AOK Niedersachsen trotz widriger Rahmenbedingungen weiter auf Wachstumskurs
Täglich 34 Mio. Euro für die Gesundheitsversorgung

Der Verwaltungsrat der AOK Niedersachsen hat in seiner heutigen Sitzung Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 gezogen. Rund 34 Millionen Euro leistet die AOKN täglich für die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten. Bei einem Gesamtausgabevolumen von 12,5 Milliarden Euro beträgt das Defizit der AOK Niedersachsen 170 Millionen Euro.
Christoph Meinecke, Verwaltungsratsvorsitzender der Arbeitgeber: „Die Einnahmen in der Gesetzlichen Krankenversicherung reichen nicht mehr aus, um die überproportional gestiegenen Ausgaben zu decken. Der Staat greift rechtswidrig in die Sozialkassen, um Staatsausgaben zu finanzieren, die ordnungspolitisch aus Steuermitteln finanziert werden müssten. Die Beitragszahler sind hier wieder einmal die Dummen. Es muss dringend dafür gesorgt werden, dass die Lohnnebenkosten sinken.“
Bei der prekären Lage der GKV mit einem Defizit von 6,6 Milliarden Euro in 2024 sei es völlig unverständlich, wie hartnäckig der Bund seine Finanzierungsverantwortung für die Behandlungskosten von Bürgergeldbeziehenden ignoriere. Dadurch fehlten jährlich zehn Milliarden Euro, für die die Beitragszahlenden herhalten müssten. Das sei inakzeptabel, so Meinecke weiter.
Leistungsausgaben steigen auf 11,8 Milliarden Euro
Die Leistungsausgaben der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Niedersachsen lagen 2024 im Schnitt für jeden Versicherten bei 4.094 Euro (plus 4,1 Prozent). Insgesamt wurden 11,8 Milliarden Euro bezahlt – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von rund 5,4 Prozent.
Den größten Anteil hatten hier Krankenhausbehandlungen (3,8 Milliarden Euro), die Versorgung mit Arzneimitteln (2 Milliarden Euro) und die ambulant-ärztliche Versorgung (1,8 Milliarden Euro). Alle Ausgabenbereiche sind 2024 teurer geworden. Gründe dafür waren unter anderem höhere Preise und steigende Löhne sowie die von der Politik jahrelang nicht umgesetzten Strukturreformen im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… .
Lars Niggemeyer, Verwaltungsratsvorsitzender für die Arbeitnehmer: „Es ist eine Milchmädchenrechnung, wenn der Bund meint, ein vorgezogener Bundeszuschuss Bis 2004 wurde die gesetzliche Krankenversicherung - im Unterschied zur Renten- und… in den Gesundheitsfonds Der Gesundheitsfonds wurde durch das 2007 verabschiedete GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz eingeführt.… oder zwei Darlehen aus dem Bundeshaushalt würden reichen, um der überstrapazierten GKV zu helfen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zur Stabilisierung der Krankenversicherung braucht es echte Reformen und keine Verschiebung der Probleme auf die nächste Legislatur mit homöopathischen Darlehen. Der Bund muss die versicherungsfremden Leistungen vollständig aus Steuermitteln bezahlen.“
Zusatzbeitrag unter GKV-Schnitt und weiter auf Wachstumskurs
Bei allen wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt die AOKN im bundesweiten Ranking der 94 Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… eine stabile Branchengröße und belegt mit mehr als 3 Millionen Versicherten Platz 7. Auch 2025 ist Niedersachsens Marktführer weiter auf Wachstumskurs. Im Ländervergleich der Kassen mit mehr als 1 Mio. Versicherten legte die AOKN im 1. Quartal am stärksten zu.
Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen: „Der Zusatzbeitrag Seit 2009 erhalten die gesetzlichen Krankenkassen zur Deckung ihrer Ausgaben Zuweisungen aus dem… der AOK Niedersachsen bleibt mit 2,7 Prozent wettbewerbsfähig und liegt weiterhin unter dem Durchschnitt aller gesetzlichen Krankenkassen. Um die Beitragssätze stabil zu halten, muss der Bund unverzüglich handeln und endlich die längst überfälligen Strukturreformen konsequent umsetzen. Das gilt für die Krankenhausreform, die Notfallreform und das Primärarztsystem.“