Fast 6.800 Krätze-Fälle in Schleswig-Holstein
Ausgaben für Medikamente auf fast 700.000 Euro gestiegen
Kiel. Die Krätze-Fälle sind in Schleswig-Holstein wieder leicht rückläufig. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hervor. Danach wurden im nördlichsten Bundesland im Jahr 2024 insgesamt 6.790 Fälle verzeichnet, 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr (7.039 Fälle). „Viele Betroffene denken nicht zuerst an eine Krätzmilben-Erkrankung, sondern vermuten einen harmlosen Hautausschlag. Dies muss abgeklärt werden. Bei den ersten Anzeichen auf Krätze wie geröteten Papeln in Kombination mit auftretendem Juckreiz sollten Betroffene deshalb zügig einen Arzt aufsuchen,“ sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Die Anzahl der Verordnungen für Medikamente wie Salben und Tabletten, die üblicherweise bei der Behandlung von Krätze eingesetzt werden, sind bei den AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein in 2024 gegenüber dem Vorjahr mit einem leichten Plus von 1,8 Prozent relativ konstant geblieben. Die Gesamtausgaben für die Medikamente lagen 2024 bei über 694.000 Euro.
„Viele Betroffene denken nicht zuerst an eine Krätzmilben-Erkrankung, sondern vermuten einen harmlosen Hautausschlag.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Ansteckende Hautkrankheit kann jeden treffen
Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, sogenannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Die Symptome entstehen vor allem durch eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird die Haut geschädigt. Dadurch reagiert das Immunsystem und es kommt zu entzündlichen Prozessen mit den typischen Hautveränderungen. Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun.
Ansteckung möglich
Das Risiko einer Ansteckung ist umso höher, je mehr Krätzmilben sich auf der Hautfläche befinden. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Dementsprechend sind Händeschütteln, Umarmungen oder eine Untersuchung der Haut von Patienten mit gewöhnlicher Skabies ohne Risiko. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.
Schnell Milbenfrei
Um Krätze schnell wieder loszuwerden, ist im Erkrankungsfall eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. Diese zielen vor allem darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, so Ackermann. Häufiges Duschen oder Baden und ein guter Immunstatus erschweren die Vermehrung der Milben. Sinnvoll ist es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Ist dies bei bestimmter Kleidung nicht möglich, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens minus 25 Grad aufbewahrt werden. Nicht waschbares Spielzeug sollte zwei Wochen lang luftdicht verpackt werden. Außerdem sollten Polstermöbel und Matratzen täglich abgesaugt werden.
Weitere Informationen zum Thema im Internet unter aok Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… .de im Gesundheitsmagazin.
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Foto: Krätze-Fälle in Schleswig-Holstein
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