teils gravierende Spätfolgen zu verhindern.
Ein weiterer Baustein ist die Beratung im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil, persönliche gesundheitliche Risiken und Belastungen. An oberster Stelle steht hierbei die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Ein wesentlicher Grund für die Entstehung vieler Erkrankungen ist häufig der Lebensstil“, sagt AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann. Durch zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen und Stress werden Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte und Diabetes gefördert.
Neu für AOK-Versicherte in Schleswig-Holstein ist der CheckUp+. Der Vertrag zur Besonderen Versorgung bietet chronisch Kranken zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen auf Demenz, Arthrose, Eisenmangel, COPD bei Asthmapatienten, respiratorische Insuffizienz oder periphere arterielle Verschlusskrankheiten.
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