Pressemitteilung

Baden-Württemberger offen für Datennutzung in der Medizin

17.11.2025 AOK Baden-Württemberg 4 Min. Lesedauer

AOK-Umfrage: Datenschutz bleibt zentrale Herausforderung

Eine linke Hand zeigt auf einen Computerbildschirm, auf dem verschiedene Grafiken angezeigt werden.

Stuttgart. Die Menschen in Baden-Württemberg sehen großes Potenzial in der Nutzung von Gesundheitsdaten für die medizinische Versorgung und Forschung. Das zeigt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg. Knapp zwei Drittel der Befragten sind überzeugt, dass Gesundheitsdaten einen großen Beitrag zur medizinischen Versorgung und Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… leisten können. Gleichzeitig zeigt sich eine hohe Bereitschaft: Rund zwei Drittel würden grundsätzlich ihre eigenen Gesundheitsdaten für Zwecke der medizinischen Forschung und Versorgung zur Verfügung stellen.

Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Gesundheitsdaten für die Versorgung: „Ein verantwortungsvoller Umgang mit Gesundheitsdaten stärkt die Versorgung. Gesundheitsdaten können nicht nur Risiken aufzeigen – sie können Wege eröffnen, Gesundheit gezielt zu fördern.“ Die AOK Baden-Württemberg ist sich dieser Bedeutung bewusst: Es ist wichtig, die Bevölkerung, gerade vulnerable Gruppen, über gesundheitliche Gefahren und Präventionsmöglichkeiten aufzuklären. „Wir sehen zum Beispiel anhand von anonymisierten Behandlungsdaten unserer Versicherten, wie sich bestimmte Erkrankungen regional unterschiedlich ausprägen. Über Selektivverträge können wir dadurch beispielsweise mit den Arztpraxen das Angebot vor Ort steuern“, erklärt Bauernfeind.

Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings auch: Datenschutz Der Datenschutz ist in der Sozialversicherung von besonderer Bedeutung, da ihre Träger auf eine… und Datensicherheit gelten für gut ein Drittel der Befragten als größte Herausforderung bei der Nutzung von Gesundheitsdaten. Etwa die Hälfte äußert Sorgen vor Hackerangriffen, einer Nutzung ohne Zustimmung, dem Verkauf von Daten an Unternehmen oder unbefugtem Behördenzugriff. Diese Bedenken nimmt Bauernfeind ernst und betont: „In Europa gelten strenge Datensicherheits- und Datenschutzvorgaben. Die Versicherten behalten beispielsweise über ihre elektronische Patientenakte Mit der ePA können Patientinnen und Patienten sowie die an Ihrer Behandlung beteiligten Ärztinnen… (ePA) jederzeit die Kontrolle. Sie entscheiden selbst, wer auf welche Daten zugreifen darf und zu welchem Zweck. Klare gesetzliche Vorgaben und hohe Sicherheitsstandards stellen sicher, dass Datenschutz und Nutzen Hand in Hand gehen.“ Dennoch sei klar, so Bauernfeind, dass es keine einhundertprozentige Sicherheit geben könne, es sei denn, man speichere keinerlei Daten. „Wenn wir jedoch Daten für eine bessere Gesundheitsversorgung nutzen wollen, dann stehen diesen Chancen auch Risiken gegenüber. Entscheidend ist neben bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen, dass der Missbrauch von Gesundheitsdaten konsequent und streng geahndet wird“, so der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg.

Als konkreten Wunsch an ihre Krankenversicherung nennen 61,6 Prozent der Befragten regelmäßige Gesundheitschecks und Screenings, die auf ihren persönlichen Gesundheitsdaten basieren. Ein Drittel wünscht sich individuelle Gesundheitsberatung, etwa jeder Fünfte personalisierte Fitness- und Ernährungspläne. Die regionalen Unterschiede in Baden-Württemberg sind beachtlich: Während in Karlsruhe 68 Prozent der Befragten einen großen Beitrag von Gesundheitsdaten zur Versorgung sehen, sind es in Stuttgart 62,5 Prozent. Auch bei der Bereitschaft zur Datenbereitstellung gibt es Unterschiede zwischen den Regierungsbezirken – von 63,3 Prozent bis 67,7 Prozent.

Bauernfeind sieht die Entwicklung positiv: „Unser Gesundheitssystem steht unter hohem Druck. Digitale Lösungen und eine kluge Nutzung von Gesundheitsdaten können auch helfen, Ressourcen gezielter einzusetzen – etwa indem sie bei der Frage unterstützen, wann ein Arztbesuch notwendig ist und wann nicht.


Hinweise für die Redaktionen:

Civey hat für die AOK Baden-Württemberg vom 2. bis 24. September 2025 online 3.000 Personen aus Baden-Württemberg befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,4 bis 3,6 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis.

1 passender Download

  • Civey-Umfrage Gesundheitsdaten Baden-Württemberg 2025

    Format: PDF | 2 MB

Pressekontakt

AOK
Kontaktdaten der AOK Baden-Württemberg – Pressestelle

AOK Baden-Württemberg – Pressestelle

Podiumsdiskussion

AOK im Dialog: "Ambulante Versorgung - Zugang darf kein Zufall sein"

Wir diskutieren über das geplante Primärversorgungssystem.