Physiotherapie auf dem ersten Platz
Vor allem Pflegebedürftige bekommen Heilmittel
In Hessen wurden 2022 bei Heilmitteln vor allem physiotherapeutische Leistungen in Anspruch genommen. Pflegebedürftige ab 65 Jahren bekommen besonders viele Heilmittel, erst recht, wenn sie stationär betreut werden. Das zeigt der aktuelle Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ).
Grundlage für die Berechnungen sind die bei der AOK Hessen versicherten Patientinnen und Patienten. Im genannten Jahr bekamen 36.000 von ihnen eine Physiotherapie, fast 9.700 eine podologische Behandlung – vor allem wegen Diabetes mellitus – und 3.800 eine Ergotherapie wirken überwiegend äußerlich zur Heilung oder Linderung einer Krankheit auf den Körper ein. Der… . Insgesamt 615.533 Verordnungen wurden ausgestellt. Was zunächst nach sehr viel klingt, ist im Bundesvergleich vergleichsweise wenig. Bezogen auf 1.000 GKV-Versicherte sind es in Hessen lediglich 3.200 Behandlungen (Bundesdurchschnitt: 4.309). Damit landet Hessen auf dem letzten Platz. Ganz vorne im Ranking liegen die Bundesländer im Osten Deutschlands. Die häufigsten Diagnosen, weswegen eine Physiotherapie verordnet wird, sind Rückenschmerzen, Schulterläsionen und sonstige Erkrankungen der Wirbelsäule.
Mehr medizinische Fußpflege in Heimen
Von den 120.941 pflegegeldbeziehenden Personen in Hessen, die bei der Gesundheitskasse versichert sind und mindestens 65 Jahre alt sind, bekamen 35,9 Prozent Heilmittel. Das entspricht 1,348 Mio. Behandlungen allein im Jahr 2022. Im Heilmittelbericht wird deutlich, dass Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen deutlich häufiger die von den Fachgesellschaften empfohlene podologische Therapie bekommen als andere, die daheim gepflegt werden. Das gilt für alle Altersgruppen und über alle Pflegegrade hinweg. Der gesamte Heilmittel-Umsatz hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.