Statement

Diebel-Ebers: Gesundes Miteinander im Internet

27.11.2025 AOK Baden-Württemberg 3 Min. Lesedauer
Porträt Maren Diebel-Ebers
Maren Diebel-Ebers, Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Baden-Württemberg auf Versichertenseite

Die Nutzung sozialer Medien bei Kindern und Jugendlichen wird kontrovers diskutiert. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg will junge Menschen im Umgang mit digitalen Medien stärken, erklärt Maren Diebel-Ebers, Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Baden-Württemberg, Versichertenseite:

"Die gesellschaftlichen Herausforderungen bleiben groß. Besonders in der Corona-Zeit litten Kinder und Jugendliche unter starken Einschränkungen. Zahlreiche Studien zeigen, dass junge Menschen viel Zeit in sozialen Medien verbrachten und oft Familie und Hobbys vernachlässigten. Manche Jugendliche zogen sich zurück und suchten ihr Glück bei TikTok und Instagram. Diese Netzwerke fördern Vergleiche mit vielen, auch fiktiven Personen. Die ganze Welt wird zur Peer Group, der Anpassungsdruck bleibt enorm und psychische Erkrankungen können auftreten. Digitale Medien haben weitere gesundheitliche Folgen: Augenprobleme, Kopfschmerzen, Übergewicht und Schlafstörungen. Studien zeigen, dass das blaue Licht der Bildschirme die Melatoninproduktion hemmt und unseren Schlaf-Wach-Rhythmus stört.

Studien belegen zudem, dass übermäßige Mediennutzung die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten stören kann. Wie könnten Kinder und Jugendliche beim Umgang mit sozialen Medien geschützt werden? Eine Mehrheit der Deutschen fordert klare Regeln zur Smartphone-Nutzung von Kindern und Jugendlichen. Das zeigt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) vom September. Die Befragten befürworten ein Mindestalter von zwölf Jahren für ein eigenes Smartphone und 14 Jahren für soziale Medien. Auch der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), plädiert für abgestufte Altersvorgaben, um den hohen Medienkonsum Minderjähriger zu begrenzen. Er betont, dass Kinder und Jugendliche, die nicht altersgerechten Inhalte konsumieren, anfälliger für riskantes Suchtverhalten und problematischen Drogenkonsum sind.

Minderjährige verbringen durchschnittlich vier Stunden täglich in Online-Netzwerken, dazu kommen zwei Stunden Computerspiele und zwei Stunden Streaming. Altersvorgaben könnten dies eindämmen. Joachim Türk, Vizepräsident des Kinderschutzbundes, meint, Kinder müssten geschützt werden, sie hätten aber auch ein Recht auf digitale Teilhabe – in sicheren Räumen. Plattformen sollten altersgerechte Angebote schaffen. Pauschale Verbote bereiten Jugendliche nicht auf die Erwachsenenwelt vor.

Dass die Bundesregierung unter Bildungsministerin Karin Prien strengere Regeln für Plattformen wie TikTok und Instagram prüfen möchte, ist zu begrüßen.

Die Ergebnisse der angekündigten Expertenkommission Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt bleiben abzuwarten. Unabhängig von den Sichtweisen setzt die AOK Baden-Württemberg auf Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und unterstützt in den verschiedenen Lebenswelten mit Angeboten zur Medienkompetenz. Sie hilft, digitales Verhalten gesund zu gestalten, Risiken zu erkennen und Chancen zu nutzen. Sie klärt auf, zeigt Handlungsmöglichkeiten und fördert ein gesundes Miteinander im digitalen Raum."

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