Rund jede vierte Frau über 75 in MV von Osteoporose betroffen
Neuer Gesundheitsatlas zeigt Unterschiede zwischen Landkreisen

Osteoporose ist in Mecklenburg-Vorpommern bei Frauen über 75 eine Volkskrankheit: Fast jede vierte Frau in diesem Alter ist davon betroffen. Das geht aus dem neuen „Gesundheitsatlas Osteoporose“ hervor, den das Wissenschaftliche Institut der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) heute veröffentlicht. Der Atlas zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Landkreisen und den Bundesländern.
In Vorpommern-Greifswald ist die Zahl der Betroffenen mit 5,4 von 100 Einwohnerinnen und Einwohner am höchsten, in Nordwestmecklenburg mit 4 von 100 am niedrigsten. Eine Übersicht über die Häufigkeit in allen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns – bezogen auf Befragte ab 35 Jahren – zeigt die Grafik.
Insgesamt sind in MV 4,8 Prozent der Menschen von der chronischen Skeletterkrankung betroffen – in Summe rund 54.000 Personen.
Die Osteoporose-Häufigkeit liegt in MV damit rund ein Fünftel über dem Bundesdurchschnitt. Am niedrigsten ist die Krankheitshäufigkeit in Hamburg mit2,9 Prozent, am höchsten in Sachsen-Anhalt mit 5,8 Prozent. Die Autorinnen und Autoren des Atlas haben die Gründe für diese regionalen Unterschiede analysiert. Ihr Fazit: Osteoporose kommt häufiger in Regionen mit einem hohen Altersdurchschnitt und einem hohen Anteil an Raucherinnen und Rauchern vor. Rauchen hat nachweislich einen schädlichen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel.
Medikation, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung helfen
Osteoporose geht mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche einher - auch bei vermeintlich leichten Stürzen. Viele Betroffene schränken aus Angst vor Brüchen ihre gewohnten Aktivitäten ein. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, weil der niedrigere Östrogenspiegel nach den Wechseljahren den Abbau der Knochensubstanz begünstigt.
Tom Forbrich, Bereichsleiter Verträge und Produkte der AOK Nordost sagt:
„Der Gesundheitsatlas zeigt: Osteoporose ist in MV kein Randthema, sondern betrifft zehntausende Menschen. Eine individuell angepasste medikamentöse Therapie, regelmäßige Bewegung und gesunde, kalziumreiche Ernährung sind wichtig, um gut mit der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… leben zu können. “
Das DMP Osteoporose verkürzt die Wege zwischen Haus- und Facharzt
Seit Oktober 2024 haben gesetzlich Versicherte in MV mit Osteoporose die Möglichkeit, sich über ihre Arztpraxis in das sogenannten Disease Management Disease Management wurde als eine Technik des Managed Care in den USA entwickelt und bedeutet… Programm (DMP) Osteoporose einzuschreiben. Der Orthopäde und Unfallchirurg Stephan Quest aus Güstrow (Landkreis Rostock) hat bereits viele seiner Patientinnen und Patienten in dieses DMP eingeschrieben.
„Das DMP Osteoporose verkürzt Wege zwischen Haus- und Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… , wir sprechen häufiger direkt miteinander, und die Patientinnen und Patienten sind besser informiert. So diagnostizieren wir früher und therapieren konsequenter. Meine Motivation ist klar: sensibilisieren – idealerweise vor dem ersten Bruch“, sagt Dr. Quest.
Bewegung ist nicht nur wichtig, um gut mit Osteoporose leben zu können, sondern auch, um der Krankheit vorzubeugen. Welche Art von Training am besten hilft – und welche Rolle die Ernährung spielt, erläutert Dr. Stephan Quest in diesem ausführlichen Interview.
Hinweise für Redaktionen
Seit 2019 erscheint jährlich eine Ausgabe des Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die aktuelle Ausgabe „Gesundheitsatlas Osteoporose“ bietet vielfältige Hintergrundinformationen zum Thema und detaillierte Auswertungen zur Verbreitung der Erkrankung in Mecklenburg-Vorpommern. Basis der Erhebungen sind die Abrechnungsdaten der rund 370.000 AOK Nordost-Versicherten in MV. Zudem wird ein Hochrechnungsverfahren eingesetzt, das Unterschiede zwischen den AOK-Versicherten und der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Krankheitshäufigkeit statistisch herausrechnet.