Pressemitteilung

Aus Liebe zum Leben

01.07.2025 AOK Baden-Württemberg, Südlicher Oberrhein 4 Min. Lesedauer

Geschützt ins Liebesleben

Eine Hand hält ein Reagenzglas mit der Aufschrift "Syphilis".

Südlicher Oberrhein. Die Festivalsaison ist am Laufen, der eine oder andere Schulabgänger feiert seinen Abschluss am Partystrand, der Sommer sorgt nicht nur für Hitze – sondern bringt auch die Hormone in Wallung. Alles häufig verbunden mit spontanen sexuellen Kontakten. Verschiedene Institutionen haben schon während des vergangenen Pride-Months versucht, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, Dr. Susanne Schleicher, Ärztin der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg bestätigt es: „In Deutschland nehmen die meisten sexuell übertragbaren Infektionen (englisch STI: sexually transmitted infections) zu, insbesondere Chlamydien, Syphilis, Gonorrhoe und Hepatitis B.“ 

Die häufigsten Geschlechtskrankheiten sind:

  • Feigwarzen (HPV)
  • Chlamydien
  • Gonorrhoe
  • Syphilis
  • Trichomonaden-Infektion
  • Hepatitis B
  • HIV

Insgesamt kann in Baden-Württemberg gesagt werden, dass 2023 6.782 AOK-Versicherte von einer der oben genannten Erkrankungen betroffen waren (0,15 %). Dabei ist die Krankheitsprävalenz in den letzten Jahren (2019 bis 2023) um 1,9 % jährlich gesunken (wobei die Pandemiezeit darin vermutlich eine Rolle spielt. Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen gab es von 2022 zu 2023 wieder einen Anstieg um 2,44 Prozent).

Regional, am südlichen Oberrhein ist die gesamte Erkrankungsrate an sexuell übertragbaren Erkrankungen in den Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtkreis Freiburg und Ortenaukreis zwischen 2019 und 2023 um etwa 5 %, also von 492 auf 517 AOK-Versicherte gestiegen. Das sind die Personen, die sich mit einer der genannten Erkrankungen an ihren Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… gewandt haben. Heruntergebrochen auf die Landkreise kann mit Blick auf die jeweiligen Einwohnerzahlen gesagt werden, dass beispielsweise im Jahr 2023 sich zwar 119 Personen im Stadtkreis Freiburg (236.236 Einwohnerinnen und Einwohner) mit einer der Krankheiten hilfesuchend an eine Praxis gewandt haben, die Anzahl in den umliegenden Landkreisen Emmendingen (172.139 Einwohner / 87 AOK-Versicherte), Breisgau-Hochschwarzwald (272.194 Einwohner / 99 AOK-Versicherte) und Ortenaukreis (443.482 Einwohner / 212 AOK-Versicherte) vergleichsweise deutlich geringer war. 

Aufgrund von HIV (human immunodeficiency virus), befanden sich in Baden-Württemberg im Jahr 2023: 4.819 betroffene AOK-Versicherte (0,11 %) in Behandlung.

Die Zahlen betreffen wie gesagt aber nur Versicherte, die sich tatsächlich in ärztlicher Behandlung befanden. 

Scham führt auch heute noch dazu, dass etwaige Erkrankte sich mit ihren Beschwerden nicht direkt an einen Arzt wenden. Häufig kontaktieren sie diesen erst dann, wenn die Symptome stärker werden. Annerose Ketterer, Pressesprecherin der AOK Südlicher Oberrhein erklärt: „Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat im Dezember 2023 eine deutschlandweite Repräsentativbefragung zu Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) gemacht. Die Daten zeigen insgesamt, dass nach wie vor Herausforderungen in der Präventions- und Aufklärungsarbeit rund um sexuelle Gesundheit bestehen. Etwaige Auswirkungen hierfür sind vielfältig: geändertes Risikoverhalten, ein Rückgang der Kondomnutzung, Zunahme der Sexualkontakte und der Möglichkeiten, diese herzustellen, sowie eine verbesserte Diagnostik und Testhäufigkeit. Das Wissen über STI und deren Übertragungswege ist oft lückenhaft, was die Ausbreitung begünstigt.“

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die als Koordinationsbehörde der… (WHO) würden junge Menschen (15 Jahre) vor dem Sex immer seltener zum Kondom greifen. 

Nach ungeschütztem Beischlaf kann es jedoch zum „bösen“ Erwachen kommen. AOK-Ärztin Dr. Susanne Schleicher weiß: „Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Chlamydien-Infektionen beispielsweise lösen häufig keine oder nur geringe Krankheitssymptome aus. Das kann dazu führen, dass die Infektion unwissentlich weitergegeben wird. Unbehandelt kann eine Chlamydien-Infektion sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Zu den häufigsten Symptomen, die auf eine Geschlechtskrankheit hinweisen können, zählen beispielsweise ungewöhnlicher Ausfluss aus Harnröhre oder Vagina, Juckreiz, Rötung, Bläschen oder Warzen im Genital- oder Analbereich, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, Schwellungen in der Leistengegend, zum Beispiel vergrößerte Lymphknoten, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Allgemeinsymptome wie Fieber, Müdigkeit oder Unwohlsein. Den sichersten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet die konsequente Verwendung von Kondomen. Wichtig sind auch Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… beispielsweise gegen HPV und Hepatitis sowie regelmäßige Testungen, etwa Chlamydien-Screening, einmal pro Jahr beim Gynäkologen für junge Frauen bis 24 Jahre.“

Klar ist, dass häufig (nicht nur bei jungen Menschen) Beratungs- und oder Behandlungsbedarf Seit der Reform der vertragsärztlichen Vergütung 2009 wird die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung,… besteht. In größeren Städten kann dieser in manchen Fällen durch anonyme Beratungsstellen gedeckt werden. In Freiburg im Breisgau engagiert zum Beispiel der Verein Checkpoint Aidshilfe e. V. seit mehr als 35 Jahren. Das hauptsächlich ehrenamtliche Team macht sich in der Region stark für Beratung, Aufklärung und Diagnostik zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Neben der anonymen Testung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten engagieren sie sich auch in Aufklärung zu sexuell übertragbaren Infektionen, Unterstützung nach einem positiven Testergebnis oder Beratung zur eigenen sexuellen Orientierung, Durch die Angliederung einer Arztpraxis ist auch eine kassenärztliche Versorgung möglich.

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Porträt Annerose Ketterer
Pressesprecherin

Annerose Ketterer