Pressemitteilung

Hessen: Weniger Kliniken, mehr Qualität

05.11.2025 AOK Hessen 2 Min. Lesedauer

Mindestmengen führen zu stärkerer Konzentration bei komplexen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse

Ärzte führen deine Operation durch.

Der Konzentrationsprozess bei komplexen Operationen an der Bauchspeicheldrüse setzt sich auch in Hessen fort: Seit 2023 ist die Zahl der Klinik-Standorte, an denen risikoreiche Pankreas-Operationen durchgeführt werden dürfen, deutlich gesunken. Das geht aus der heute veröffentlichten Mindestmengen-Transparenzkarte der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen hervor. Während 2023 noch 24 Krankenhäuser an der Versorgung beteiligt waren, werden es 2026 nur noch 19 sein. Hintergrund ist die Anhebung der vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgegebenen Mindestmenge für Pankreas-Operationen von 15 auf 20 Fälle pro Jahr, die von den Kliniken seit Anfang 2025 einzuhalten ist.

Komplexe Operationen an der Bauchspeicheldrüse umfassen Eingriffe wie die Pankreaskopfresektion und die distale Pankreatektomie (Entfernung des linken Teils). Diese Operationen sind anspruchsvoll, da sie oft die Entfernung benachbarter Organe wie Zwölffingerdarm, Gallenblase und Gallenweg erfordern und eine anschließende Rekonstruktion des Verdauungstrakts notwendig machen. Sie kommen hauptsächlich bei Tumoren und chronischer Pankreatitis zum Einsatz. „Es handelt sich hier um relativ selten durchgeführte und hochkomplexe Eingriffe, die hohe fachliche Anforderungen stellen und eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team erfordern. Daher ist es positiv für die betroffenen Patientinnen und Patienten, dass die Mindestmenge Wirkung zeigt und zu einer Konzentration der Versorgung an weniger Standorten mit ausreichend Routine und Erfahrung führt“, betont Joachim Henkel, Krankenhauschef der AOK Hessen.  Laut Studien gebe es in Kliniken mit höheren Fallzahlen eine statistisch signifikante Verbesserung der Überlebens-Wahrscheinlichkeit.

Gegenläufiger Trend: Mehr Standorte für Ösophagus-Operationen

Bei den komplexen Operationen an der Speiseröhre (Ösophagus) zeigt die Übersicht der AOK Hessen für 2026 allerdings einen gegenläufigen Trend: Hier erhöht sich die Zahl der Standorte mit OP-Erlaubnis von acht auf neun. Bei den Leber- und Nierentransplantationen bleibt die Zahl der an der Versorgung beteiligten Standorte unverändert bei einem bzw. drei Häusern.

Hintergrund zu Mindestmengen

Die Mindestmengen werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt und regelmäßig überprüft. Im Jahr 2026 gelten Mindestmengen für die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (40), komplexe Operationen an der Speiseröhre (26) und an der Bauspeicheldrüse (20), die Versorgung von Früh- und Reifgeborenen mit einem Aufnahmegewicht von unter 1.250 Gramm (25), Brustkrebs-Operationen (100), thoraxchirurgische Behandlungen von Lungenkrebs (75 Fälle) sowie für Herztransplantationen (zehn Fälle pro Jahr).

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Pressesprecher

Stephan Gill

AOK Hessen