Menschliche Pflege
Zum fünften Mal wurde der Empathie-Award Pflege der AOK Hessen ausgelobt. Gesucht wurden Pflegekräfte, die sehr zugewandt sind und ihren Beruf mit großer Freude ausfüllen – auf Basis von Beobachtungen aus dem Alltag. Drei Frauen und ein Mann gehören diesmal zu den Auserwählten. Nominiert wurden sie von Kolleginnen oder Pflegebedürftigen.
Seniorenbetreuerin aus Leidenschaft
Zunächst wollte sie das Friseurhandwerk erlernen, brach dann aber die Ausbildung ab. „Das war einfach nichts für mich, aber die Mitarbeit in einer Dementenwohngruppe zeigte mir schließlich, wo meine Neigungen wirklich liegen“, resümiert Carina Krombach aus Marburg ihren Werdegang.
Vor 16 Jahren machte sie ihr Examen und betreut heute zusammen mit dem Team der Seniorenbetreuung Weisser Stein in Wehrda insgesamt 56 Menschen. Nominiert wurde sie von einer Bewohnerin, Isolde Maiwald.
Sonnenschein und Ablenkung
Die zweite Gewinnerin ist Cristina Gozö aus Frankfurt. Sie ist Pflegehelferin und Haushaltshilfe Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben Anspruch auf Haushaltshilfe, wenn… . „Ich bringe nicht nur meine Zeit mit, sondern auch etwas Sonnenschein, unterhalte die Menschen, lenke sie ein wenig vom Alltag ab“, erzählt sie.
Tanja Henrich aus Offenbach, die dritte Gewinnerin, hat längere Zeit neben ihrem Vollzeitjob zusätzlich ihre demente Mutter pflegerisch betreut, die heute in einer stationären Einrichtung untergebracht ist. Doch irgendwie meisterte sie diesen Spagat zwischen dieser privaten Tragödie – ihre Mutter ist erst in ihren Sechzigern – und den Anforderungen ihres Berufes.
Von der Baustelle in den Pflegedienst
Und dann wäre da noch ein Mann, in diesem Berufsfeld immer noch eine Seltenheit. „Ich will die Monotonie des Alltags durchbrechen, die Menschen zum Leben ermuntern, zum Lachen bringen“, so bringt Nevzet Alicajic seine ganz persönliche Mission auf den Punkt.
Dabei würde er immer auch biographische Arbeit leisten, seine Schützlinge befragen, ihr reiche Vergangenheit gemeinsam mit ihnen resümieren – und sich dabei auch auf die unmittelbare Gegenwart beziehen. Beim Bau hatte er vor sieben Jahren gekündigt, seine pflegerische Neigung erkannt, eine Ausbildung begonnen – und das in einem recht hohen Einstiegsalter. Mittlerweile ist er examinierte Pflegefachkraft.