Pressemitteilung

Mehr Bewegung in Mannheimer Schulen

09.09.2025 AOK Baden-Württemberg, Rhein-Neckar-Odenwald 4 Min. Lesedauer

AOK Rhein-Neckar-Odenwald und Stadt Mannheim bringen Akteure zusammen

Mannheim. Kinderlachen im Schulhof, fliegende Bälle, schnelle Schritte: Bewegung bringt Leben – und Gesundheit. Doch genau diese Bewegungsfreude droht im Schulalltag vieler Kinder unterzugehen. Welche Chancen bietet die Ganztagesbetreuung, um mehr Bewegung und Gesundheit zu integrieren? Diese Frage stand im Zentrum einer Veranstaltung, zu der die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rhein-Neckar-Odenwald, die Stadt Mannheim, der Badische Turner-Bund, der Schwäbische Turnerbund, die Sportkreisjugend Mannheim und „Mehr als Arbeit“ zahlreiche Akteure aus Schulen, Vereinen und Kommunen eingeladen hatten. Das Ziel: Kräfte bündeln, Netzwerke schaffen – und Bewegung fest im Alltag von Grundschulkindern verankern.

Unter dem Titel „Gesunde Zukunft oder leere Versprechen? Die Herausforderung des Ganztagsbetreuungsgesetzes“ diskutierten Lehrkräfte, Repräsentanten von Stadt und Vereinen, wie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 nicht nur umgesetzt, sondern auch gesund gestaltet werden kann. Die AOK übernahm dabei eine besondere Rolle – als Gastgeberin, Brückenbauerin und Impulsgeberin. „Wir sehen uns dabei als Initiator und Brückenbauer, um verschiedene Akteure zu vernetzen und den Kindern die dringend benötigte Bewegung zu ermöglichen“, erklärte Joachim Bader, Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion Rhein-Neckar-Odenwald. Er richtete einen klaren Appell an die Politik: „Gesundheit und Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… müssen auf die Prioritätenliste der neuen Bundesregierung.“ Darüber hinaus sprach Joachim Bader sich für ein eigenständiges Schulfach „Gesundheit“ aus: „Dies wäre ein bedeutender Schritt zur nachhaltigen Förderung der Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen und würde langfristig die Gesundheit der Bevölkerung fördern.“

Der Handlungsbedarf ist akut: Laut Robert-Koch-Institut sind 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig – mit gravierenden Folgen wie Diabetes, Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für Bader steht fest: „Gesundheit beginnt in jungen Jahren, und Bewegung ist ein zentraler Bestandteil davon.“

Auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht unterstrich die Dringlichkeit: „Es ist bekannt, dass viele Kinder und Jugendliche heute einen Bewegungsmangel haben. Das zeigen unsere Schuleingangsuntersuchungen, die bei jedem dritten Kind motorische Defizite feststellen.“ Zugleich lobte Specht das Engagement der AOK: „Die Ganztagsbetreuung bietet eine Chance, mehr Bewegungsangebote in den Schulalltag zu integrieren. Das Engagement hierfür ist extrem wichtig – und ein toller Auftakt. Daher danke ich der AOK für ihren wichtigen Beitrag, die junge Generation fit und gesund zu halten.“

Die Sportkreisjugend Mannheim sieht in der neuen Gesetzgebung eine große Chance, Kinder frühzeitig für Sport zu begeistern. „Es ist wichtig, dass wir als Vereine dort aktiv werden und Bewegung in den Schulalltag bringen. Wir haben im Sportkreis Mannheim 460 Vereine – mit ihrer Hilfe können wir alle Kinder erreichen und für den Sport begeistern“, so Michael Holzwarth, Geschäftsführer der Sportkreisjugend Mannheim. Wie das konkret gelingen kann, wurde an diesem Tag intensiv diskutiert – mit einer Vielzahl an kreativen, praxisnahen Ideen. So braucht es verlässliche Strukturen, um Sportangebote auch bei kurzfristigen Ausfällen aufrechtzuerhalten. Sportarten-Karussells können Kindern auf spielerische Weise unterschiedliche Bewegungsformen näherbringen. Gezielt eingesetzte Bewegungsangebote fördern nicht nur motorische, sondern auch kognitive Fähigkeiten. Entscheidend ist dabei eine gute Koordination zwischen allen Beteiligten – Schule, Kommune und Verein – sowie eine klare, nachhaltige Kommunikation und die Nutzung bestehender Netzwerke.

Einen besonderen Impuls lieferte Julia Schneider, ehemalige Lehrerin und Vize-Miss-Germany. In ihrer Keynote sprach sie eindrucksvoll über Herausforderungen und Lösungsansätze aus der Praxis: „Fünf Tage die Woche, acht Stunden täglich, auch in den Ferien – das ist der Anspruch, der umgesetzt werden muss. Die große Herausforderung wird sein, Verlässlichkeit zu schaffen: für Schulleitungen, Vereine und Eltern.“ Ein entscheidender Punkt sei zudem die Sicherstellung der Sportangebote: „Was passiert, wenn kurzfristig eine Kursleitung ausfällt? Die Lösung kann nicht sein, dass Lehrkräfte einspringen müssen. Hier braucht es verlässliche Strukturen.“

Die Veranstaltung hat eines verdeutlicht: Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Vereinen und Kommunen lässt sich eine Struktur schaffen, die Bewegung und Gesundheit nachhaltig im Schulalltag verankert. Die Kinder stehen im Mittelpunkt – und mit diesem Auftakt wurde nicht nur ein Netzwerk gestärkt, sondern ein wertvoller Impuls für die Zukunft gesetzt.

Pressekontakt

Alexander Rechner
Pressesprecher

Alexander Rechner