Pressemitteilung

Der Lotse fürs Herz gewinnt MSD-Gesundheitspreis  

10.10.2023 AOK Nordost 2 Min. Lesedauer

Einzigartiges AOK-Vivantes-Lotsenmodell ‚Cardiolotse‘ erhält Auszeichnung

Gemeinsame Presseinformation

AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH

Er begleitet Herzkranke nach einem Krankenhausaufenthalt ein Jahr lang persönlich am Telefon und sorgt dafür, dass sie möglichst nicht wieder zurück ins Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… müssen – der Cardiolotse. Am gestrigen Montag wurde dieses einmalige Lotsenmodell mit dem zweiten Platz des MSD-Gesundheitspreises ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro geht an gemeinnützige Organisationen. 

Einzigartiges Lotsenmodell für Herzkranke

Der von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost und der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH 2017 ins Leben gerufene „Cardiolotse“ ist das einzige Lotsenmodell, das auf einer direkten Kooperation zwischen einer Krankenkasse und einem Krankenhaus basiert. Es wurde als Innovationsfondsprojekt vom Team um Versorgungsmanagerin Petra Riesner und Prof. Dr. Dr. med. Alfred Holzgreve entwickelt. Mittlerweile sind die Cardiolotsen fester Bestandteil der Versorgung – vorerst an den acht Vivantes-Standorten in Berlin. Die Cardiolotsen stehen Herzkranken sowie deren ärztlich und therapeutisch Behandelnden als zusätzliche Ansprechpartner zur Verfügung. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Patientinnen und Patienten persönlich zu beraten und sie gut verständlich zu allen Fragen rund um ihre Erkrankung aufzuklären.

Nachgewiesener Nutzen für Patientinnen und Patienten

„Eine Auszeichnung ist immer Anlass zu Stolz und Freude, aber über diesen Preis freuen wir uns besonders. Er unterstützt unser Bestreben, Patientenlotsinnen und -lotsen fest in die Gesundheitsversorgung zu integrieren“, so AOK-Vorständin Daniela Teichert. Denn diese werden aus Sicht der AOK Nordost eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung der Zukunft spielen. „Patientenlotsen tragen zu einer individuellen, zielgerichteten Versorgung bei, die Effizienz und Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… vereint. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Bundesregierung ihr Versprechen hält und den Weg für Lotsenmodelle freimacht.“  

MSD honoriert nach eigenen Angaben herausragende innovative Gesundheitslösungen, die in der Praxis bereits ihren großen Nutzen für die Patientinnen und Patienten unter Beweis stellen konnten. „Und dieser Patientennutzen muss messbar sein – beispielsweise anhand rückläufiger Krankenhauseinweisungen“, so Teichert. Die Evaluation hat ergeben, dass der Einsatz der Cardiolotsen tatsächlich zu einem signifikanten Rückgang bei den Wiedereinweisungen ins Krankenhaus geführt hat. Auch die durchschnittliche Krankenhausverweildauer war signifikant geringer. Innerhalb von zwölf Monaten mussten Patienten, die von einem Cardiolotsen betreut wurden, im Schnitt rund zwei Tage weniger im Krankenhaus bleiben.

„Wir wollen, dass unsere Patientinnen und Patienten schneller gesund werden, länger gesund bleiben und unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden“, kommentiert der Vorsitzende der Vivantes Geschäftsführung, Dr. Johannes Danckert. „Dazu müssen wir die bisherige, strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durchbrechen und ganzheitlich aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten denken. Und wir können diese neuen Wege nur gemeinsam mit den Kostenträgern bahnen. Für all das steht das Versorgungsangebot der Cardiolotsen. Vivantes ist stolz auf diese Auszeichnung und freut sich auf weitere gemeinsame Pilotprojekte mit der AOK Nordost.“  

Hintergrundinformationen

So unterstützen die Cardiolotsen

Nicht alle Patientinnen und Patienten finden sich im „Dschungel“ des umfangreichen und hochqualitativen ambulanten Behandlungsangebotes gleichermaßen zurecht, oder sie fühlen sich schnell davon überfordert. Hier setzen die Cardiolotsen an: Der Kontakt zu den Patientinnen und Patienten entsteht bereits am Krankenhausbett. Nach der Entlassung melden sich die Cardiolotsen ein Jahr lang in regelmäßigen Abständen telefonisch bei den Patientinnen und Patienten, um sich nach dem Befinden zu erkundigen und die empfohlene Nachsorge sicherzustellen. Dazu wird zum Beispiel in Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten die Einbindung in geeignete Versorgungsangebote (z. B. Reha-Sport, Nikotinentwöhnung, Diätberatung und Disease-Management-Programme der AOK Nordost mit koordinierten Gesundheitsvorsorgemaßnahmen) geprüft. Cardiolotsen unterstützen aber auch bei der Terminfindung für ärztliche Kontrolluntersuchungen, bei der regelmäßigen und richtigen Medikamenteneinnahme sowie bei der Suche nach Herzsportgruppen. Die Betreuung durch einen Cardiolotsen geht damit weit über das bisherige Entlassmanagement Zur Krankenhausbehandlung gehört seit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz vom 16. Juli 2015 auch das… hinaus.

Wie wird man Cardiolotse?

Gesundheitsfachkräfte aus medizinischen Assistenzberufen (Medizinische Fachangestellte sowie Gesundheits- und Krankenpfleger) erwerben die Qualifikation zum Cardiolotsen durch eine zweimonatige Weiterbildung. Diese beinhaltet Lernmodule wie Kommunikationstraining, medizinische Fachwissensvermittlung mit kardiologischem Schwerpunkt, Hospitationen, Datenmanagement und Coaching. Durchgeführt werden die Schulungen sowohl von Kardiologen und kardiologischen Pflegefachkräften als auch von externen Experten. Die auf kardiologische Erkrankungen spezialisierten Module können als Muster für eine etwaige Standardqualifizierung zum Patientenlotsen dienen.

Diese Patientinnen und Patienten können teilnehmen:

An dem Versorgungsprogramm können bei der AOK Nordost Versicherte teilnehmen, die 18 Jahre oder älter sind, sich in einer Vivantes Klinik an den Standorten Am Urban, im Friedrichshain, Spandau, Auguste-Viktoria, Wenckebach, Humboldt, Neukölln und Kaulsdorf in stationärer Behandlung befinden oder befunden haben und eine der folgenden Diagnosen aufweisen:

  • Angina pectoris,
  • akuter Myokardinfarkt,
  • rezidivierender Myokardinfarkt,
  • akute Komplikationen nach akutem Myokardinfarkt,
  • sonstige akute ischämische Herzkrankheit,
  • chronische ischämische Herzkrankheit,
  • paroxysmale Tachykardie,
  • Vorhofflimmern und Vorhofflattern,
  • sonstige kardiale Arrhythmien  
  • oder Herzinsuffizienz.   

Weitere Informationen zum Cardiolotsen finden Sie in unserem AOK Nordost Forum

Cardiolotse – Beste Versorgung aus erfahrenen Händen

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost