Starke Rückgänge bei Inanspruchnahme von Krebs-Früherkennung im Norden
AOK und Krebsgesellschaft Schleswig-Holstein unterstützen neuen ‚Tag der Krebsvorsorge‘
Kiel. In Schleswig-Holstein werden Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach wie vor zu wenig genutzt. So gab es im zweiten Pandemiejahr 2021 bei den gesetzlich Krankenversicherten erneut starke Rückgänge, die sich auch in der Omikron-Welle im 1. Quartal 2022 fortgesetzt haben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Vor dem Hintergrund unterstützt die AOK NordWest gemeinsam mit der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft die bundesweite Kampagne zur Krebs-Früherkennung. Im Mittelpunkt steht dabei der 28. November, den der AOK-Bundesverband und die Deutsche Krebsgesellschaft zum jährlichen ‚Tag der Krebsvorsorge‘ ausgerufen haben. „Auch wir wollen in Schleswig-Holstein den Tag nutzen, um auf das Thema Krebsvorsorge hinzuweisen und gemeinsam einen Anstoß zu geben, dass Frauen und Männer die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen wieder besser nutzen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Dazu wurde mit dem ‚Vorsorg-O-Mat‘ ein neues Online-Angebot entwickelt, das die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge beantwortet und dem User aufzeigt, wann die nächsten Krebs-Früherkennungsuntersuchungen anstehen. Zudem schaltet die AOK eine kostenfreie Vorsorge-Hotline für ihre Versicherten unter der Nummer 0800 1 265 265. Hier beantworten Expertinnen und Experten von Montag, 28. November, bis Freitag, 2. Dezember, alle Fragen rund um die Themen Krebs-Früherkennung und Vorsorge. Alle Informationen zum Tag der Krebsvorsorge und zum ‚Vorsorg-O-Mat‘ unter www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.
„Der neue ‚Tag der Krebsvorsorge‘ am 28. November soll die Aufmerksamkeit für das Thema steigern und die Menschen in Schleswig-Holstein dazu motivieren, sich mit dem Thema Krebs-Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… auseinanderzusetzen“, sagt Vanessa Boy, Geschäftsführerin der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft. Denn durch die Krebsvorsorge sei es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen. „Die Chance der frühen Diagnostik sollte daher unbedingt genutzt werden, angefangen bei der Brustkrebsfrüherkennung bis hin zum Hautkrebs-Screening“, so AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Chef Ackermann.
Starke Einbrüche bei der Krebsvorsorge auch im zweiten Pandemie-Jahr 2021
Die stärksten Rückgänge gab es erneut bei der Inanspruchnahme der Hautkrebs-Früherkennung. Im 1. Quartal 2022, das durch die Omikron-Welle geprägt war, war der Einbruch mit minus 20 Prozent gegenüber dem Vergleichs-Zeitraum 2019 besonders groß. Die Zahl der Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs lag im vergangenen Jahr 5,7 Prozent unter dem Wert von 2019, im 1. Quartal 2022 gab es ein noch größeres Minus von 11,7 Prozent.
Weniger ausgeprägt waren die Rückgänge bei der Prostatakrebs-Früherkennung mit einem Rückgang von 4,8 Prozent im Gesamtjahr 2021 und minus sechs Prozent im ersten Quartal 2022. Beim Mammographie-Screening ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 sogar ein Plus von 5,7 Prozent im Jahr 2021 festzustellen, dieses setzte sich aber im 1. Quartal 2022 nicht fort (minus 2,2 Prozent).
Langzeit-Auswertung zeigt viel Potenzial bei regelmäßiger Teilnahme
„Insgesamt gibt es bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Früherkennung noch viel Luft nach oben“, betont Ackermann. So wurden laut einer Langzeit-Auswertung auf Basis der AOK-Abrechnungsdaten für die Jahre 2012 bis 2021 beispielsweise nur 42 Prozent der anspruchsberechtigten Menschen, die im vergangenen Jahr 65 Jahre alt waren, von der Darmkrebs-Früherkennung erreicht. Auch bei der Prostatakrebs-Früherkennung nahmen bei den anspruchsberechtigten Männern in der Altersgruppe zwischen 53 und 70 Jahren nur knapp ein Viertel in mindestens drei der vergangenen zehn Jahre an der Früherkennung teil. Beim Hautkrebs-Screening nahmen zehn Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen zwischen 45 und 70 Jahren im betrachteten Zehn-Jahres-Zeitraum die Früherkennung mindestens vier Mal in Anspruch.
Vorsorge wird laut Forsa-Befragung oft aufgeschoben
Eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes aus dem Oktober 2022 zeigt eine hohe Akzeptanz für die Krebsvorsorge: 94 Prozent der rund 1.500 Befragten gaben an, dass sie die Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung sinnvoll finden. Allerdings erklärten die Hälfte der Befragten, dass sie das Ausmachen von Terminen zur Gesundheitsvorsorge zumindest ab und zu aufschieben würden. „Das wichtige Thema Krebsvorsorge sollte man nicht vor sich herschieben“, kommentiert Vanessa Boy die Ergebnisse. „Wir möchten die Menschen mit unseren Informationen und gemeinsamen Aktionen zum Tag der Krebsversorge dazu bringen, sich mit diesem oftmals unangenehmen und mitunter auch schambesetzten Thema zu beschäftigen.“
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