Pressemitteilung

AOK Baden-Württemberg unterstützt Klage der Krankenkassen

16.09.2025 AOK Baden-Württemberg 3 Min. Lesedauer

Bauernfeind: Bund muss seiner Finanzverantwortung nachkommen

Bild der Justitia vom Frankfurter Gerechtigkeitsbrunnen

Stuttgart. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg unterstützt die Klage der Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… gegen die Bundesregierung. Am Donnerstag (11.09.2025) hatte der Verwaltungsrat des GKV-SV beschlossen, die Krankenkassen bei ihrer Klage gegen die unzureichende Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehenden zu unterstützen. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, begrüßt diesen Schritt ausdrücklich:

„Seit vielen Jahren setzt sich die GKV dafür ein, dass der Bund seiner Finanzverantwortung nachkommt und die Gesundheitskosten für Bürgergeldbeziehende vollständig trägt. Es ist vollkommen richtig, dass auch Menschen ohne regelmäßiges Einkommen gesundheitlich abgesichert sind. Doch die Realität ist: Die jährlichen Beiträge des Bundes reichen bei Weitem nicht aus – und das ist hinlänglich bekannt. Rund zwei Drittel der Kosten werden auf die 75 Millionen gesetzlich Versicherten und ihre Arbeitgeber abgewälzt, während die private Krankenversicherung außen vor bleibt. Damit fehlen den gesetzlichen Krankenkassen jedes Jahr rund 10 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung. 

Gerade angesichts der steigenden Ausgaben in Krankenhäusern, bei Arzneimitteln und in der ärztlichen Versorgung wäre diese Summe ein wirksamer Entlastungsfaktor und weit hilfreicher als ein unzureichendes Bundesdarlehen, das von künftigen Beitragszahlenden zurückgezahlt werden muss.  

Deutlich wird: Die Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die der Bund endlich vollständig übernehmen muss. Statt über Leistungskürzungen für die gesetzlich Versicherten nachzudenken, würde die korrekte Kostenübernahme sofort für eine spürbare Entlastung der GKV-Mitglieder und ihrer Arbeitgeber sorgen. 

Die Einsetzung der aktuellen „Finanzkommission Gesundheit“ ist zwar zu begrüßen, doch die Vorschläge liegen längst auf dem Tisch. Sowohl die große Koalition unter Angela Merkel (2018 bis 2021) als auch die Ampel-Koalition unter Olaf Scholz (2021 bis 2024) hatten eine stärkere Kostenübernahme angekündigt. Passiert ist nichts. Im aktuellen Koalitionsvertrag schweigen die Koalitionspartner zu dieser rechtswidrigen Unterfinanzierung. Daher ist der Klageweg als letztes Mittel der logische Schritt, um die gesetzlich Versicherten und ihre Arbeitgeber nicht länger mit einer klaren Finanzaufgabe des Staates zu belasten.“

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