Pressemitteilung

Präventionsmaßnahme „Es war einmal … Märchen und Demenz“

06.09.2023 AOK Baden-Württemberg, Ulm-Biberach 3 Min. Lesedauer

Märchenstunde für Demenzkranke im Wohnpark am Jordanbad in Biberach

Biberach. 2019 wurde die Präventionsmaßnahme „Es war einmal … Märchen und Demenz“ erstmals erfolgreich in Baden-Württemberg durchgeführt. Nun geht sie in die dritte Runde und man kann sagen: „Es war (schon) einmal … und es ist jetzt wieder“! Auch das Pflegeheim Wohnpark am Jordanbad in Biberach nimmt an der Maßnahme teil, die von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg finanziert wird.

„Ich freue mich über das große Interesse der Pflegeeinrichtungen an der Präventionsmaßnahme“, sagt Ralf Eickmann, Themenfeldmanager Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… in Lebenswelten bei der AOK Ulm-Biberach. „Das Projekt hat einen unschätzbaren Wert für die Betroffenen. Denn es setzt ein Zeichen dafür, dass auch mit dieser heimtückischen Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… das Leben gestaltet werden kann. Daher wird das Präventionsprojekt ‚Es war einmal … Märchen und Demenz‘ unter dem Dach der AOK Baden-Württemberg finanziert und umgesetzt.“

Die Präventionsmaßnahme richtet sich in erster Linie an demenzerkrankte Menschen in stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen. Hauptanliegen ist es, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken, soziale Interaktionen anzuregen und den Pflegealltag der Beschäftigten zu entlasten.

Nach Angaben der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg sind aktuell rund 215.000 Menschen in Baden-Württemberg an Demenz erkrankt. Demenz ist nach wie vor unheilbar. Weil die Märchenstunden die Lebensqualität der erkrankten Menschen verbessern und die Interaktion mit anderen Menschen anregen kann, führt die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit der Märchenland GmbH die Maßnahme seit 20219 erfolgreich durch.

In der hybrid angelegten Präventionsmaßnahme übernehmen professionelle Demenzerzähler und -erzählerinnen drei Märchenstunden in der jeweiligen Einrichtung. Neben den analogen Erzählstunden kommen digitale Märchenstunden und thematisch abgestimmte Arbeitsmaterialien zum Einsatz. In Multiplikatorenschulungen haben die Beschäftigten außerdem die Gelegenheit, Fähigkeiten zum Vorlesen sowie zum freien und aktiven Märchenerzählen zu entwickeln, wodurch eine langjährige Weiterführung in der jeweiligen Einrichtung gewährleistet ist.

„Märchen sind ein Pfad in die Vergangenheit und in die Gedankenwelt der Bewohnerinnen und Bewohner – verbunden mit Gefühlen der Vertrautheit und des Wohlseins“, sagt Ralf Eickmann. „Wir freuen uns, dass weitere Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg dieses Angebot machen können. Der Ansatz des Projektes, über Märchenerzählungen Erinnerungen bei Demenzerkrankten zu wecken, sie aktiv anzusprechen und den Austausch mit anderen Bewohnern anzuregen, ist aus unserer Sicht unbedingt fördernswert.“

Im Fokus des Projekts stehen die Stärkung kognitiver Fähigkeiten sowie die Verbesserung der psychischen Gesundheit und damit der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz. Das Gemeinschaftserlebnis beim Märchenerzählen hilft, herausforderndes Verhalten wie z. B. Angst, Wut oder Aggressionen, zu reduzieren. Dies wirkt sich wiederum förderlich auf das Arbeitsklima und damit auf den Arbeitsalltag der Pflegekräfte aus.

Pressekontakt

Thomas Wöllhaf
Pressesprecher

Thomas Wöllhaf