Pressemitteilung

Mehr Kleinkinder in NRW mit Verbrennungen im Krankenhaus

03.06.2025 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

AOK warnt: Eltern unterschätzen Unfallhäufigkeit zuhause

Ein kleines Kind steht am Herd und füllt mit einer Kelle Teig aus einer Schale in die Pfanne, die auf dem Kochfeld steht.
Im Haushalt lauern zahlreiche Gefahren für Kinder: Verbrennungen gehören in NRW zu den typische Unfällen.

Dortmund. Unfälle gehören zu den größten Gesundheitsrisiken von Kindern. Zu den typischen Unfällen gehören neben Stürzen auch Verbrennungen und Verbrühungen. Zahlreiche Gefahrenquellen lauern dabei im häuslichen Umfeld. So wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 insgesamt 1.276 Kleinkinder im Alter bis zu zehn Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ins Krankenhaus eingewiesen, im Jahr zuvor waren es 1.226 Fälle. Das teilt heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Besonders betroffen sind dabei die Ein- bis Fünfjährigen. Auf diese Altersgruppe entfielen 68 Prozent der Krankenhauseinweisungen. „Eltern denken in erster Linie an Stürze oder Unfälle im Straßenverkehr, wenn es um die Sicherheit ihrer Kinder geht. Tatsächlich aber lauern viele Unfallgefahren für Kinder gerade dort, wo wir uns am sichersten fühlen: zuhause. Daher werden zahlreiche Gefahrenquellen in der eigenen Wohnung von den Erwachsenen oft unterschätzt“, warnt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann anlässlich des Kindersicherheitstages am 10. Juni.

„Zahlreiche Gefahrenquellen in der eigenen Wohnung werden von den Erwachsenen oft unterschätzt.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Trügerische Sicherheit in den eigenen vier Wänden

In der eigenen Wohnung sollten Eltern vorausschauend handeln und die Gefahren aus Kinderperspektive betrachten: Wenn das Licht im heißen Backofen leuchtet, das Fleisch in der Pfanne auf dem Herd brutzelt oder die heiße Suppe im Teller duftet, ist die kindliche Neugier geweckt. Genauso verlockend sind brennende Kerzen, der Kamin, ein Bügeleisen oder heißes Wasser aus Wasserhähnen und Teekannen. Dann sind Verbrühungen und Verbrennungen häufig vorprogrammiert. Betroffen sind Jungen und Mädchen gleichermaßen. Auf die Jungen entfielen im Jahr 2023 über 56 Prozent der Behandlungsfälle wegen Verbrennungen im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise…

Keine Hausmittel im Notfall

Wenn Kinder sich verbrennen oder verbrühen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Zuerst sollte in Brand geratene Kleidung mit Wasser gelöscht oder die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Bei Verbrühungen muss die mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden. Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, werden am besten mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für zehn bis 15 Minuten gekühlt. Bei großflächigen Verbrennungen gilt insbesondere für Neugeborene und Säuglinge, dass nicht gekühlt werden sollte, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann. Besser ist es, betroffene Körper-teile mit einem keimfreien Verbandtuch abzudecken. „Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen“, so Ackermann. Brandsalben, Brandbinden oder Öl dürfen nicht auf die Wunde aufgetragen werden, weil sie die Hitze im Gewebe halten und so verhindern, dass die Haut mit Luft versorgt wird. Auch sogenannte Hausmittel wie Mehl, Puder oder Öl sind tabu.

Weitere Informationen zur Kindersicherheit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. unter www.kindersicherheit.de.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest