Klinikpersonal ist stark belastet
Das Personal in deutschen Kliniken versorgt mehr Fälle als im europäischen Vergleich. Der Bedarf nach medizinischen Fachkräften dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen. Obwohl Deutschland laut WIdO-Krankenhaus-Report im europäischen Vergleich insgesamt etwas mehr medizinisches und pflegerisches Personal einsetzt (Grafik 1), besteht gerade in den Kliniken akuter Handlungsbedarf. Denn bezogen auf die Fallzahl zeigt sich, dass Ärzte und Pflegekräfte in Deutschland im Schnitt mehr Fälle versorgen müssen als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen europäischen Ländern. Der Mittelwert liegt bei rund zwölf Ärztinnen und Ärzten sowie 27 Pflegekräften pro 1.000 Fälle. Deutschland liegt hier deutlich darunter und belegt mit etwa acht Ärztinnen und Ärzten und knapp 19 Pflegekräften pro 1.000 Fälle den drittletzten Platz (Grafik 2). Um hier für Entlastung zu sorgen, müssten unter anderem nicht notwendige Krankenhauseinweisungen reduziert, das Ambulantisierungspotenzial besser ausgeschöpft und die im Vergleich hohe Krankenhausverweildauer gesenkt werden. Experten gehen davon aus, dass einige langfristige Trends die Personalsituation in den nächsten Jahren verschärfen. Dazu gehört vor allem die ungünstige demografische Entwicklung, die den Fachkräftemangel im medizinischen und pflegerischen Bereich weiter verstärken wird.