Pressemitteilung

Gesundheit im digitalen Wandel: KI-Kompass 2025 klärt auf und gibt Orientierung

14.10.2025 AOK Nordost 2'10 Min. Lesedauer

Chancen, Herausforderungen und die Zukunft der Medizin

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern verändert das Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… bereits heute grundlegend – von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Verwaltung. Mit dem „KI-Kompass 2025“ legt der Wissenschaftliche Beirat für Digitale Transformation der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost nun eine umfassende Orientierungshilfe vor, die Chancen, Risiken und zentrale Handlungsfelder aufzeigt.

Der KI-Kompass macht deutlich: Künstliche Intelligenz kann die Versorgung effizienter, personalisierter und gerechter machen. Sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnostik, verbessert Therapieentscheidungen und entlastet Fachkräfte, indem sie Routineaufgaben übernimmt. Auch Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… profitieren von KI-gestützten Prozessen, die Genehmigungen beschleunigen und Betrug besser erkennen. In der Forschung wiederum kann KI die Zeiträume für die Entwicklung neuer Medikamente drastisch verkürzen.

Der Einsatz birgt Herausforderungen

Der immense Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten, die Gefahr einer „Schatten-KI“ ohne offizielle Zulassung Die Berechtigung, zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Leistungen zu erbringen, setzt… , offene Haftungsfragen und die Abhängigkeit von globalen Technologiekonzernen stellen Politik, Gesellschaft und Gesundheitsakteure vor drängende Aufgaben. Hinzu kommen ethische Fragen: Wer trägt Verantwortung für KI-gestützte Entscheidungen? Wie bleibt Transparenz gewährleistet? Und wie lässt sich sicherstellen, dass neue Technologien allen zugutekommen – nicht nur wenigen?

„Die kommenden Jahre entscheiden darüber, ob KI das Gesundheitswesen gerechter, effizienter und menschlicher macht – oder ob die Risiken überwiegen.“

Inga Bergen

Sprecherin des Wissenschaftlichen Beirats der AOK Nordost

KI darf kein Selbstzweck werden

„Transparenz und Erklärbarkeit lassen sich nicht durch eine einzelne Maßnahme herstellen, sondern nur durch ein Bündel aus technischer Dokumentation, regulatorischer Vorgaben, nutzerorientierter Gestaltung und kontinuierlicher Überwachung. So könnten etwa Entscheidungen der KI in der Benutzeroberfläche kurz und verständlich erklärt werden, ergänzt durch entscheidungsfördernde Zusammenfassungen für Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Dirk Heckmann, der Geschäftsführer des Gremiums.

Der Wissenschaftliche Beirat betont daher: KI darf nicht zum Selbstzweck werden, sondern muss dem Menschen dienen. Ärztliche Verantwortung, Patientensicherheit und Vertrauen haben oberste Priorität. Für die Zukunft entwirft der Bericht des Gremiums eine klare Vision: ein Gesundheitssystem, in dem KI als Assistent wirkt – leistungsstark, verlässlich und immer eingebettet in die menschliche Beziehung zwischen medizinischem Fachpersonal sowie Patientin und Patient.

KI-Kompass liefert konkrete Empfehlungen

Patientinnen und Patienten sollten ihre Datenrechte aktiv nutzen und kritisch nachfragen. Medizinisches Personal sollte sich fortbilden und auf seine menschlichen Stärken setzen. Außerdem sind Politik und Entscheidungsträger gefordert, in Infrastruktur zu investieren. Darüber hinaus sollten sie rechtliche Klarheit schaffen und einen offenen Dialog über KI fördern.

„Die kommenden Jahre entscheiden darüber, ob KI das Gesundheitswesen gerechter, effizienter und menschlicher macht – oder ob die Risiken überwiegen. Mit dem KI-Kompass wollen wir Orientierung geben und den notwendigen Dialog anstoßen“, sagt Inga Bergen, Sprecherin des Beirats.

Der Kompass KI im Gesundheitswesen (open source) ist ab sofort online abrufbar.

Hinweise für die Redaktionen:
Die AOK Nordost hat als eine der ersten Krankenkassen bereits Ende 2016 zur Begleitung der digitalen Transformation einen Wissenschaftlichen Beirat gegründet. Der Beirat soll die AOK Nordost unparteiisch und kritisch zu Entwicklungen der digitalen Transformation beraten. Dabei geht es um ethische, rechtliche sowie technologische Fragen. In seiner Beratung und Themenauswahl sowie seinen Stellungnahmen und Handlungsempfehlungen ist das Gremium von der Gesundheitskasse unabhängig. Einmal pro Quartal beschäftigt sich der Beirat mit Projekten im Rahmen der digitalen Transformation bei der AOK Nordost.

 

Der Wissenschaftliche Beirat für die digitale Transformation der AOK Nordost hat sich intensiv mit den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen befasst und die Ergebnisse im "Kompass KI und Gesundheit" zusammengefasst. Dazu ein Interview mit dem Geschäftsführer des Beirats, Prof. Dirk Heckmann.
Veröffentlicht am 14.10.2025
Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost