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Prävention am Arbeitsplatz dauerhaft integrieren

20.11.2025 AOK Hessen 3 Min. Lesedauer

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen im besonderen Fokus – waren sie doch auch 2024 die häufigste Todesursache in Hessen. Im Rahmen der Herzwochen 2025 nahm Isabella Erb-Herrmann, Vorständin der AOK Hessen, am „Herz-Talk Hessen“ zu Herzgesundheit am Arbeitsplatz teil. Dort betonte sie, dass Präventionsmaßnahmen auch in Betrieben dauerhaft integriert werden müssen.

Beim „Herz-Talk Hessen“ tauschten sich Dr. Sinann Al Najem von der Deutschen Herzstiftung, Staatsekretärin Dr. Sonja Optendrenk, Holger Seyfarth, der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Isabella Erb-Herrmann und Moderatorin Daniela Noack (von links) aus.

Ein Drittel der Lebenszeit bei der Arbeit

Die Herzgesundheit jeder und jedes Einzelnen wird auch von den Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz beeinflusst. Schließlich verbringen die Menschen im Durchschnitt etwa ein Drittel ihrer Lebenszeit bei der Arbeit. Umso größer wird die Bedeutung von betrieblicher Gesundheitsförderung ist ein fortlaufender Prozess mit dem Ziel, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über… (BGF). Zudem bewirken der demografische Wandel und der Fachkräftemangel, dass sich Unternehmen stärker mit den Herausforderungen einer alternden Belegschaft und der Zunahme chronischer Krankheiten auseinandersetzen müssen. Dies war die Rahmensetzung für die Veranstaltung „Herzgesundheit am Arbeitsplatz“ von Roche, B. Braun, Amgen und der Industriegewerkschaft IGBCE am 18. November in Frankfurt – unter Schirmherrschaft der hessischen Gesundheitsministerin Diana Stolz, die auch einen Impulsbeitrag hielt. 

Chancen der betrieblichen Gesundheitsförderung

Der „Herz-Talk Hessen“ befasste sich mit den Chancen von BGF im Bereich Herz-Kreislauf. Mit dabei waren unter anderem Sonja Optendrenk, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… , und Isabella Erb-Herrmann, Vorständin der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen. Die AOK Hessen informierte auch vor Ort auf dem „Markt der Möglichkeiten“ über ihre Maßnahmen und Initiativen zur betrieblichen Gesundheitsförderung. 

Expertise der AOK Hessen

Dr. Isabella Erb-Herrmann, Vorständin der AOK Hessen, plädiert dafür, Prävention auf eine breitere Basis zu stellen.

Isabella Erb-Herrmann appellierte in der Diskussionsrunde, dass Betriebe Gesundheitsprävention als wichtig einstufen und hierfür investieren sollten. Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… müsse dauerhaft in die betrieblichen Strukturen integriert werden – etwa durch geschulte Fachkräfte, ein entsprechendes Budget, die Anrechnung von Arbeitszeit für präventive Maßnahmen und eine offensive Kommunikation über Gesundheitsthemen. Die Angebote müssen attraktiv und ansprechend für die Mitarbeitenden sein. Sie verwies dabei auf die Expertise und Angebote der AOK Hessen: „Über 20 Expertinnen und Experten beraten fast 700 Firmenkunden pro Jahr in ganz Hessen. Wir bieten dabei über 100 verschiedene Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung, Entspannung und Sucht – mit individuell auf die Betriebe abgestimmten Analysen und Screenings.“ Besonders wichtig sei ihr, dass bei der Umsetzungvulnerable Gruppen erreicht und unterstützt werden.

Von guten Beispielen lernen

Auch generell müsse Prävention einen höheren Stellenwert in Gesellschaft und Politik haben, betonte Erb-Herrmann: „Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie darf nicht allein von den Gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… organisiert und bezahlt werden. Wir als AOK Hessen leisten unseren Beitrag zu diesem wichtigen Thema, aber Prävention muss auf eine breitere Basis gestellt werden. Andere Länder wie Großbritannien machen uns bereits vor, das Prävention übergreifend angegangen werden muss, unter anderem durch die Besteuerung ungesunder Lebensmittel.“ Als Beispiel nannte sie auch Finnland, das schon 1972 ein Public-Health-Projekt zur Senkung der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchführte und sich ganzheitlich mit den drei Risikofaktoren Rauchen, hohen Serum-Cholesterinwerten und hohem Blutdruck befasste. Bis 2012 sank die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern im erwerbsfähigen Alter um 82 Prozent und bei Frauen um 84 Prozent. „Wir müssen nichts neu erfinden, es gibt viele gute Beispiele“, schloss Erb-Herrmann.

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Politische Öffentlichkeitsarbeit

Norbert Staudt

AOK Hessen