Pressemitteilung

Weniger Vergiftungen bei Kindern

20.04.2023 AOK Baden-Württemberg, Ulm-Biberach

Ulm

Während bei Kindern bis zu sechs Monaten Sturz-, Transport- und Erstickungsunfälle dominieren, sind es in der Altersgruppe sieben Monate bis vier Jahre vor allem das Verschlucken von Gegenständen, Verbrennungen sowie Vergiftungen und Verätzungen.

 

In Ulm und im Alb-Donau-Kreis mussten 2021 149 AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -versicherte Kinder unter 14 Jahren aufgrund einer Vergiftung ärztlich behandelt werden. Die Vergiftungshäufigkeit ging landesweit von 2017 bis 2021 jährlich durchschnittlich um 5,48 Prozent zurück, in der Region um 5,71 Prozent. Besonders auffällig ist der starke Rückgang während der Corona-Lockdownphasen 2020/2021 um 24,93 Prozent. Gründe dafür könnten sein, dass Eltern mehr zu Hause waren und deshalb besser auf die Kinder aufpassen konnten. Gleichzeitig war der Nachwuchs weniger in der Natur unterwegs und konnte deshalb weniger giftige Dinge wie Pilze oder Beeren verschlucken.

 

Die Liste der möglichen Anzeichen für eine Vergiftung ist breit gefächert. Sie reicht von Bauchschmerzen über Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit und Unwohlsein bis hin zu Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand. „Besteht der Verdacht einer Vergiftung, rufen Sie den Rettungsdienst 112 und danach die Vergiftungs-Informationszentrale Freiburg unter 0761 19240 an“, sagt Dr. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. „Sollte das Kind bewusstlos sein, wird es in die stabile Seitenlage gebracht und zugedeckt. Falls es nicht atmet, muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Versuchen Sie nicht, das Kind zum Erbrechen zu bringen, da bei ätzenden Substanzen die Lunge geschädigt werden kann.“ Der Mediziner empfiehlt bei einem Notfall In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… , noch vorhandene Giftreste oder die Verpackung sicherzustellen. Sie können den Rettungskräften und Ärzten wichtige Hinweise für die Behandlung geben.

 

Die Risiken für eine Vergiftung bei Kindern lassen sich senken, wenn einige Regeln im direkten Umfeld des Kindes eingehalten werden: Medikamente, Putz- und Reinigungsmittel, nikotinhaltige Produkte wie Zigaretten oder Liquids für E-Zigaretten sowie andere giftige Stoffe wie zum Beispiel ätherische Öle sollten immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Giftpflanzen in Haus und Garten sollten durch ungiftige Zier- oder Nutzpflanzen ersetzt werden.

 

Foto: AOK-Mediendienst

 

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Thomas Wöllhaf
Pressesprecher

Thomas Wöllhaf