Pressemitteilung

Immer mehr Diabetiker in Schleswig-Holstein

03.11.2025 AOK NordWest 4 Min. Lesedauer

AOK zum Welt-Diabetes-Tag: Fast 230.000 Menschen im Norden leiden an Diabetes Typ 2

Eine Frau sitzt an einem Tisch und hält ein Blutzuckermessgerät mit dem angezeigten Wert von +239 mg/dl.
Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, eine ungesunde Ernährung sowie das Alter spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Diabetes.

Kiel. In Schleswig-Holstein gibt es immer mehr Diabetiker. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach waren im Jahr 2023 insgesamt 229.800 Menschen ab 20 Jahren im nördlichsten Bundesland an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt. Im Vergleich zum Vorjahr mit 229.700 Betroffenen ist dies ein leichtes Plus, gegenüber dem Jahr 2017 allerdings ein Anstieg um 10,4 Prozent. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den Ausgaben für blutzuckersenkende Präparate. So stiegen die Ausgaben für Antidiabetika in 2023 für alle gesetzlich Krankenversicherten um 3,6 Prozent auf 104,8 Millionen Euro an. Im Fünf-Jahresvergleich liegt der Anstieg bei rund 47 Prozent. „Erfreulich ist, dass Schleswig-Holstein im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr gut abschneidet. Das zeigt, wie gut die Angebote zur Diabetesprävention in Schleswig-Holstein greifen. Da die Erkrankung aber gefährliche Begleit- und Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, dürfen wir nicht nachlassen, uns auf dem Gebiet der Diabetesprävention weiter zu engagieren“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November.

„Das Alter ist einer der bestimmenden Risikofaktoren für die Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Flensburg mit geringstem Diabetiker-Anteil

Im Jahr 2023 waren in Schleswig-Holstein 9,5 Prozent der Bevölkerung an Diabetes Typ 2 erkrankt. Zwischen den Regionen in Schleswig-Holstein gab es allerdings deutliche Unterschiede beim Anteil der Diabetiker in der Bevölkerung. Während in Flensburg 7,7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner einen vom Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… diagnostizierten Typ-2-Diabetes hatten, lag der Anteil in Neumünster bei 10,8 Prozent. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern lag Schleswig-Holstein aber deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 11,0 Prozent. 

Risikofaktor Alter

Durch Diabetes Typ 2 wird die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich eingeschränkt. „Häufig treten Nierenschädigungen, Erblindungen oder Amputationen als diabetesbedingte Komplikationen auf“, so Ackermann. Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle können dazu führen, dass Patienten frühzeitig versterben. Dabei sind die Ursachen für Diabetes Typ 2 komplex. „Das Alter ist einer der bestimmenden Risikofaktoren für die Entwicklung der Erkrankung“, sagt AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann. Die AOK-Auswertung zeigt, dass über 50 Prozent der Betroffenen über 70 Jahre alt waren. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an der sogenannten ‚Zuckerkrankheit‘ zu erkranken deutlich an. Dabei fällt auf, dass Männer häufiger an Diabetes Typ 2 erkranken als Frauen. 

Vorbeugen und Lebensstil ändern

Neben dem Alter und einer erblichen Veranlagung, spielen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder ungesunde Ernährung eine große Rolle. „An einer genetischen Disposition kann man nichts ändern. Anders ist das bei Übergewicht und mangelnder Bewegung“, so Ackermann. Experten gehen davon aus, dass sich durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung mehr als 50 Prozent der Diabetes-Erkrankungen verhindern ließen. Um das zu erreichen, hilft die AOK NordWest ihren Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen ihres Kursprogramms. Die Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Versicherte und werden vor Ort oder als Liveonline-Angebote im Internet von qualifizierten Fachkräften durchgeführt. Außerdem hilft der AOK-Online-Coach Diabetes unter www.aok.de/online-coach-diabetes Betroffenen und Angehörigen, die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… besser zu verstehen und die oft notwendigen Änderungen des Lebensstils anzugehen. Das digitale interaktive Programm enthält verständliche Informationen zur Behandlung des Diabetes sowie zahlreiche Videos und Animationen. An der Entwicklung war ein Expertenteam aus Diabetologen, Psychologen sowie Ernährungs- und Sportwissenschaftlern beteiligt. „Unser Online-Coach ist eine ideale Ergänzung zu unserem strukturierten Behandlungsprogramm ‚AOK-Curaplan‘ Diabetes Typ 2,“ so Ackermann. Der Online-Coach Diabetes kann von AOK-Versicherten kostenlos genutzt werden; ein Teil des Programms ist auch für Versicherte anderer Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… verfügbar. 

Passgenaue Versorgungsangebote

Mit dem Disease-Management-Programm (DMP) ‚AOK-Curaplan‘ für Diabetiker engagiert sich die AOK NordWest seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung von Typ-2-Diabetikern in Schleswig-Holstein. Insgesamt haben sich derzeit über 40.000 AOK-Versicherte für dieses Programm entschieden. Im DMP sind unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen vorgesehen.

Ein weiteres AOK-Versorgungsprojekt ist der Vertrag „Diabetisches Fußsyndrom" mit der Arbeitsgemeinschaft diabetologischer Schwerpunktpraxen versorgen Patientengruppen mit bestimmten Krankheitsbildern (zum Beispiel diabetologische oder… Schleswig-Holstein. Ziel des Vertrags ist die Umsetzung integrierter Behandlungsabläufe für die Behandlung von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom zur Verbesserung und rechtzeitiger Einleitung von Hilfsmaßnahmen. Hintergrund: Patienten mit einer Zuckererkrankung laufen Gefahr, ein „diabetisches Fußsyndrom“ zu entwickeln. Betroffene bemerken Druckstellen oder Verletzungen nicht, da kleine Blutgefäße und Nerven im Fuß durch Diabetes mellitus geschädigt sind. Die Koordination von Hausärzten, Diabetologischen Schwerpunktpraxen, Fachärzten, ambulantem Pflegedienst, Orthopädietechniker und kooperierenden Krankenhäusern im Rahmen des Vertrages verbessert die Versorgung von Betroffenen und hilft, Wunden rechtzeitig zu behandeln. Diese Projekte zeigen aus Sicht von Ackermann, wie gut medizinische Versorgung in Schleswig-Holstein funktioniert. „Gute und passgenaue Versorgungsverträge entstehen nur dort, wo Ortskenntnis, hoher Marktanteil und regionales Engagement vorhanden sind“, sagt der AOK-Chef. 

2 passende Downloads

  • Pressemitteilung vom 03.11.2025 als PDF

    Format: PDF | 46 KB

  • Foto: Diabetes in Schleswig-Holstein

    Format: JPG | 312 KB | 2200 × 1457 px

    Lizenz: Dieses Bild darf nur im Zusammenhang mit der nebenstehenden redaktionellen Berichterstattung und ausschließlich von Zeitungsredaktionen bzw. Verlags-/Medienhäuser für ihre Print-Publikationen (Veröffentlichung ist auf 500k Kopien begrenzt), Online-Plattformen und für ihre sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie immer die folgende Quelle (Copyright) an: AOK NordWest/Colourbox/hfr.

Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest